Deutsche Bahn: Pünktlichkeit im letzten Jahr deutlich gesunken
Veröffentlicht am 8. Januar 2022 | Lesedauer: 3 Minuten
Nachdem die Deutsche Bahn vor einem Jahr verkünden konnte, dass die eigenen Züge 2020 insgesamt deutlich pünktlicher als zuvor unterwegs waren und man damit den besten Wert der letzten 15 Jahre erreichte, musste man nun einen Rückschlag einstecken. Denn 2021 waren die Züge der Deutschen Bahn wieder deutlich unpünktlicher unterwegs als im Jahr zuvor. Damit liegt man nun wieder etwa auf dem Niveau wie vor der Pandemie. Für die schlechtere Pünktlichkeit gibt es dabei laut der Deutschen Bahn gleich mehrere Gründe.
Grundsätzlich gilt ein Zug im Fernverkehr der Deutschen Bahn dabei als verspätet, wenn er mit mehr als sechs Minuten Verspätung an seinem Zielbahnhof ankommt. Komplett ausgefallene Züge zählen hingegen nicht dazu und tauchen in der Statistik zur Verspätung nicht auf. Im Jahr 2021 waren nun insgesamt 75,2 Prozent der Züge im Fernverkehr der Deutschen Bahn pünktlich. Im Vergleich zu den knapp 82 Prozent aus dem Vorjahr sind die Züge damit wieder deutlich unpünktlicher geworden.
Laut der Deutschen Bahn sollen für diese schlechtere Pünktlichkeit mehrere Krisen verantwortlich sein, die die Deutsche Bahn im letzten Jahr beschäftigt haben. Dazu gehören die drei Streikwellen der GDL, die damit für höhere Löhne ihrer Mitglieder kämpfen wollte. Dadurch kam der Fernverkehr im Sommer gleich für mehrere Tage nahezu zum Erliegen und nur vereinzelte Verbindungen konnten überhaupt bedient werden. Aber auch die Sturmflut im Juli letzten Jahres soll mit für die schlechtere Pünktlichkeit verantwortlich sein. Denn dadurch seien große Schäden an der Infrastruktur entstanden, die bis heute zu Einschränkungen in den betroffenen Gebieten führen.
Hinzu kommt, dass die Deutsche Bahn im letzten Jahr besonders viel gebaut hat, um die eigene Infrastruktur zu modernisieren und zu erweitern. Dies bremste die Züge an vielen Stellen zusätzlich aus und führe zu Umleitungen. Und das spürten nicht nur die Reisenden in den Fernzügen, sondern auch Geschäftskunden im Güterverkehr. Außerdem soll auch das Hochfahren der Verkehre nach den Lockdowns im letzten Jahr zu Problemen und unpünktlichen Zügen geführt haben.
Auffällig dabei ist jedoch, dass die Begründungen der Bahn hauptsächlich den Sommer betreffen. Die schlechtesten Werte in Sachen Pünktlichkeit erreichte man zudem im September, Oktober und November. Dort waren nur etwa 67 bis 69 Prozent der Fernzüge pünktlich, während es in dieser Zeit keine großen Einflüsse von Streiks oder Sturmfluten gab.
Letztendlich ist die Pünktlichkeit im Fernverkehr damit wieder deutlich zurückgegangen und wieder mehr verspätete Züge unterwegs. Das ist für Reisende natürlich nicht sonderlich erfreulich und wird besonders dann ärgerlich, wenn dadurch Anschlüsse verpasst werden oder man schlicht deutlich länger unterwegs ist als geplant. Zu hoffen bleibt daher, dass die Deutsche Bahn in diesem Jahr ihre Pünktlichkeit wieder steigern kann und dadurch auch für die Reisenden wieder zuverlässiger werden kann.
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