Hamburg: Neue S-Bahnen noch immer nicht vollständig ausgeliefert
Veröffentlicht am 23. Januar 2020 | Lesedauer: 3 Minuten
In Hamburg sollten eigentlich bereits seit Dezember 2018 insgesamt 60 neue S-Bahnen fahren und damit die ältesten S-Bahnen ersetzen. Doch auch über ein Jahr später sind noch nicht alle neuen S-Bahnen der Baureihe ET 490 an die S-Bahn ausgeliefert, sodass weiterhin häufig alte S-Bahnen zum Einsatz kommen.
Insgesamt wurden mittlerweile 57 neue S-Bahnen ausgeliefert und können im Fahrgastbetrieb eingesetzt werden. Grund dafür sind Lieferschwierigkeiten beim Hersteller Bombardier, die immer wieder zu Verzögerungen bei der Auslieferung sorgten. Hinzu kamen immer wieder auch noch Software-Probleme, die dafür sorgten, dass auch ausgelieferte Fahrzeuge nicht im Normalbetrieb eingesetzt werden konnten und überdurchschnittlich oft ausfielen.
Im vergangenen Frühjahr wurde dann eine Indienststellung aller verbleibender Fahrzeuge für den Spätsommer 2019 angekündigt. Doch auch dies erfolgte nicht. Stattdessen sollen nun im Laufe diesen Jahres alle Fahrzeuge zur Verfügung stehen. Das werden dann aber nicht mehr nur 60 neue S-Bahnen sein, sondern dann 82 Fahrzeuge, da die Bestellung noch im Dezember 2018 um weitere Fahrzeuge erweitert wurde. Diese sollen dem weiteren Ausbau des Angebotes dienen, da nicht nur auf dem bestehenden Netz immer mehr Fahrgäste transportiert werden sollen, sondern mit Projekten wie der S4 und der S32 auch noch große Erweiterungen des Netzes anstehen.
Im Vergleich zu den älteren S-Bahn-Generationen unterscheiden sich die neuen Züge in einigen wesentlichen Punkten, die vor allem den Komfort für die Fahrgäste erhöhen. So sind die Züge erstmals mit Klimaanlagen ausgestattet, verfügen über ein modernes Fahrgastinformationssystem und sind standardmäßig komplett durchgängig begehbar. Außerdem fahren sie deutlich ruhiger als bisherige Fahrzeuge. Dafür sind die Türen der neuen Züge offenbar deutlich anfälliger für Störungen, sodass Züge immer wieder ausgesetzt werden müssen oder mit großen Verspätungen unterwegs sind, da es Probleme mit den Türen gab.
Für die Fahrgäste bleibt nun zu hoffen, dass die neuen Züge schnellstmöglich ausgeliefert und einsatzbereit sind, sodass die älteste S-Bahn-Generation 472, die seit dem Fahrplanwechsel 2018 eigentlich nicht mehr eingesetzt werden sollte, endlich aus dem Stadtbild verschwindet. Betroffen ist davon vor allem die Linie S31, die seit dem Fahrplanwechsel zwischenzeitlich komplett mit alten S-Bahnen bedient wurde.
Andererseits wäre es für die Fahrgäste auch wünschenswert, wenn ein gewisser Teil der alten Fahrzeuge im Bestand der S-Bahn bleiben würde, um Störungen besser abfedern zu können, sodass eine gewisse Fahrzeugreserve vorhanden ist. Denn schon mit der regulären Flotte bleibt nur ein kleiner Puffer, der durch die Modernisierung von Fahrzeugen, die dadurch in der Werkstatt stehen, auch noch reduziert wird. Gleichzeitig gibt es jedoch immer wieder größere Störungen, die durch einen größeren Fahrzeugpuffer eventuell besser abgefedert werden könnten.
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