Bahn: Gilt die Zugbindung auch in Österreich?
Veröffentlicht am 27. Juli 2020 | Lesedauer: 3 Minuten
Einer der größten Nachteile der günstigen Sparpreis- und Super-Sparpreis-Tickets ist die Tatsache, dass man sich bereits bei der Buchung auf einen bestimmten Zug festlegt und durch die Zugbindung auch nur diesen Zug nutzen kann. Eine frühere oder spätere Fahrt ist hingegen nicht möglich. Darauf wird auch bei der Buchung des Tickets noch einmal genau hingewiesen. Doch wie sieht es eigentlich mit Fahrten nach Österreich aus? Gilt auch dort die Zugbindung? Oder kann man bei Fahrten nach Österreich auch frühere oder spätere Züge nutzen?
Diese Frage lässt sich recht einfach beantworten. Denn bei Fahrten nach Österreich bezieht sich die Zugbindung wie auch bei vielen anderen Ländern lediglich auf das Gebiet der Deutschen Bahn. Innerhalb von Österreich gibt es hingegen keine Zugbindung und es können auch frühere oder spätere Züge genutzt werden. Wichtig ist dabei allerdings, dass für die Grenzüberquerung der auf dem Ticket angegebene Zug genutzt werden muss.
Ist man allerdings auf dem deutschen Teil der Strecke lediglich mit dem Nahverkehr unterwegs, entfällt auch diese Vorgabe. Denn für den Nahverkehr gilt die Zugbindung grundsätzlich nicht, sodass dann auch auf dem deutschen Teil der Strecke andere Züge genutzt werden können und mit ihnen die Grenze überquert werden kann. Dazu bietet sich beispielsweise der Meridian von München nach Salzburg an, der nur unwesentlich langsamer ist als die Railjet- oder EuroCity-Züge auf dieser Strecke.
In Österreich gibt es allerdings auch ein paar Züge, die von dieser Regelung ausgenommen sind und ausschließlich mit einem Ticket für den jeweiligen Zug genutzt werden können. Dazu gehören vor allem die beliebten Nightjet-Züge. Für diese muss in jedem Fall ein passendes Ticket vorhanden sein.
Dies betrifft dabei auch die Züge des privaten Unternehmens Westbahn. Dort werden nur Fahrkarten von Westbahn selbst anerkannt. Diese Züge dürfen somit auch ohne bestehende Zugbindung nicht einfach genutzt werden. Hier müsste eine separate Fahrkarte gekauft werden.
Reicht einem die Flexibilität in Österreich allerdings nicht aus, kann man für etwas mehr Geld auch ein Flexpreis-Ticket buchen. Mit diesem entfällt dann auch die Zugbindung auf dem deutschen Teil der Strecke. Dann kann man komplett flexibel reisen und auch in Deutschland frühere oder spätere Züge nutzen. Zusätzlich ist man dann auch flexibler in der Stornierung des Tickets und erhält in einigen Städten auch noch ein City-Ticket dazu, um in der jeweiligen Stadt auch noch kostenlos mit dem Bus zum Bahnhof anreisen zu können.
In jedem Fall lässt es sich aber sehr gut mit der Bahn nach Österreich reisen. So gibt es beispielsweise von München aus jeden Tag durchgehende Züge in Richtung Salzburg, Wien oder Innsbruck. Aber auch von Berlin und Frankfurt aus gibt es durchgehende Züge über Nürnberg und Linz nach Wien.
Letztendlich ist man somit auch mit den günstigen Sparpreis-Tickets der Deutschen Bahn in Österreich relativ flexibel unterwegs und kann auch frühere oder spätere Züge nutzen, wenn man sich an ein paar Regeln hält. Und dazu gehört eben auch die Zugbindung auf dem deutschen Teil der Strecke. Für etwas mehr Geld fällt aber auch diese Weg und man kann komplett flexibel reisen.
Autor: drivest.de
Veröffentlichung: 27. Juli 2020
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