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RDC übernimmt Norddeutsche Eisenbahngesellschaft NEG aus Niebüll

Veröffentlicht am 13. Februar 2022 | Lesedauer: 3 Minuten

Wer schon einmal mit der Bahn in den Urlaub auf die Inseln Amrum oder Föhr gefahren ist, wird der nordfriesischen NEG auf seinem Weg bereits begegnet sein. Denn das Unternehmen mit seinen rund 80 Mitarbeitern betreibt unter anderem die Verbindungen von Niebüll nach Dagebüll und ins dänische Tondern. Bisher war die Norddeutsche Eisenbahngesellschaft dabei im alleinigen Besitz der luxemburgischen Staatsbahn. Diese hat sich nun aber von der NEG getrennt und die Railroad Development Corporation (RDC) verkauft.

Zug der NEG | Bild: Norddeutsche Eisenbahn Niebüll

Die Übernahme hat dabei bereits rückwirkend zum 1. Januar 2022 stattgefunden. Für alle Mitarbeitenden und Reisenden soll sich durch die Übernahme jedoch erst einmal nichts ändern. So finden alle Fahrten weiterhin statt und auch der Name NEG bleibt erhalten.

Die RDC als neue Eigentümerin der NEG ist dabei vor allem im Norden nicht gerade unbekannt. Denn RDC betreibt bereits den Blauen Autozug nach Sylt, den Alpen-Sylt-Express und hat sich zuletzt im Rahmen einer Ausschreibung um den Betrieb mehrerer Regionalbahn-Strecken in Schleswig-Holstein beworben. Dabei erhielt RDC zunächst auch den Zuschlag. Nach dem Einspruch von Wettbewerbern und gerichtlichem Hin und Her verlor man dann aber doch und kam bei der Ausschreibung nicht zum Zug. Zudem betriebt RDC unter dem Namen BahnTouristikExpress eine Nachtzug-Verbindung zwischen Hamburg und Lörrach und war in der Vergangenheit auch schon Partner von Flixtrain.

Die Übernahme der NEG ist für RDC dabei strategisch durchaus interessant. So erhält man auf diesem Wege auf der einen Seite weitere Erfahrungen und Referenzen für den Betrieb von Regionalverkehren, was bei künftigen Bewerbungen im Rahmen von Ausschreibungen sicherlich hilfreich sein kann. Auf der anderen Seite sind beide Unternehmen auch im Güterverkehr aktiv und können durch einen Zusammenschluss ihre Aktivitäten verstärken. Außerdem besitzt die NEG eine eigene Werkstatt in Niebüll, die auch bisher schon vom Blauen Autozug genutzt wird. Künftig könnten die Werkstattkapazitäten dann auch für weitere Fahrzeuge der RDC genutzt werden, zumal die Werkstatt im Norden auch noch in unmittelbarer Nähe zu nahezu allen Aktivitäten von RDC in Deutschland liegt.

Offen ist allerdings noch wie es mit den laufenden Projekten der NEG in Zukunft weitergeht. So plante die NEG die Elektrifizierung der Strecke zwischen Niebüll und Dagebüll und hatte Ideen zur Reaktivierung der Strecke zwischen Flensburg und Niebüll. Dazu gab es bisher noch keine Aussage, sodass wohl die Zeit zeigen wird, wie es mit diesen Plänen unter der neuen Eigentümerin weitergeht.

Letztendlich ergibt die Übernahme für RDC durchaus Sinn. So verstärkt man sich mit weiteren Kompetenzen im Regionalverkehr, was bei künftigen Ausschreibungen helfen kann, und erhält im Norden zusätzliche Fahrzeuge, Mitarbeitende und Werkstattkapazitäten in der Nähe zu weiteren Aktivitäten wie dem Blauen Autozug und dem Alpen-Sylt-Express, sodass dort sicherlich Synergieeffekte genutzt werden können. Für die Reisenden wird die Übernahme jedoch weitgehend unbemerkt bleiben. So bleibt der Name NEG weiter bestehen, die Fahrten verkehren weiter wie gewohnt und auch die Fahrzeuge bleiben die selben.

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