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Deutsche Bahn

Deutsche Bahn stellt ServiceStores ein

Veröffentlicht am 5. April 2025 | Lesedauer: 4 Minuten

An vielen deutschen Bahnhöfen gibt es eine Reihe von Geschäften, um sich kurz vor der Reise oder auch auf dem Weg nach Hause noch schnell etwas zu trinken oder zu essen zu kaufen. Dazu gehören neben vielen Bäckereien, Fast-Food-Restaurants oder Supermärkten auch die ServiceStores der Deutschen Bahn. Dort können Reisende schnell am Bahnhof Verpflegung kaufen. Damit soll nun aber Schluss sein. Denn die Deutsche Bahn hat nun angekündigt, dass die Service Stores eingestellt werden und das Geschäft an die bisherigen Geschäftspartner übergeben wird, die die rund 200 Geschäfte bereits heute betreiben.

Die DB ServiceStores werden nämlich nicht von der Deutschen Bahn selbst betrieben, sondern in einem Franchise-System von eigenständigen Unternehmern geführt. Der ursprüngliche Plan der Deutschen Bahn war dabei, dass man so auch kleineren Unternehmern eine Möglichkeit geben wollte, um professionell, einheitlich und mit Unterstützung der Deutschen Bahn erfolgreich ein Geschäft in den Bahnhöfen betreiben zu können. In der Realität stellte sich jedoch heraus, dass die ServiceStores fast ausschließlich von einigen wenigen großen Unternehmen betrieben werden, die auch zahlreiche andere Konzepte in den Bahnhöfen betreiben.

Im Rahmen der Fokussierung auf das eigene Kerngeschäft und des aktuellen Sanierungsprogramms hat sich die Deutsche Bahn daher jetzt dazu entschieden, sich aus dem Geschäft mit dem Franchise-System der DB ServiceStores zurückzuziehen und die rund 200 Geschäfte direkt an die Unternehmen abzugeben, die diese Geschäfte schon heute betreiben und bereits über eine hohe Kompetenz aus eigenen Konzepten verfügen.

Konkret soll die Marke ServiceStore bis Ende 2026 aufgelöst werden. Die bestehenden Geschäfte dürften dann nach einem Umbau zügig unter den Namen anderer Konzepte der aktuellen Franchise-Partner an gleicher Stelle wiedereröffnen. Dabei wird es sich wohl um bekannte Namen wie Rewe to Go, Yormas, k kiosk oder U-Store handeln. Für die Kunden und Reisenden wird sich daher wohl im Alltag eher wenig ändern. So werden sie wohl auch weiterhin ihren Reisebedarf an den Bahnhöfen erhalten und das von Marken, die sie ohnehin auch schon kennen. Im Gegenteil könnte sich das Erlebnis und die Versorgung dadurch sogar in Zukunft verbessern, da die Partnerunternehmen in ihre Konzepte weiter investieren und dort auch eigene Innovationen umsetzen, die unter dem Konzept der ServiceStores nicht direkt möglich gewesen wären.

Die Deutsche Bahn verabschiedet sich damit hingegen von ihrem Geschäft mit den Geschäften für Reisebedarf. Damit umgeht man auf der einen Seite notwenige Investitionen in die Modernisierung des Konzeptes, die an der einen oder anderen Stelle durchaus notwendig gewesen wären, auf der anderen Seite zieht man sich aus einem Geschäft zurück, was vor allem die großen Partner auch ohne die Deutsche Bahn schon gut im Griff haben. Für diese Partner lag der Mehrwert wohl vor allem in der Marke mit der Verknüpfung zur Deutschen Bahn.

Ob die Entscheidung zur Einstellung aber wirklich so viele Kosten einspart und so viel zur Fokussierung aufs Kerngeschäft beiträgt, wird wohl nur die Deutsche Bahn wissen. Denn sie spart sich zwar weitere Investments in das Konzept, verliert dadurch aber auch Einnahmen durch den Vertrieb des Modells und Einfluss auf die Versorgung an den Bahnhöfen. So gab es für die Deutsche Bahn mit den ServiceStores an vielen Bahnhöfen auch eine gute Möglichkeit zum Fahrkartenvertrieb als Alternative zu den immer weniger werdenden Reisezentren. Zudem dürfte die Zahl der Mitarbeitenden bei der Deutschen Bahn, die sich um die ServiceStores gekümmert haben, und die anstehenden Investments eher in einem überschaubaren Rahmen gewesen sein im Vergleich zu anderen Geschäftsbereichen bei der Deutschen Bahn.

Letztendlich wird sich in den Bahnhöfen durch die Einstellung der ServiceStores aber wohl nicht sonderlich viel ändern. Die Geschäfte werden schnell unter neuem und bekannten Namen wieder neu eröffnen und von den bestehenden Partnern weitergeführt. Die Reisenden können sich so auch weiterhin mit Essen, Getränken und weiterem Reisebedarf versorgen und kommen potentiell in den Genuss modernerer Konzepte. Die Deutsche Bahn muss dadurch nicht weiter in das Konzept investieren, verliert aber auch Franchise-Einnahmen und den Einfluss auf die Versorgung an den Bahnhöfen.

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