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Hamburg: Hochbahn testet ersten Quartiersbus

Veröffentlicht am 1. August 2020 | Lesedauer: 3 Minuten

Im Rahmen des Hamburg-Taktes soll der Nahverkehr in Hamburg in Zukunft noch weiter verbessert und ausgebaut werden, sodass alle Fahrgäste innerhalb von maximal fünf Minuten Zugang zum öffentlichen Nahverkehr haben. Ein Teil dieses Konzeptes sind auch die Quartiersbusse, die in Zukunft die Feinerschließung von Quartieren übernehmen sollen. Dafür werden auch neue und kleinere Busse benötigt. Einen solchen Midi-Bus des Herstellers Karsan hat die Hochbahn nun für einen ersten Test erhalten.

Der ATAC Electric, wie sich der Bus nennt, ist dabei ein elektrisch angetriebener Bus, der mit seiner Länge von 8,30 Meter deutlich kürzer ist als die normalen Standardbusse, die in Hamburg üblicherweise unterwegs sind. Diese haben nämlich Längen von zwischen 12 und 21 Metern und sind so besonders für Gegenden mit engen Straßen und wenig Platz schlecht geeignet.

Genau für diese Gebiete sind jedoch die Quartiersbusse vorgesehen. Denn diese sollen Gegenden, die heute noch nicht von einem Bus bedient werden, erschließen und mit dem Schnellbahn-Netz verbinden. So sollen zahlreiche Hamburger besser an das Netz des öffentlichen Nahverkehrs angeschlossen werden. Dazu sollen in den kommenden Jahren auch mehr als 600 neue Haltestellen entstehen.

Um diese neuen Haltestellen und die Quartiere aber gut bedienen zu können, werden eben auch entsprechende Fahrzeuge benötigt, die die Hochbahn derzeit noch nicht besitzt. Daher will man in der nächsten Zeit Fahrzeuge unterschiedlicher Hersteller testen. Den Anfang macht dabei der nun vorgestellte Midi-Bus des Herstellers Karsan, der der Hochbahn für eine Woche ausgeliehen wurde. Dieser wird vollelektrisch angetrieben und hat laut des Herstellers eine Reichweite von etwa 300 Kilometern. Auf den ersten Testfahrten haben dabei offenbar bereits die Fahreigenschaften und die Wendigkeit des Busses überzeugt. Bevor derartige Busse allerdings auch wirklich bestellt werden, finden natürlich auch noch weitere Tests und Vergleiche zu Modellen anderer Hersteller statt.

Der erste Quartiersbus in Hamburg ist aber bereits mit der Linie 530 gestartet, die den Bereich Hammer Kirche mit dem Mittleren Landweg verbindet. Als nächstes sollen dann neue Quartiersbusse in den Bereichen Langenhorn, Eidelstedt/Lurup und Finkenwerder folgen. Die neue Linie in Finkenwerder soll dabei bereits im Dezember starten. Dann allerdings noch mit größeren Standardbussen. Und das gilt wohl auch erstmal noch für andere Linien, die sich derzeit noch in der Planung befinden. Denn die ersten Midi-Busse sollen voraussichtlich erst Ende 2022 standardmäßig zum Einsatz kommen.

Daher wird es sicherlich auch noch eine Weile dauern bis sich die Hochbahn und die VHH, die ebenfalls zahlreiche Busse in Hamburg betreiben, auf einen Hersteller für die Midi-Busse festlegen. Fest steht allerdings, dass es sich dabei um einen klimafreundlichen Bus handeln wird. Denn in Hamburg werden in Zukunft ausschließlich klimafreundliche Busse angeschafft, während der Diesel-Antrieb erst einmal ausgedient hat.

Bei den Hamburger werden die neuen Quartiersbusse aber sicherlich noch einmal eine deutliche Steigerung in der Attraktivität des Nahverkehrsangebotes in Hamburg sorgen. Denn so wird in vielen Gegenden Hamburgs erstmals ein richtiger Anschluss an das Nahverkehrsnetz geschaffen und attraktive neue Verbindungen angeboten. Ob das Angebot am Ende dann auch so gut angenommen wird, wie man es sich erhofft, bleibt aber noch abzuwarten.

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