Wie viel Steuern stecken im Benzinpreis?
Veröffentlicht am 7. Mai 2022 | Lesedauer: 3 Minuten
In den letzten Wochen und Monaten hat der Benzinpreis und der Dieselpreis immer wieder für große Diskussionen gesorgt, nachdem dieser immer weiter gestiegen ist. In der Diskussion kam dabei auch immer wieder der hohe Anteil an Steuern als Argument auf, der dafür sorgen soll, dass Benzin und Diesel überhaupt derart teuer sein sollen. Doch wie setzt sich der Benzinpreis eigentlich zusammen? Wie viele Steuern stecken im Benzinpreis?
Grundsätzlich kann man erst einmal festhalten, dass es bei Diesel und Benzin nicht die eine Steuer gibt. Vielmehr gibt es verschiedene Steuern und Abgaben, die bei Benzin und Diesel anfallen und erhoben werden.
Die wohl bekannteste Steuer, die auch beim Verkauf von Benzin und Diesel anfällt, ist die Mehrwertsteuer. Diese beträgt derzeit 19 Prozent und gilt dabei für Benzin gleichermaßen wie auch für Diesel. Bei einem Preis von 1,92 Euro für einen Liter Benzin macht die Mehrwertsteuer somit bereits knapp3 30,65 Cent aus.
Zusätzlich zur Mehrwertsteuer gibt es dann noch die Energiesteuer. Diese war früher als Mineralölsteuer bekannt und unterscheidet sich je nach Art des Kraftstoffes. Dadurch soll der Verbrauch in eine bestimmte Richtung gelenkt werden. Im Falle von Benzin beträgt die Energiesteuer derzeit etwa 65,45 Cent pro Liter. Bei Diesel sind es hingegen nur etwa 47,04 Cent pro Liter.
Hinzu kommt seit Anfang 2021 dann noch eine CO2-Abgabe. Dabei wird eine Tonne CO2 derzeit mit 30 Euro bepreist. Damit soll politisch erreicht werden, dass weniger CO2 verursacht wird und umweltfreundlichere Alternativen genutzt werden. Diese CO2-Bepreisung betrifft dabei nicht nur Kraftstoffe, sondern wirkt sich auch in diversen anderen Branchen und Bereichen aus. Umgerechnet auf einen Liter Benzin kommen durch die CO2-Bepreisung aber nochmals rund 7,2 Cent pro Liter hinzu.
Zuletzt gibt es dann auch noch eine Erdölbevorratungsabgabe. Diese macht zwar einen vergleichsweise geringen Anteil aus, aber tragen dennoch zum letztendlichen Benzinpreis an den Tankstellen bei. So kommen durch die Erdölbevorratungsabgabe bei Benzin nochmals rund 0,27 Cent pro Liter hinzu.
Der übrige Teil des Benzinpreises setzt sich dann aus den Einkaufskosten für die Rohstoffe, den Kosten für den Transport und Verkauf der Kraftstoffe und dem Gewinn für die Unternehmen zusammen. Denn die Unternehmen möchten die Kraftstoffe natürlich auch nicht gemeinnützig weitergeben, sondern ihre Kosten decken und letztendlich dann auch Geld damit verdienen.
Letztendlich lässt sich somit festhalten, dass die verschiedenen Steuern durchaus einen hohen Anteil des Benzinpreises ausmachen. Es gibt zwar nicht die eine Steuer auf Benzin, sondern vielmehr verschiedene Steuern und Abgaben. Zusammen machen Steuern und Abgaben dann laut Angaben vom ADAC rund 48 Prozent des Benzinpreises aus.
Doch dieser hohe Anteil an Steuern und Abgaben hat durchaus auch seinen Sinn. Denn einerseits ist die Unterhaltung und der Ausbau der Straßeninfrastruktur enorm teuer und soll so von den Nutzer auch entsprechend mit finanziert werden. Auf der anderen Seite dienen die Abgaben teilweise der politischen Steuerung von Verbräuchen. So sollen durch höhere Preise klimaschädlichere Produkte wie Benzin und Diesel unattraktiver im Vergleich zu klimafreundlicheren Alternativen gemacht und die Käufer zu einem Umstieg bewegt werden.