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Turo stellt privates Carsharing in Deutschland ein

Veröffentlicht am 11. April 2020 | Lesedauer: 3 Minuten

Das Carsharing-Angebot von Turo hat sich schon immer deutlich von anderen Carsharing-Angeboten unterschieden. So setzt man bei Turo nicht auf eine eigene Fahrzeugflotte, sondern dient als Marktplatz für Privatkunden, die dort ihre eigenen Fahrzeuge als Carsharing-Autos anbieten können. Doch damit ist in Deutschland nun erst einmal Schluss. Denn Turo stellt dieses private Carsharing in Deutschland mit sofortiger Wirkung ein.

Begründet wird diese Entscheidung mit der finanziellen Situation des Unternehmens und der aktuellen Coronakrise. So sei es eine schwere Entscheidung gewesen, aber dennoch notwendig für die finanzielle Nachhaltigkeit des globalen Geschäftes von Turo.

Denn Turo war nicht nur in Deutschland aktiv, sondern ist weltweit in etwa 56 Ländern und mehr als 5.500 Städten aktiv und bietet dort sein Angebot an. Und damit war man auch recht erfolgreich. Gepunktet hat man bei den Kunden dabei vor allem mit der großen Auswahl an unterschiedlichen Fahrzeugen, die klassische Carsharing-Anbieter nicht bieten können. Gleichzeitig waren die Preise bei Turo immer ein ganzes Stück günstiger als bei klassischen Mietwagenfirmen.

Auch in Deutschland war man mit diesem Konzept recht erfolgreich unterwegs und feierte noch im Januar Erfolge. So war man in den letzten zwei Jahren hauptsächlich in Berlin und München aktiv, wo man mittlerweile eine kritische Masse an Fahrzeugen und Nutzern erreichen konnte. Auch in Regionen abseits von München und Berlin ging es dabei deutlich voran. So konnte man auch in Hamburg, Frankfurt und dem Großraum Köln/Düsseldorf weiter wachsen und stand dort offenbar ebenfalls kurz vor dem Erreichen einer kritischen Masse. Insgesamt konnte man dabei im Jahr 2019 einen Anstieg der verfügbaren Fahrzeuge um 150 Prozent auf etwa 4.900 Fahrzeuge und eine Verdopplung der Nutzerzahlen auf 110.000 Nutzer verzeichnen.

Ganz verabschiedet sich Turo allerdings nicht aus dem deutschen Markt. So stellte man nun lediglich das private Carsharing ein. Erhalten bleibt hingegen das Geschäft mit gewerblichen Vermietern. So können Kunden weiterhin Fahrzeuge mieten, die von solchen gewerblichen Anbietern angeboten werden. Diese besitzen im Gegensatz zu privaten Vermietern eine eigene KfZ-Versicherung und eigene Regelungen bei der Kaution und Selbstbeteiligung. Dafür müssen sie bei der Anmeldung auch einen entsprechenden Nachweis vorlegen.

Für Kunden von Turo ist das allerdings dennoch eine traurige Nachricht. Denn durch den Wegfall der privaten Fahrzeuge werden in Deutschland deutlich weniger Fahrzeuge zur Verfügung stehen und die Auswahl an unterschiedlichen Modellen sinken. Dennoch ist dieser Schritt aus finanzieller Sicht sicherlich nachvollziehbar. Und vielleicht kehrt Turo irgendwann nach der Krise ja noch einmal mit dem privaten Carsharing-Angebot nach Deutschland zurück.

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