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Deutsche Bahn

Lohnt sich die BahnCard-Kreditkarte?

Veröffentlicht am 19. November 2019 | Lesedauer: 6 Minuten

Neben den klassischen BahnCards bietet die Deutsche Bahn als Ergänzung auch noch eine eigene Kreditkarte für ihre Kunden an, die gleichzeitig das Sammeln von noch mehr BahnBonus-Punkten ermöglicht. Doch lohnt sich diese Kreditkarte überhaupt? Und wenn ja, ab wann? Und was bietet sie eigentlich für Vorteile?

Was bietet die BahnCard-Kreditkarte?

Die Kreditkarte wird von der Bahn als eine Erweiterung der BahnCard und des BahnBonus-Systems verkauft. So ist ihr größter Vorteil, dass man mit ihr bei der Nutzung der Kreditkarte sparen kann. Dies geschieht dadurch, dass bei Einkäufen automatisch BahnBonus-Punkte gesammelt werden. Dabei sammelt man bei der Bahn selbst pro 5 Euro Einkaufswert einen Punkt und bei allen anderen Einkäufen einen Punkt pro 10 Euro Einkaufswert.

Bei Käufen von Fahrkarten oder BahnCards für die 1. Klasse sieht es sogar noch ein wenig besser aus. Denn für diese Käufe gibt es sogar 1,5 Punkte pro Euro Umsatz. Und bei den Punkten gibt es noch einen weiteren Vorteil für Besitzer der BahnCard-Kreditkarte. Denn wenn man diese besitzt, verfallen die BahnBonus-Punkte nicht mehr, sondern bleiben dauerhaft bestehen.

Hinzu kommen natürlich noch die normalen Vorteile einer Kreditkarte. So kann sie in zahlreichen Geschäften und online zur Bezahlung eingesetzt werden. Auch das Abheben von Bargeld ist mit der Kreditkarte an vielen Automaten möglich. Da es sich bei der BahnCard-Kreditkarte um eine MasterCard handelt, muss dabei bei Zahlungen und dem Bargeldabheben immer auf das Symbol von MasterCard geachtet werden. Es gibt jedoch weit mehr als 43 Millionen Akzeptanzstellen für die MasterCard.

Welche Kosten entstehen?

Im Gegensatz zu Kreditkarten anderer Anbieter ist die normale BahnCard-Kreditkarte für die Nutzer nicht kostenlos. Stattdessen kostet die Kreditkarte jährlich 34 Euro. Dieser Preis fällt zusätzlich zur normalen BahnCard-Gebühr an und ist nicht in dem BahnCard-Preis enthalten.

Zusätzlich zu der normalen BahnCard-Kreditkarte gibt es auch noch eine Platin-Variante der Kreditkarte. Diese beinhaltet neben den Vorteilen der normalen BahnCard-Kreditkarte auch noch diverse Versicherungen. So ist eine Gepäckversicherung, eine Reiseunfall-Versicherung, eine Bahnreise-Serviceversicherung und eine Reisekrankenversicherung enthalten. Dafür ist die Platin-Variante jedoch auch ein wenig teurer und kostet insgesamt 64 Euro im Jahr.

Lediglich Besitzer einer BahnCard 100 müssen für die Kreditkarte nichts bezahlen. Sie erhalten die Kreditkarten-Funktion auf Wunsch kostenlos zu ihrer BahnCard 100 hinzu. Dies gilt sowohl für die normale Kreditkarte als auch für die Kreditkarte in der Platin-Variante.

Besitzer einer BahnCard für die 1. Klasse bekommen zwar die Platin-Variante nicht kostenlos, aber dafür die normale Variante. So müssen auch sie die Grundgebühr nicht zahlen und bekommen auf Wunsch kostenlos eine Kreditkarte zu ihrer BahnCard dazu. Für die Platin-Variante müssen allerdings auch Besitzer einer BahnCard für die 1. Klasse zahlen.

Ab wann rechnet sich die Kreditkarte?

Die Kreditkarte an sich kostet derzeit wie bereits erwähnt 34 Euro im Jahr. Dieser Betrag muss im Jahr also mindestens wieder durch BahnBonus-Punkte herausgeholt werden, damit sich die Kreditkarte der Deutschen Bahn lohnt. Laut dem Handelsblatt ist dies dabei ungefähr der durchschnittliche Umsatz für ein Fahrt. Es muss also etwa eine Freifahrt pro Jahr durch die Kreditkarte dabei herauskommen, damit sich die Karte lohnt.

Eine normale Freifahrt für die zweite Klasse kostet dabei 1.000 Bonus-Punkte. Bei der Kreditkarte erhält man wiederum pro 5 Euro Umsatz mit der Karte einen Punkt. Damit müsste man rechnerisch, wenn man sich auf den reinen Umsatz beschränkt, im Jahr einen Umsatz von mindestens 5.000 Euro mit der Kreditkarte machen, um 1.000 BahnBonus-Punkte zu erhalten, die man dann wiederum in eine Freifahrt einlösen kann.

Und dies gilt dabei nur für Umsätze bei der Bahn direkt. Es müssten also im Jahr für 5.000 Euro Käufe bei der Bahn getätigt werden. Bei anderen Unternehmen erhält man allerdings auch Punkte. Dann aber nur einen Punkt pro 10 Euro Einkaufswert. Damit müsste man insgesamt 10.000 Euro mit der Karte umsetzen, um auf eine Freifahrt in der Bahn zu kommen.

Doch man kann mit der Kreditkarte auch noch auf anderen Wegen zusätzliche Punkte erhalten. So erhält man mit der Kreditkarte doppelte Punkte in der ShoppingWelt der Bahn. Dabei handelt es sich um eine Art Cash-Back-Programm, das man gut mit PayBack vergleichen kann. So kauft man über die ShoppingWelt bei Partner-Unternehmen wie Lieferando, AboutYou, Ebay oder Apple ein und erhält dafür Bonus-Punkte. In der Regel erhält man dabei einen Punkt pro Euro Umsatz. Für 10 Euro Umsatz bei Lieferando würde man also 10 Punkte erhalten. Bei Nutzung der BahnCard-Kreditkarte erhält man dabei sogar doppelt Punkte. Nämlich einmal für die Nutzung der Kreditkarte und einmal für den Einkauf über die ShoppingWelt.

Damit ist die ShoppingWelt zwar ein attraktiver Weg, um an möglichst viele Bonus-Punkte zu kommen. Aber dennoch führt sie nicht dazu, dass sich die Kreditkarte schneller lohnt. Denn die normalen Punkte würde man auch so erhalten und müsste weiterhin einen Umsatz von 10.000 Euro erreichen.

Fazit

Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass sich die Kreditkarte der Deutschen Bahn nur in sehr wenigen Fällen wirklich lohnt. Im ersten Jahr ist sie zwar durch die 1.500 BonusPunkte, die man zur Bestellung der Kreditkarte erhält, recht attraktiv und macht sich auf jeden Fall bezahlt. Doch spätestens ab dem zweiten Jahr muss die Kreditkarte bereits sehr intensiv und für möglichst viele Zahlungen genutzt werden, um sich wirklich zu rentieren. Und das dürfte bei den zu erreichenden Umsätzen bei so gut wie keinem Nutzer der Fall sein.

Da lohnt es sich eher zu anderen Kreditkarten zu greifen, die ebenfalls ein Bonusprogramm anbieten. Eine gute Alternative wäre dabei die Payback-Kreditkarte. Diese ist kostenlos und man sammelt mit jeder Zahlung über zwei Euro bereits Payback-Punkte, die sich anschließend in bares Geld verwandeln lassen.

Anders sieht es allerdings bei Besitzern einer BahnCard für die 1. Klasse und Besitzern einer BahnCard 100 aus, die gleichzeitig viel in der 1. Klasse reisen. Denn diese müssen einerseits nichts für die Kreditkarte zahlen und andererseits erhält man mit der Kreditkarte die attraktivsten Punkte in der 1. Klasse. Somit kann sich die Kreditkarte in diesem Fall durchaus für Buchungen bei der Bahn lohnen, um besonders viele Bonus-Punkte mitnehmen zu können. Für den Einsatz außerhalb der Bahn ist die Kreditkarte, wenn es einem um Punkte und Prämien geht, jedoch eigentlich nie geeignet, da es dafür deutlich bessere Alternativen gibt, die einem mehr Prämien einbringen.

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