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CleverShuttle meldet Insolvenz an

Veröffentlicht am 3. Mai 2023 | Lesedauer: 3 Minuten

CleverShuttle hat in den letzten Jahren einige Veränderungen durchlebt. So zog sich der Anbieter von Ridepooling-Angeboten zunächst aus immer mehr Städten mit dem eigenen Angebot zurück und verstärkte stattdessen die Zusammenarbeit mir regionalen Verkehrsunternehmen, um zusammen mit diesen ein regionales Ridepooling-Angebot als Ergänzung zum klassischen Nahverkehr zu etablieren. Doch nun musste das Unternehmen überraschend Insolvenz anmelden.

Ausschlaggebend für die Anmeldung der Insolvenz war dabei der Rückzug der Deutschen Bahn. Denn hinter CleverShuttle stand seit 2018 die Deutsche Bahn als Mehrheitsgesellschafter. Zuletzt hielt die Deutsche Bahn dabei 86 Prozent der Anteile. Nun hat die Deutsche Bahn allerdings entschieden, nicht weiter in das Unternehmen investieren zu wollen. Damit brach die Finanzierung weg und das Unternehmen musste Insolvenz anmelden.

Nicht betroffen sind von der Insolvenz vorerst die einzelnen On-Demand-Verkehre. Diese sollen erst einmal weitergeführt werden. Dabei betreibt CleverShuttle aktuell 21 On-Demand-Verkehre in mehr als 45 Kommunen. Dazu arbeitet man mit den lokalen Verkehrsunternehmen zusammen und bietet mit Kleinbussen eine Ergänzung zum bestehenden Nahverkehr an. Reisende können dabei per App eine Fahrt buchen und werden dann von den Kleinbussen abgeholt und an das gewünschte Ziel gebracht. Die einzelnen Fahrtwünsche der Reisenden werden währenddessen flexibel kombiniert, sodass Reisewünsche mit ähnlichen Routen kombiniert werden. Damit bietet CleverShuttle eine Möglichkeit, um auch in weniger dicht besiedelten Gegenden oder zu Zeiten mit wenigen Reisenden einen attraktiven Nahverkehr anzubieten.

Der operative Betrieb dieser 21 On-Demand-Angebote wird dabei von fünf Regionalgesellschaften von CleverShuttle durchgeführt. Diese sind bisher nicht von der Insolvenz betroffen. Für eine längerfristige Lösung für das Unternehmen wurden nun bereits Gespräche mit potenziellen neuen Investoren gestartet. Ob diese aber auch zum Erfolg führen, ist noch unklar. Laut Aussagen von Bruno Ginnuth, Geschäftsführer und Gründer von CleverShuttle, habe das Unternehmen jedoch die mit der Deutschen Bahn vereinbarten wirtschaftlichen Ziele erreicht und sogar übertroffen. Das Unternehmen scheint daher auf einem guten Weg zu sein, was auch für andere Investoren interessant sein könnte.

Unklar ist aktuell, wieso sich die Deutsche Bahn aus diesem Geschäft nun zurückziehen möchte, nachdem man in den letzten Jahren bereits viel Geld in diesen Bereich investierte. Mit Ioki ist die Deutsche Bahn zudem auch weiterhin in diesem Bereich tätig, fokussiert sich dabei aber vor allem auf die Bereitstellung technischer Lösungen als auf den operativen Betrieb solcher On-Demand-Angebote. Spannend dürfte nun jedoch werden, ob sich für CleverShuttle ein neuer Investor findet, der in dem Geschäft eine Zukunft sieht und es aus der Insolvenz herausführt.

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