BlaBlaBus in Deutschland gestartet
Veröffentlicht am 11. Juni 2019 | Lesedauer: 4 Minuten
Seitdem Flixbus viele seiner Mitbewerber übernommen hat und dadurch andere Unternehmen vom Markt verdrängt hat, hat sich auf dem deutschen Fernbus-Markt nur noch wenig getan. Flixbus entwickelte als klarer Marktführer das eigene Angebot weiter und baute es aus. Doch seit heute gibt es auf deutschlands Straßen das erste Mal seit langer Zeit wieder einen neuen Konkurrenten für Flixbus: BlaBlaBus. Dabei handelt es sich um das Fernbus-Angebot der französischen Mitfahrzentrale BlaBlaCar.
In Deutschland startet BlaBlaBus zunächst mit 17 Zielen. Das Angebot soll in Zukunft jedoch nach und nach immer weiter ausgebaut werden. Dazu arbeitet BlaBlaBus genau wie auch Flixbus mit regionalen Busunternehmen zusammen, die die Busse und Fahrer stellen. BlaBlaBus vermittelt lediglich die Fahrten und bietet die Plattform. Es sollen jedoch alle Busse über kostenloses WLAN und Steckdosen an den Sitzplätzen verfügen. Die ersten Busse sollen dann ab dem 24. Juni durch Deutschland rollen.
BlaBlaBus geht jedoch nicht nur in Deutschland an den Start, sondern auch im Heimatmarkt Frankreich. Später soll auch noch Italien hinzukommen. BlaBlaBus übernimmt für das eigene Fernbus-Angebot den Anbieter Ouibus der französischen Staatsbahn SNCF. Dadurch ist BlaBlaBus schon mit dem Start einer der drei größten Anbieter in Frankreich und kann direkt auch grenzüberschreitende Linien nach Deutschland anbieten.
Zum Start gibt es von BlaBlaBus außerdem eine Rabatt-Aktion. So kostet derzeit jede Fahrt mit BlaBlaBus nur 99 Cent. Dadurch sollen die Kunden den neuen Anbieter ausprobieren und Erfahrungen sammeln können. Langfristig werden die Preise selbstverständlich steigen. Kaufen kann man sich die Tickets bequem über die Website oder App von BlaBlaBus oder bei teilnehmenden Vertriebspartnern.
Eine Verknüpfung von Mitfahrgelegenheiten und den Bussen soll jedoch vorerst nicht stattfinden. Zu einem späteren Zeitpunkt ist dies aber durchaus denkbar, sodass Kunden einen Teil ihrer Strecke mit dem Bus zurücklegen und davor oder danach ihre Fahrt mit einer Mitfahrgelegenheit fortsetzen können. Zunächst soll jedoch das Streckennetz des Bus-Angebotes selbst ausgebaut werden und so ein größeres und attraktiveres Netz geschaffen werden.
Mit dem neuen Angebot wollen die Macher von BlaBlaCar und BlaBlaBus zudem frischen Wind in den deutschen Markt bringen und hoffen, dass die Kunden dieses Angebot auch annehmen. Flixbus hat mittlerweile einen Marktanteil von etwa 95 Prozent und ist damit ein Quasimonopolist. Zudem übernimmt Flixbus weiterhin andere Anbieter wie Eurolines und baut auch sein eigenes Zug-Angebot weiter aus.
BlaBlaCar hingegen ist die größte Mitfahrzentrale in Europa und hat vor einigen Jahren auch mehrere deutsche Portale übernommen. Zudem konnte man mehrere große Investoren für sich gewinnen und hat durch die Übernahme von Ouibus nun auch die französische Staatsbahn mit an Bord. Dadurch hat BlaBlaBus tatsächlich das Potential den Kampf gegen Flixbus aufzunehmen und dem Marktführer die ein oder anderen Prozentpunkte Marktanteil wieder abzunehmen.
Flixbus sieht die neue Konkurrenz jedoch gelassen und teilte mit, dass man „harten Wettbewerb gewohnt“ sei und dass man gespannt sei wie anpassungsfähig BlaBlaCar sei und wie diese sich auf den schnell wandelnden Markt einstellen können.
Ein interessanter Neuzugang ist BlaBlaBus auf dem Markt aber allemal und so bleibt abzuwarten wie sich der Anbieter entwickelt und von den Kunden angenommen wird. Auf jeden Fall bringt er eine Menge Potential mit und hat gute Startvoraussetzungen. Ob das aber im Endeffekt reichen wird, muss sich in Zukunft erst noch zeigen.
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