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Bahn: Lokführergewerkschaft GDL fordert mehr Geld und 35-Stunden-Woche

Veröffentlicht am 5. Juni 2023 | Lesedauer: 3 Minuten

In den letzten Monaten gab es bereits mehrere Bahn-Streiks und auch aktuell gibt es noch keine Einigung zwischen der Deutschen Bahn und der Gewerkschaft EVG. Doch nun drohen bereits die nächsten Auseinandersetzungen. So hat heute die Lokführergewerkschaft GDL ihre Forderungen für die kommende Tarifrunde bekanntgegeben, die im Herbst ansteht. Der Kern sind dabei fünf Forderungen zu Gehältern, Arbeitszeiten und der Altersvorsorge. Außerdem plant die GDL eine Genossenschaft für die Lokführer.

Konkret fordert die GDL dabei für Schichtarbeiter eine Senkung der wöchentlichen Arbeitszeit von 38 auf 35 Stunden ohne anteilige Absenkung des Lohns, eine Erhöhung der Zulagen für Schichtarbeit um 25 Prozent, eine allgemeine Entgelterhöhung von 555 Euro und eine deutliche Entgelterhöhung für Azubis. Außerdem soll die Deutsche Bahn laut den Forderungen der GDL eine Inflationsausgleichsprämie von 3.000 Euro zahlen und den Arbeitgeberanteil der Altersversorgung auf fünf Prozent erhöht werden bei allen Beschäftigten, die nicht anders abgesichert sind. Der Tarifvertrag soll dabei eine Laufzeit von 12 Monaten haben.

Darüber hinaus möchte die GDL unter dem Namen Fairtrain eine Genossenschaft für Lokführer gründen. Damit will man neue Wege gehen und in Zukunft mehr Einfluss haben. Denn Fairtrain soll als Personaldienstleister dienen, sodass die Lokführer direkt bei Fairtrain angestellt sind und mittels Arbeitnehmerüberlassung die Züge für verschiedene Bahn-Unternehmen fahren, die dafür wiederum bezahlen. Damit will die GDL ein attraktiveres Arbeitsumfeld schaffen. Die Gewinne dieses Unternehmens sollen dann wiederum an die Mitglieder der Genossenschaft zurückfließen.

Die Deutsche Bahn teilte als Reaktion auf die Forderungen der GDL mit, dass sie diese Forderungen zur Kenntnis genommen habe und zu gegebener Zeit prüfen und bewerten werde. Im Fokus stünden hingegen aktuell zunächst die Tarifverhandlungen mit der EVG, die rund 180.000 Beschäftigte der Deutschen Bahn vertritt. Im Vergleich dazu vertritt die GDL lediglich rund 10.000 Beschäftigte des Unternehmens.

Letztendlich stehen damit nach der EVG auch von Seiten der GDL hohe Forderungen im Raum, die die Deutsche Bahn sicherlich in dieser Form nicht diskussionsfrei akzeptieren wird. Spannend dürfte im Herbst werden, wie die Tarifverhandlungen laufen werden und ob den Bahn-Kunden weitere Streiks drohen werden. Ausgehend von den letzten Tarifverhandlungen mit der GDL und den aktuellen Verhandlungen mit der EVG ist von weiteren Streiks jedoch bereits auszugehen. Doch bis zum Herbst gilt zunächst noch die Friedenspflicht, sodass zumindest von Seiten der GDL bis dahin keine Streiks zu erwarten sind. Solange mit der EVG jedoch keine Einigung erzielt wurde, sind auch bis zum Herbst weitere Bahnstreiks möglich.

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