FlixTrain sagt Expansion nach Frankreich ab
Veröffentlicht am 22. April 2020 | Lesedauer: 3 Minuten
In den letzten Jahren konnte FlixTrain in Deutschland mit seinem Bahn-Angebot eine Menge Kunden für sich gewinnen. Auf diesem Erfolg wollte man aufbauen und auch international ein entsprechendes Angebot an günstigen Fernzügen anbieten. Neben Schweden sollten dabei in diesem Jahr auch in Frankreich die ersten grünen Züge auf die Strecke geschickt werden. Doch daraus wird nun erst einmal nichts. Denn FlixTrain hat die Expansion nach Frankreich nun gestoppt.
Der Grund für diesen Stopp soll in den hohen Kosten für die Infrastruktur in Frankreich liegen. Diese sollen dazu geführt haben, dass man den Kunden kein attraktives Produkt anbieten könne wie man es in Deutschland bereits tut. Stattdessen wären deutlich höhere Preise für die Tickets notwendig, die das Angebot wiederum nicht sonderlich attraktiv im Vergleich zu bestehenden Bahn-Angeboten machen würden.
Ursprünglich wollte FlixTrain im Dezember mit mehreren Linien in Frankreich starten. So hatte man fünf Linien beantragt, die die Hauptstadt von Paris mit Städten wie Bordeaux, Toulouse, Lyon oder Brüssel verbinden sollten. Dabei wollte man sich in Frankreich so wie auch in Deutschland auf den Vertrieb und das Marketing konzentrieren, während man den eigentlichen Betrieb der Züge unterschiedlichen Partnerunternehmen überlässt.
Diese Entscheidung soll dabei bereits vor der aktuellen Coronakrise getroffen worden sein und ist offenbar auch nicht endgültig. So soll FlixTrain durchaus Interesse an dem französischen Markt haben und kann sich eine Expansion auch vorstellen, wenn denn die Infrastrukturkosten in Frankreich in Zukunft sinken würden und auf einem ähnlichen Niveau wie auch in anderen europäischen Ländern liegen würden. Bei den aktuellen Kosten wäre eine Expansion und Erweiterung des Angebotes jedoch nicht wirtschaftlich sinnvoll.
FlixTrain ist durch die Coronakrise zudem hart getroffen worden und musste in Deutschland alle seine Strecken vorübergehend einstellen. Gleichzeitig verscherzte man es sich offenbar mit einem seiner wichtigsten Partner und hat daher derzeit wohl auch andere Probleme, die gelöst werden müssen.
Daher möchte man sich bei FlixTrain auch nicht über den weiteren Zeitplan für seine Frankreich-Pläne äußern. Wichtig sei in Frankreich nun erst einmal, dass der Markt liberalisiert wird und günstigere Bedingungen für private Anbieter von Bahn-Verbindungen geschaffen werden, die einen wirtschaftlichen Betrieb und ein attraktives Produkt ermöglichen.
Die Expansion nach Schweden scheint von der aktuellen Krise aber nicht getroffen worden zu sein. So scheinen die neuen Strecken in Schweden dieses Jahr wie geplant an den Start zu gehen. Damit wird in diesem Jahr dann doch noch der Schritt in ein internationales Angebot gegangen.
Spannend dürfte noch werden, ob es in Zukunft dann doch noch ein Angebot von FlixTrain in Frankreich geben wird und wann es so weit sein wird. Gleichzeitig dürften auch die Entwicklungen in Deutschland und die dortige Zukunft es Unternehmens entscheidend für die zukünftige Expansion von FlixTrain werden.
Weitere Artikel