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ÖBB übernimmt Go-Ahead

Veröffentlicht am 13. Oktober 2023 | Lesedauer: 3 Minuten

Die Österreichische Bundesbahn (ÖBB) ist in Deutschland bereits mit einer Reihe von Nachtzug-Verbindungen aktiv. Nun geht die ÖBB jedoch noch einen Schritt weiter und steigt in Deutschland auch in den Regionalverkehr ein. So verkündete die ÖBB, dass sie das deutsche Geschäft von Go-Ahead übernimmt. Go-Ahead betreibt in Bayern und Baden-Württemberg verschiedene Verbindungen im Nah- und Regionalverkehr. Das deutsche Geschäft war dabei bisher Teil der britischen Go-Ahead Group, die sich mit der Übernahme nun aus Deutschland zurückzieht.

Regionalzug von Go-Ahead in Bayern

An den bisherigen Linien und Angeboten von Go-Ahead ändert sich durch die Übernahme auch nichts. So werden die Verbindungen weiterhin wie bisher betrieben. Go-Ahead soll zudem auch eigenständig bleiben. Die ÖBB bringt jedoch eine Menge Expertise und Erfahrungen im Betrieb von Nahverkehrsleistungen mit, die sie in Zukunft bei Go-Ahead einbringen wird.

Denn das aktuelle Angebot von Go-Ahead soll auch noch nicht das Ende sein. Die ÖBB plant vielmehr langfristig in Deutschland weiter zu wachsen. Damit wird sich Go-Ahead in Zukunft sicherlich auch noch für den Betrieb weiterer Linien bei den Bundesländern bewerben, wobei der Fokus dabei wohl in Süddeutschland liegen dürfte. Aktuell hat Go-Ahead bereits etwa 1.000 Mitarbeiter und betriebt etwa 144 elektrische Triebzüge.

Wie viel die ÖBB für die Übernahme auf den Tisch legen musste, ist nicht bekannt. Die Übernahme steht allerdings vorerst auch noch unter dem Vorbehalt von wettbewerbsrechtlichen Genehmigungen. Diese sollen jedoch nach dem Plan der ÖBB noch in diesem Jahr vorliegen, sodass die Übernahme dann endgültig stattfinden kann.

Die ÖBB ist jedoch nicht das erste ausländische Bahnunternehmen, das auch im Nahverkehr in Deutschland aktiv wird. So steckt hinter Abellio beispielsweise die niederländische Bahn (Nederlandse Spoorwegen) oder hinter der Eurobahn lange Zeit die SNCF, also die französische Bahn. Bisher ist es ausländischen Bahnunternehmen jedoch noch nicht wirklich erfolgreich gelungen in Deutschland Fuß zu fassen. So wurde die Eurobahn mittlerweile an einen Rechtsanwalt verkauft und Abellio durchlief bereits eine Insolvenz, da die niederländische Bahn die Verluste nicht mehr ausgleichen wollte. Zu hoffen bleibt daher, dass die ÖBB mit Go-Ahead in Deutschland mehr Erfolg haben wird.

Letztendlich setzt die ÖBB mit der Übernahme von Go-Ahead ihre geplante Strategie einer stärkeren Internationalisierung fort. Profitieren können davon auch die Fahrgäste in Bayern und Baden-Württemberg, da die ÖBB eine Menge Know-how im Regionalverkehr mitbringt, was sie nun bei Go-Ahead einbringen kann, um die Qualität und Zuverlässigkeit zu steigern. Die Go-Ahead Group verabschiedet sich damit zudem von einem Geschäftsbereich, der ohnehin nicht zu den übrigen Aktivitäten des Unternehmens passte und auch nicht den Stärken des Unternehmens entsprach.

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