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Hamburg: S-Bahnen sollen künftig komplett automatisch fahren

Veröffentlicht am 9. Januar 2020 | Lesedauer: 3 Minuten

Die S-Bahn in Hamburg soll Vorreiter in Sachen Digitalisierung werden. So sollen in Hamburg die ersten vollautomatischen S-Bahnen in Deutschland fahren, die nicht mehr von einem Fahrer in der S-Bahn selbst, sondern von einem Computer gesteuert werden. Das Projekt läuft dabei schon seit dem letzten Jahr. Nun stellten der Chef der S-Bahn Hamburg und Verkehrssenator Michael Westhagemann einen aktuellen Zwischenstand des Projektes und die weitere Planung vor.

Der erste Abschnitt, der von automatischen S-Bahnen befahren werden soll, ist der Abschnitt zwischen Berliner Tor und Aumühle. Dort sollen schon ab Oktober 2021 vier automatische Züge eingesetzt werden, die dafür speziell umgebaut werden. Der Fahrer soll jedoch trotzdem an Bord bleiben und die Technik überwachen und bei Notfällen eingreifen können. Später sollen die Fahrer dann auch mehr Service-Aufgaben übernehmen und zu einem Ansprechpartner für Fahrgäste werden.

Durch das automatische Fahren der Züge werden zudem auch bestehende Probleme der S-Bahn in Hamburg angegangen. So wird der Zug nicht nur automatisch beschleunigt und abgebremst, sondern auch die Türen und Abfahrten an Bahnhöfen zentral gesteuert. Dadurch können die S-Bahnen künftig in einem 60-Sekunden-Takt verkehren. Das dürfte vor allem für den Hauptbahnhof interessant sein, da dort alle Linien aufeinander treffen und in sehr kurzen Taktzeiten verkehren. Durch eine Automatisierung könnten dort die Takte weiter gesteigert und der Betrieb zuverlässiger gestaltet werden.

Hamburg soll dabei eine erste Modellregion für diese Technik sein, die dann auch in anderen Regionen deutschlandweit eingesetzt werden soll. Daher wird die 1,5 Millionen Euro teure Machbarkeitsstudie auch aus der Stadtkasse finanziert. Denn die Fahrgastzahlen in Hamburg wachsen stetig und in Zukunft sollen mit der S4 und der S32 auch noch neue S-Bahn-Linien hinzukommen, während vorerst kein weiterer Ausbau der Strecken geplant ist. Daher muss die S-Bahn mit den bestehenden Gleisen auskommen. Dadurch herrscht in Hamburg ein gewisser Druck, der durch die Digitalisierung der Strecken angegangen werden soll. So will man aus den Erfahrungen auf der Strecke nach Bergedorf auch lernen und so schnell es geht auch die Strecke nach Harburg umrüsten, um dort zusätzliche Kapazitäten zu schaffen.

Die S-Bahn geht dabei davon aus, dass die Fahrgastzahlen der S-Bahn in den nächsten Jahren um rund 50 Prozent steigen werden. Derzeit nutzen bereits 700.000 Menschen täglich die S-Bahn. Mit dem erwarteten Wachstum wären es dann über eine Million Fahrgäste täglich.

Dabei hatte die S-Bahn im vergangenen Jahr mit einigen Problemen zu kämpfen und konnte den geforderten Pünktlichkeitswert von 94 Prozent nicht einhalten. Grund dafür waren Probleme mit den neuen Fahrzeugen und zahlreiche Betriebsstörungen durch Personen auf den Gleisen oder den Ausfall von Signalen an den Strecken. Daher wird die S-Bahn wohl auch weniger Geld für die Erbringung ihrer Leistungen erhalten. Die genauen Beträge dafür stehen jedoch noch nicht fest, da diese auch noch von anderen Faktoren abhängen. Die S-Bahn Hamburg hat sich jedoch vorgenommen in diesem Jahr bessere Werte zu erreichen.

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