Deutsche Bahn: Lohnt sich das BahnBonus-Programm?
Veröffentlicht am 27. Juni 2020 | Lesedauer: 8 Minuten
Beim Einkaufen im Supermarkt oder im Drogeriemarkt wird man häufig nach einer Payback-Karte gefragt. Damit können Kunden Punkte sammeln, die später gegen Prämien eingetauscht werden können. Die Deutsche Bahn nimmt zwar nicht am Payback-Programm teil, bietet aber ein eigenes Programm namens BahnBonus an, das ähnlich funktioniert und die Kunden beim Kauf von Fahrkarten oder anderen Leistungen bei der Deutschen Bahn mit Bonus-Punkten belohnt. Doch lohnt sich das BahnBonus-Programm auch für die Kunden?
Erst einmal lässt sich sagen, dass auch das BahnBonus-Programm in Deutschland durchaus beliebt ist. So gibt es in Deutschland bisher bereits rund 3,9 Millionen Teilnehmer, die am BahnBonus-Programm teilnehmen. Und viele der Teilnehmer sind auch schon einige Jahre dabei. Denn das Programm selbst gibt es bereits seit einigen Jahren. Genauer gesagt seit dem Jahre 2005. Seitdem können Kunden bei ihren Buchungen bei der Deutschen Bahn Punkte sammeln und diese später gegen Prämien eintauschen.
Anmelden kann man sich dabei ganz einfach über die Website der Deutschen Bahn. Dies geht sowohl in Kombination mit einer vorhandenen BahnCard als auch komplett ohne BahnCard. Bei der Anmeldung mit einer BahnCard hat man dabei lediglich den Vorteil, dass man auch die BahnCard direkt zum Sammeln von Punkten nutzen kann, während man bei einer Anmeldung ohne BahnCard eine separate BahnBonus-Karte zugeschickt bekommt, die dann zum Sammeln der Punkte genutzt werden kann.
Wie viele Punkte bekommt man?
Grundsätzlich erhält man bei der Buchung von Tickets oder anderen Produkten der Deutschen Bahn jeweils einen Punkt pro ausgegebenem Euro. Es gibt jedoch auch immer wieder Aktionen zum Sammeln weiterer Punkte, die man dann noch zusätzlich erhält ohne weiteres Geld ausgeben zu müssen.
Zu einer solchen Aktion gehört beispielsweise auch die Anmeldung zum BahnBonus-Programm. So erhält man alleine für die Anmeldung bereits die ersten 250 Punkte. Dafür müsste man normalerweise bereits 250 Euro bei der Bahn ausgeben, um an diese Punkte zu kommen. Bei einer neuen Anmeldung erhält man diese aber als Willkommensgeschenk dazu.
Wofür bekommt man Punkte?
Der häufigste und bekannteste Weg, um BahnBonus-Punkte zu sammeln, ist die Buchung von Fahrkarten oder anderen Leistungen bei der Deutschen Bahn. So erhält man bei Fahrkarten pro ausgegebenem Euro einen Punkt. Dabei ist es egal, ob es sich bei dem Ticket um ein Sparpreis-, ein Super-Sparpreis oder ein Flexpreis-Ticket handelt.
Und auch bei vielen regionalen Angeboten wie dem Quer-durchs-Land-Ticket oder einigen Länder-Tickets lassen sich BahnBonus-Punkte sammeln. Bei den Länder-Tickets ist dies jedoch leider nicht einheitlich geregelt, sodass es beispielsweise beim NRW-Ticket keine Punkte gibt, während man mit dem Schleswig-Holstein-Ticket problemlos Punkte sammeln kann.
Hinzu kommt, dass man nicht nur für Fahrkarten Punkte bekommt, sondern auch für andere Leistungen bei der Deutschen Bahn. Dazu gehören auch die BahnCards. So erhält man auch beim Kauf eines BahnCard pro ausgegebenem Euro einen Punkt.
Neben den eigenen Angeboten der Bahn kann man allerdings auch bei Partner-Unternehmen der Deutschen Bahn Punkte sammeln. Dabei handelt es sich um Partner wie Mietwagen-Anbieter, Hotels oder auch Zeitungen, die ebenfalls BahnBonus-Punkte an ihre Kunden vergeben.
Zudem bietet auch die Deutsche Bahn noch weitere eigene Angebote an, die das Sammeln von BahnBonus-Punkten erlauben. Dazu gehört beispielsweise auch DB Strom. So kann man seinen Stromvertrag bei der Deutschen Bahn abschließen und wird damit ebenfalls mit BahnBonus-Punkten belohnt.
Laufen die Punkte ab?
Beim Sammeln der BahnBonus-Punkte muss man jedoch immer im Hinterkopf behalten, dass die BahnBonus-Punkte nicht für immer erhalten bleiben, sondern irgendwann ablaufen. Konkret laufen die BahnBonus-Punkte nämlich nach drei Jahren ab. Darüber informiert die Deutsche Bahn die Mitglieder allerdings auch immer rechtzeitig per Mail, sodass man nicht von einem Ablauf der Punkte überrascht wird.
In den drei Jahren sollte man im Normalfall allerdings auch als unregelmäßiger Kunde genug Punkte gesammelt haben, um diese zumindest gegen eine kleine Prämie wie einen Gutschein für das BordRestaurant oder eine Sitzplatzreservierung einlösen zu können, was noch deutlich attraktiver ist als die Punkte einfach verfallen zu lassen.
Die einzige Möglichkeit, um dafür zu sorgen, dass die BahnBonus-Punkte nicht ablaufen, ist die BahnCard-Kreditkarte. Mit ihr entfällt der Ablauf von BahnBonus-Punkten. Bei der BahnCard-Kreditkarte ist jedoch dafür eine ganz eigene Überlegung notwendig, ob sie sich denn lohnt. Denn mit ihr gehen im Gegenzug zu den Vorteilen natürlich auch einige Kosten einher, die erst einmal wieder reingefahren werden müssen.
Wofür kann man die Punkte einlösen?
Die gesammelten BahnBonus-Punkte können bei der Deutschen Bahn gegen unterschiedliche Prämien eingetauscht werden. Dabei stehen den Kunden neben einigen Sachprämien und Produkten von Partner-Unternehmen auch zahlreiche Bahn-Prämien zur Verfügung, die für die meisten Kunden die deutlich interessantere Option zum Einlösen der Punkte darstellen.
Die günstigsten Prämien fangen dabei bereits bei 250 Punkten an, die man bereits bei der Anmeldung zum BahnBonus-Programm erhält. Dafür bekommt man dann bereits einen 5-Euro-Gutschein für die Bordgastronomie oder für die Buchung von Tickets.
Ab 500 Punkten werden die Prämien dann ein wenig interessanter. Denn für 500 Punkte erhält man eine kostenlose Sitzplatzreservierung, ein Upgrade in die erste Klasse oder zwei Gutscheine im Wert von jeweils fünf Euro für die Bordgastronomie.
Die wirklich attraktiven Prämien fangen dann allerdings bei 1.000 Punkten an. Dafür erhält man dann beispielsweise eine kostenlose Fahrt in der zweiten Klasse. Alternativ kann man sich dafür auch ein Länder-Ticket seiner Wahl kostenlos buchen, ein Upgrade für eine Hin- und Rückfahrt in die erste Klasse vornehmen oder für 25 Euro in der Bordgastronomie speisen.
Wenn man noch mehr Punkte einlösen will, gibt es auch noch teurere Prämien. Dort gibt es dann Tageskarten für die Deutsche Bahn, Freifahrten für andere Personen, Freifahrten für die Hin- und Rückfahrt und Freifahrten in der Flex-Kategorie und somit ohne Zugbindung. Aber auch Freifahrten in der ersten Klasse gibt es bei den höherwertigen Prämien.
Insgesamt lässt sich allerdings sagen, dass die attraktivsten Prämien die Freifahrten betreffen und diese nach Möglichkeit immer gewählt werden sollten. Denn sie haben insgesamt den höchsten Gegenwert und bieten das meiste Sparpotential.
So kann man beispielsweise 1.000 Punkte, die einem Umsatz von ungefähr 1.000 Euro entsprechen, für einen 25 Euro Gutschein einsetzen und hat somit einen Gegenwert von 25 Euro erhalten oder aber für eine Freifahrt zu einer beliebteren Reisezeit in einem attraktiven Zug, die bei einer normalen Buchung durchaus 80 Euro hätte kosten können. Einen geringeren Gegenwert als bei einem solchen Gutschein hätte man nur bei einer Freifahrt für einen Zug, der noch mit einem Super-Sparpreis für unter 25 Euro gebucht werden kann. Dann sollte man allerdings auch von der Einlösung der Punkte absehen und das Ticket lieber direkt kaufen. Somit hat man in der Regel bei einer Freifahrt immer einen deutlich höheren Gegenwert als bei anderen Prämien.
Fazit: Lohnt es sich?
Letztendlich lässt sich also festhalten, dass das BahnBonus-Programm vor allem für regelmäßige Kunden der Deutschen Bahn eine interessante Möglichkeit ist, um bei der Bahn Punkte zu sammeln, die dann gegen attraktive Prämien eingetauscht werden können. So kann man beispielsweise regelmäßig kostenlose Bahn-Fahrten bekommen oder ein Upgrade in die erste Klasse vornehmen.
Doch auch für eher seltenere Kunden der Deutschen Bahn kann sich das BahnBonus-Programm durchaus lohnen, da man auch als seltenerer Kunde innerhalb der drei Jahren, die die Punkte erhalten bleiben, zumindest genug Punkte sammeln kann, um diese beispielsweise gegen einen kleinen Gutschein einzutauschen und so bei seiner nächsten Fahrt mit der Deutschen Bahn ein wenig Geld zu sparen.
Am Ende muss aber natürlich jeder Bahn-Kunde für sich selbst entscheiden, ob sich für ihn die Teilnahme am BahnBonus-Programm lohnt. Wirkliche Nachteile hat eine Teilnahme allerdings nicht. So handelt es sich dabei um ein klassisches Kundenbindungsprogramm, sodass die Daten, die bei einer Teilnahme gesammelt werden, hauptsächlich für eigene Marketing-Zwecke der Deutschen Bahn genutzt werden und nicht an Partner-Unternehmen herausgegeben werden. Und auch zusätzliche Kosten fallen bei einer Teilnahme nicht an.
Klar ist allerdings natürlich, dass es sich auch bei dem BahnBonus-Programm nicht um eine Wunderwaffe handelt, um ständig kostenlos mit der Bahn zu fahren. So erfordert es wie auch andere Kundenbindungsprogramme halbwegs regelmäßige Einkäufe, die dann auch normal gezahlt werden müssen, um dafür dann immer mal wieder belohnt zu werden. Dennoch ist es eine nette Möglichkeit, um zumindest auf Dauer ein bisschen sparen zu können.
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