Deutsche Bahn: Künftig kein Fahrkartenverkauf im Zug mehr
Veröffentlicht am 5. Februar 2021 | Lesedauer: 3 Minuten
Wer es bisher besonders eilig hatte oder vor einer Fahrt im Fernverkehr der Deutschen Bahn einfach keine Möglichkeit hatte, um ein Ticket zu kaufen, konnte dieses bisher auch noch im Zug bei den Mitarbeitern der Deutschen Bahn kaufen. Das hat war zwar immer teurer als ein Ticket im Voraus zu kaufen, aber es war dennoch möglich. In Zukunft soll sich das aber ändern. Denn die Deutsche Bahn möchte ab 2022 im Fernverkehr keine Fahrkarten mehr im Zug verkaufen.
Ursprünglich sollte diese Änderung bereits im Oktober 2021 erfolgen. Doch der Betriebsrat der Deutschen Bahn sorgte für eine Verschiebung um drei Monate, sodass die neue Regelung dann zum 1. Januar 2022 in Kraft treten soll. Damit hat man mehr Zeit, um die Kunden über die Änderung zu informieren.
Wirklich viele Kunden der Deutschen Bahn dürfte dies aber ohnehin nicht betreffen. Denn der mit Abstand größte Teil der Kunden kauft seine Tickets schon länger vor einer Fahrt. Der Trend geht dabei auch immer stärker zur Buchung über die Website der Deutschen Bahn oder den DB Navigator, sodass auch defekte Automaten oder geschlossene Reisezentren keine großen Probleme darstellen.
Probleme ergeben sich lediglich bei Tickets und Zusatzleistungen, die sich bisher nicht über die Website oder an einem Automaten kaufen lassen. Dazu gehört beispielsweise das Upgrade auf ein Flexpreis-Ticket oder auf ein 1.-Klasse-Ticket. Diese konnte man bisher bei den Zugbegleitern im Zug kaufen, nicht aber am Automaten oder über die App. Hier müsste dafür gesorgt werden, dass derartige Leistungen künftig auch einfach vor der Fahrt gekauft werden können oder zumindest solche Zusatzleistungen müssten weiterhin im Zug verkauft werden. Wie dies am Ende geregelt wird, ist bisher aber noch nicht genau bekannt.
Ohnehin dürften von dieser Umstellung wohl hauptsächlich Pendler, die regelmäßig im Fernverkehr der Deutschen Bahn unterwegs sind, betroffen sein. Diese nutzen dann gerne auch mal andere Züge als ursprünglich geplant und entscheiden dies recht spontan. Der Großteil der Kunden nutzt den Fernverkehr hingegen für weit im Voraus geplante Fahrten beispielsweise in den Urlaub oder zum Besuch von Freunden oder Verwandten. Diese dürften von der Anpassung damit eher selten betroffen sein, da diese Kunden wohl eher selten auf die Idee kommen so spontan zu fahren, dass ein Kauf vor der Fahrt nicht auf einem anderen Wege möglich war.
Nicht betroffen von der Änderung sind zudem Nahverkehrszüge. Denn dort bleibt ein Fahrkartenverkauf auch weiterhin grundsätzlich im Zug möglich, wenn dies auch bisher möglich war. Lediglich für den Fernverkehr wird es diese Änderung geben, sodass dort künftig eben schon vor der Fahrt ein Ticket gekauft werden muss.
Letztendlich ist die Einstellung des Ticketverkaufs im Fernverkehr an Bord der Züge damit zwar für einige Kunden sicherlich ein Rückschritt und eine traurige Nachricht, aber durch die zahlreichen anderen Vertriebswege kein sonderlich großes Problem. Zumal der größte Teil der Kunden die Tickets ohnehin schon weit vor der eigentlichen Fahrt am Bahnhof oder über das Internet kauft und auch bisher kaum Tickets noch im Zug gekauft hat.
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