Deutsche Bahn: Darf man bei Zwischenhalten Raucherpausen am Bahnsteig machen?
Veröffentlicht am 1. Januar 2022 | Lesedauer: 3 Minuten
Das Rauchen in Zügen der Deutschen Bahn ist mittlerweile bereits seit vielen Jahren grundsätzlich verboten. Und auch am Bahnhof gibt es dafür strenge Regeln und speziell gekennzeichnete Raucherbereiche. Doch wie sieht es eigentlich mit einer kurzen Raucherpause an einem Zwischenhalt aus? Kann man während des Haltes einfach eine Raucherpause am Bahnsteig machen?
Grundsätzlich spricht erst einmal nichts dagegen bei einem Halt des Zuges auszusteigen und am Bahnsteig zu rauchen. Dabei sollte man jedoch beachten, dass auch das Rauchen am Bahnsteig nur in den gekennzeichneten Bereichen erlaubt ist. Zudem halten Züge im Fernverkehr in der Regel nur für wenige Minuten an einem Bahnhof. Daher sollte man bei einer Raucherpause am Bahnsteig immer den Zug im Blick haben und rechtzeitig wieder einsteigen. Die Gefahr, dass der Zug ansonsten ohne einen abfährt, ist dabei groß. Besonders ärgerlich wird es dann, wenn der Zug mit dem eigenen Gepäck und Wertgegenständen an Bord wieder abfährt, während man selbst noch rauchend am Bahnsteig steht. Dabei wird bei der Abfahrt eines Zuges auch keine Rücksicht auf eventuelle Raucher am Bahnsteig genommen.
Bei Fahrten in der Nacht sieht es hingegen teilweise etwas anders aus. Denn gerade in der Nacht stehen die Züge der Deutschen Bahn auch mal länger an den Bahnhöfen oder warten auf Anschlusszüge. Dann hat man auch bei einem Zwischenstopp teilweise genug Zeit, um am Bahnsteig zu rauchen und wieder pünktlich einzusteigen. Verlassen sollte man sich darauf aber dennoch nicht und den Zug immer gut im Auge behalten.
Das Rauchen im Zug ist dabei in keinem Fall eine Alternative. Denn das ist seit vielen Jahren in allen Zügen der Deutschen Bahn verboten. Dabei macht es auch keinen Unterschied, ob man im Gang oder auf der Toilette raucht. Und auch das Rauchen von E-Zigaretten ist in Zügen der Deutschen Bahn nicht erlaubt. Sollte man dennoch im Zug rauchen und erwischt werden, kann dies zum Ausschluss von der Fahrt führen, sodass man am nächsten Halt aussteigen muss und keinen Anspruch mehr auf eine kostenlose Beförderung mit dem nächsten Zug hat.
Letztendlich ist eine kurze Raucherpause am Bahnsteig in den gekennzeichneten Bereichen somit durchaus möglich, aber mit einem großen Risiko verbunden. Die Gefahr, dass man dadurch seinen Zug verpasst und dieser ohne einen wieder abfährt, sollte nicht unterschätzt werden. Daher sollte auf derartige Raucherpausen nach Möglichkeit verzichtet werden, wenn man es irgendwie vermeiden kann. Das Rauchen im Zug selbst ist aber auf jeden Fall in keinem Fall eine Alternative und kann zum Ausschluss von der Fahrt führen.
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Ein Tag mit der Bahn aus der Sicht eines Rauchers: 8-Stündige ICE-Fahrt. Bahn wie immer unpünktlich und mit etlichen Wartezeiten mitten in der Pampa. Anschlusszug werde ich mit Sicherheit verpassen. Um den Nervositätspegel zu senken, steige ich nach 4 Stunden aus, um eine zu rauchen. Auf „gut Glück“, da für mich nirgends erkennbar ist, wie lange der Zug halten wird. Natürlich ohne mein Gepäck, um Zeit zu sparen. Mit Zeitdruck und der Sorge, mein Hab und Gut zu verlieren vernehme ich direkt den nächsten Schlag in die Magengrube: Nirgends eine dieser gelb markierten Raucherflächen zu entdecken. Mal hoffen, dass mir keiner ein Bußgeld verhängt. Also gut, dann rauche ich direkt vor der Tür. Habs ja eh eilig und finde diese Raucherzonen sowieso diskriminierend. Puste niemandem ins Gesicht. Außerdem stehe ich unter freiem Himmel. Jeder Radfahrer atmet mehr Schadstoffe ein, wenn er in der Stadt an ner Ampel wartet. Bin kein Wissenschaftler, aber behaupte ich einfach mal. Nach meinem zweiten Zug an der Zigarette piept die Tür und beginnt, sich zu schließen. Adrenalin schießt durch meinen Körper. Ich schmeiße ohne nachzudenken meine Kippe schnell auf den Boden (bin umweltbewusst, mache ich normalerweise nicht). Hand in die Tür halten und den Türöffner zu penetrieren bringt nichts. Die Tür schließt, die Leute gucken blöd, der Zug fährt los. Mein Koffer, Jacke, Ticket und Wertsachen auch. Auf dem Mülleimer vor mir entdecke ich den süffisanten Satz „Dies ist ein rauchfreier Bahnhof“. Weiß nicht ob ich heulen oder lachen soll. Kann mich und meine Sucht nicht in Luft auflösen.
Liebe („würg“) Bahn: Bitte kommuniziert während der Fahrt, wann die Raucher die nächste Gelegenheit haben, mal eine zu rauchen. Wenn das nicht möglich ist, weil ihr nahezu immer zu spät seid, dann nutzt 0,5% der Zuglänge, um eine Raucherkabine zu integrieren. Von mir aus macht da wie bei jedem zweiten öffentlichen WC eine 50-Cent Schranke vor, um es zu refinanzieren. Ist mir egal. Aber hört auf, uns Rauchern das Leben schwer zu machen. Ihr seid nicht unsere Erziehungsberechtigten!
Rauchen während kurzer Stopps mag möglich sein, aber es ist eine deutliche Unhöflichkeit gegenüber Mitreisenden, denn wer direkt nach dem Zigarettengenuss einsteigt, nimmt den „Duft“ mit.
Bin gespannt, wie das mit Cannabis wird, die süßliche Duftwolke in Bus und Bahn, zusätzlich zu Alkoholwolken und Ungeduschten. Herzlich willkommen in der Welt des ÖPNV.