Bahn startet neue BahnBonus Kreditkarte
Veröffentlicht am 22. Februar 2020 | Lesedauer: 4 Minuten
Die Deutsche Bahn bietet bereits seit einiger Zeit zusammen mit der Commerzbank eine eigene Kreditkarte an. Diese war bisher allerdings an eine BahnCard gebunden. Nun starten die Deutsche Bahn und die Commerzbank jedoch eine neue Kreditkarte, die lediglich an eine kostenlose BahnBonus-Teilnahme gebunden ist. Mit der Kreditkarte können die Nutzer dann auch abseits der Buchungen bei der Deutschen Bahn zusätzliche BahnBonus-Punkte sammeln.
Wirklich transparent und nachvollziehbar ist die Einführung der neuen Kreditkarte allerdings nicht. Denn die Deutsche Bahn kündigte die neue Option in einer Mail an einige BahnBonus-Mitglieder an und bewarb die Karte dabei mit einem Monatspreis von dauerhaft 0 Euro und 500 BahnBonus-Punkten zur Begrüßung. In den Bedingungen der Commerzbank ist allerdings eine monatliche Gebühr von einem Euro zu finden. Zudem ist die neue BahnBonus Kreditkarte bisher auch nicht auf der Website der Deutschen Bahn zu finden. Dort wird lediglich die BahnCard mit Kreditkarten-Funktion beworben.
Dennoch ist die Anmeldung für die neue Kreditkarte über die Seite der Commerzbank schon jetzt für alle Kunden möglich. Und über die Mails an die Mitglieder sind auch schon die genaueren Funktionen und Vorteile der neuen BahnBonus Kreditkarte bekannt. Diese bietet nämlich folgende Vorteile:
- Kein Punkteverfall: Solange man die Kreditkarte nicht kündigt, verfallen die BahnBonus-Punkte nicht mehr.
- 1 Punkt pro 10 Euro Umsatz: Mit allen Umsätzen, die über die Kreditkarte gemacht werden, sammelt man automatisch Punkte. Pro 10 Euro Umsatz erhält man dabei einen Punkt auf sein BahnBonus-Konto. Die Abrechnung erfolgt dabei monatlich.
- 1 Punkt pro 5 Euro Umsatz für Fahrkarten: Beim Kauf von Fahrkarten bei der Deutschen Bahn kann man nochmals mehr Punkte sammeln. Hier erhält man zusätzlich zu den regulären Punkten beim Fahrkarten-Kauf einen Punkt pro 5 Euro Umsatz.
- 1 Euro Grundgebühr: Die Kreditkarte kostet monatlich lediglich einen Euro Grundgebühr.
- Echte Kreditkarte: Die Kreditkarte muss nicht aufgeladen werden. Es handelt sich um eine echte Kreditkarte mit Verfügungsrahmen, die monatlich per Lastschrift ausgeglichen wird.
- Kein Girokonto notwendig: Für die Kreditkarte muss kein Girokonto bei der Commerzbank eröffnet werden. Für die Abrechnung kann jedes beliebige Girokonto einer anderen Bank genutzt werden.
Damit bietet die neue Kreditkarte mehr oder weniger die gleichen Vorteile wie auch schon die BahnCard Kreditkarte, die es bereits seit einigen Jahren gibt. So hält sich auch bei dieser Kreditkarte der zusätzliche Gewinn von BahnBonus-Punkten stark in Grenzen. Denn um mit dieser Kreditkarte wirklich viele Punkte zu erhalten, müssen vergleichsweise hohe Summen umgesetzt werden.
Im Vergleich gibt es andere Kreditkarten, die für die Nutzung deutlich mehr Gegenwert bringen. Zu nennen wären dabei die Payback-Kreditkarte, die Kreditkarte von Miles and More, von Eurowings oder von Amazon. Daher ist die Kreditkarte der Bahn zum Sammeln von Punkten nur begrenzt attraktiv. Vor der Beantragung der Karte solle man sich daher ausrechnen, ob sich das Angebot wirklich für einen lohnt oder ob man nicht doch zu einer Alternative greift.
Abgesehen von der Rückvergütung durch BahnBonus-Punkte ist die BahnBonus Kreditkarte jedoch eine solide Kreditkarte mit recht guten Möglichkeiten. Lediglich im Ausland und zum Abheben sollte man sie nicht einsetzen. Denn das Abheben von Bargeld kostet eine Gebühr von 5 Euro und für den Einsatz im Ausland werden 1,5 Prozent Auslandseinsatzgebühr fällig. Da gibt es deutlich attraktivere Kreditkarten.
Letztendlich ist es aber interessant, dass die Deutsche Bahn und die Commerzbank nun offenbar auch anderen Kunden eine Kreditkarte anbieten wollen, die nicht mehr an eine BahnCard gebunden ist, aber dies offenbar noch nicht groß kommunizieren. Daher dürfte noch spannend werden, wie es mit dieser Kreditkarte weitergeht und ob sie in Zukunft noch umfangreicher beworben wird. Eine solide Kreditkarte ist es auf jeden Fall. Von den BahnBonus-Punkten sollte man sich allerdings nicht zu viel erhoffen, da über die Kreditkarte im Endeffekt doch nur vergleichsweise wenige Punkte gesammelt werden können, wenn man nicht wirklich hohe Umsätze über die Kreditkarte abwickelt.
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