Hamburg Box: Bahn und Hochbahn starten Packstation-Alternative an Bahnhöfen
Veröffentlicht am 2. März 2020 | Lesedauer: 4 Minuten
Einigen regelmäßigen Bahn-Fahrern sind in den vergangenen Wochen bereits die großen Kästen an diversen Bahnhöfen in Hamburg aufgefallen, die nur provisorisch mit einer schwarzen Folie verhüllt waren. Nun haben die Deutsche Bahn und die Hochbahn das Geheimnis hinter diesen Kästen gelüftet. Denn dahinter verbirgt sich die Hamburg Box. Das ist ein neuer Service für Pendler in Hamburg, der als Pilotprojekt zusammen mit ParcelLock und den Paketdiensten Hermes und DPD entstanden ist und das Empfangen von Paketen künftig vereinfachen soll.
Ziel des Projektes ist es, dass Kunden von Deutscher Bahn und Hochbahn auf ihren täglichen Wegen mit der Bahn auch Pakete empfangen können. Dazu hat man an 15 Bahnhöfen in Hamburg Paketstationen aufgebaut, die ähnlich wie die Packstationen von DHL funktionieren. Allerdings mit dem Unterschied, dass die Hamburg Box ein offenes System ist, sodass verschiedene Paketdienste in diese Paketstationen liefern können.
Für Kunden bietet dies den großen Vorteil, dass sie ihre Pakete bequem in eine der Hamburg Boxen auf dem täglichen Arbeitsweg liefern lassen können und die Pakete dann auf dem Weg zur Arbeit oder nach Hause einsammeln können. Damit entfallen lästige Umwege zu Paketshops und der Stress, wenn man selbst nicht zu Hause war und das Paket nicht zugestellt werden konnte.
Die Hamburg Box soll dabei als einjähriges Pilotprojekt dienen, um praktische Erfahrungen mit derartigen Paketstationen an Bahnhöfen zu sammeln. Sollte das Projekt gut bei den Kunden ankommen, könnte dieses System auch auf weitere Städte mit ähnlichen Voraussetzungen wie Hamburg ausgedehnt werden.
Die Kunden müssen dabei nichts für die Nutzung der Hamburg Box zahlen. Und auch eine Registrierung ist nicht erforderlich. So kann man sich zwar einfach bei ParcelLock anmelden, kann jedoch auch als „Gast“ Pakete in die Hamburg Box schicken lassen und erhält dann einen Code zur Abholung seiner Lieferung. Als registrierter Kunde kann man über die Hamburg Box jedoch auch seine Retouren abwickeln und damit Pakete wieder in die Box einlegen.
In die Hamburg Box können dabei zum Start sowohl die Partner Hermes und DPD als auch GLS als Zustellpartner und lokale Händler liefern. Dafür bietet ParcelLock die entsprechende Software. Lediglich DHL und UPS beteiligen sich nicht an dem Projekt und halten an ihren bisherigen Strukturen fest. DHL setzt dabei weiterhin auf die eigenen Packstationen, die überall in der Stadt verteilt stehen.
Um sich ein Paket an eine der Hamburg Boxen liefern zu lassen, muss man lediglich im Bestellprozess die Adresse der jeweiligen Hamburg Box angeben. Im Anschluss erhält man einen Code zur Abholung seiner Sendung an der Hamburg Box. Bei der Bestellung muss jedoch darauf geachtet werden, dass auch mit einem der Partner versendet wird, sodass das Paket auch an die Hamburg Box zugestellt werden kann. Alternativ kann man auch die App von ParcelLock nutzen, um Zugriff zu den Hamburg Boxen zu erhalten.
Zum Start des Angebotes sind die Hamburg Boxen bereits an 15 Bahnhöfen in Hamburg verfügbar. Im Laufe des Jahres sollen jedoch noch sechs weitere Hamburg Boxen hinzukommen, sodass es dann insgesamt 21 Hamburg Boxen geben wird. Dazu gehören neben großen Stationen wie dem Hauptbahnhof, Dammtor, Altona, Barmbek und Bergedorf auch Stationen wie Farmsen, Tonndorf, Sengelmannstraße, Rahlstedt, Ohlsdorf, Wandsbek, Wandsbeker Chaussee, Elbgaustraße, Friedrichsberg, Poppenbüttel, Rissen, Wedel, Osterstraße, Horner Rennbahn, Halstenbek, Hoheluftbrücke und Wandsbek Markt.
Insgesamt ist die Hamburg Box auf jeden Fall ein guter neuer Service für die vielen Pendler in Hamburg, die dadurch noch einfacher und bequemer Pakete empfangen und auf dem Weg einsammeln können. Zu wünschen bleibt lediglich, dass die Zahl der Hamburg Boxen noch weiter erhöht wird. Denn bisher befinden sich so gut wie alle Hamburg Boxen nördlich der Elbe. Der Hamburger Raum südlich der Elbe wird wie auch bei anderen Angeboten außen vor gelassen, obwohl dort mit großen Bahnhöfen wie Harburg oder Harburg Rathaus durchaus attraktive Plätze für Hamburg Boxen vorhanden wären, die sicherlich auch bei den Pendlern im Süden von Hamburg gut ankommen würden.
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