Hamburg: Großteil der neuen U-Bahn-Generation ausgefallen
Veröffentlicht am 2. Januar 2020 | Lesedauer: 3 Minuten
Die Hochbahn hat mit dem Jahreswechsel mit einem ernsthaften Problem zu kämpfen. So hat die neuste U-Bahn-Generation DT5 ein Software-Update erhalten, das dafür gesorgt hat, dass nun 95 der insgesamt 125 DT5-Züge der Hochbahn nicht einsatzbereit sind. So können die Bahnen durch einen Fehler in der Software nach dem Wenden nicht mehr gestartet werden und fallen daher nun erst einmal aus.
Zur Behebung dieses Problems müssen die Züge erneut ein Software-Update erhalten. Dies lässt sich so kurzfristig jedoch offenbar nicht umsetzen, sodass die 95 ausgefallenen Züge zunächst stehen bleiben müssen. Stattdessen setzt die Hochbahn nun ältere Züge der Baureihen DT4 und DT3 ein. Da jedoch nicht genügend Züge für einen kompletten Ersatz der DT5-Züge bereitstehen, kommt es derzeit zu einem verstärkten Einsatz von Kurzzügen. Und auch der eigentliche Fahrplan kann in einigen Fällen offenbar nicht eingehalten werden, sodass es zu Taktlücken kommt.
Diese Taktlücken und kürzeren Züge bekommen die Fahrgäste natürlich auch zu spüren. So beschwerten sich bereits zahlreiche Fahrgäste über deutlich zu volle Züge. Die Hochbahn erklärte hingegen, dass sich der Einsatz von Kurzzügen „aufgrund des geringen Fahrgastaufkommens problemlos“ gestalten würde und „der Takt gehalten werden“ könne. In den Erfahrungen der Fahrgäste sieht das aber offenbar anders aus. Auch Ansagen zur Information der Fahrgäste soll es nicht gegeben haben.
Zum Wochenende sollen die DT5-Züge dann wieder alle zur Verfügung stehen und einen normalen Betrieb ermöglichen. Ein Grund für den Software-Fehler soll laut einigen Angaben sein, dass die Züge offenbar nicht mit dem neuen Datum klar gekommen sind und daher ausfielen. Die Hochbahn wollte dies jedoch bisher nicht bestätigen.
Tragisch ist der Ausfall der DT5-Züge vor allem, da es sich dabei um die neuste Generation der Hamburger U-Bahnen handelt. So sind die Wagen modern gestaltet, durchgängig begehbar, haben eine Klimaanlage und sind bei der Fahrt besonders ruhig. Zudem bieten die jeweils 40 Meter langen und dreiteiligen Fahrzeuge 96 Sitz-, 240 Steh- und zwei Rollstuhlplätze. Dadurch können sie zahlreiche Fahrgäste durch Hamburg befördern. Ein Ausfall dieser Züge fällt daher auch besonders ins Gewicht. Betroffen ist davon vor allem die U3. Denn dort kommen die U-Bahnen besonders häufig zum Einsatz.
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Die Probleme bei der Hochbahn wundern mich nicht. Ich war bei den Berliner Verkehrsbetrieben im Depot Marzahn als Straßenbahnfahrer beschäftigt. Unseren Chef hat die Hochbahn jetzt. Langsam erholen wir Berliner uns von seinen Fehlentscheidungen. Mal sehen wann Hamburg aufwacht. Fragt doch Eure Fahrer, die haben bestimmt einiges zu erzählen.