Flixbus: Wie sicher ist eine Fahrt mit dem Fernbus?
Veröffentlicht am 31. März 2024 | Lesedauer: 6 Minuten
In den Nachrichten gibt es immer wieder Berichte über schwere Unfälle mit Bussen von Flixbus. Teils geht es dabei auch um Schwerverletzte oder gar Tote. Liest man solche Nachrichten, kann man schnell den Eindruck bekommen, dass Fahrten mit den grünen Fernbussen gefährlich sind und die Wahrscheinlichkeit eines Unfalles groß ist. Teilweise bekommt man dabei auch direkt den Eindruck, dass Flixbus ein unsicheres Verkehrsmittel ist. Doch ist das wirklich so? Sind Fernbusse unsicher? Wie wahrscheinlich ist ein Unfall mit einem Flixbus? Und was unternimmt Flixbus für die Sicherheit der Reisenden und des Personals?
Zunächst einmal muss man sagen, dass es in der Tat in der Vergangenheit immer wieder auch schwerere Unfälle gegeben hat, an denen ein Fernbus von Flixbus beteiligt war. Zuletzt etwa auf der A9 bei Leipzig, wobei ein Fernbus von der Fahrbahn abkam und verunglückte. Dabei starben vier Personen und 35 Personen wurden verletzt, davon 6 schwer. Jeder Unfall wie dieser ist natürlich ein Unfall zu viel und ein tragisches Ereignis, das keinesfalls verachtet werden sollte.
Die andere Seite
Auf der anderen Seite ließt man in den Nachrichten aber eben nur von entsprechenden Unfällen, während jeden Tag auch zahlreiche Fernbusse von Flixbus in Deutschland und anderen Ländern der Welt unterwegs sind, die Millionen von Reisenden im Jahr transportieren, und sicher an ihr Ziel kommen.
Insgesamt beförderte Flix im Jahr 2023 nämlich 81 Millionen Reisende. Dabei kam es im gleichen Jahr im gesamten weltweiten Netzwerk von Flixbus nur zu neun tödlichen Unfällen. Im Vergleich zu der Zahl der beförderten Reisenden somit eine verschwindend geringe Zahl, wenngleich jedes Todesopfer natürlich weiterhin eines zu viel ist.
Erkennbar ist an diesen Zahlen aber eben dennoch, dass jeden Tag im Schnitt auch hunderttausende von Reisenden sicher mit einem Flixbus an ihr Ziel kommen.
Vergleich mit anderen Verkehrsmitteln
Bei einem Blick auf andere Verkehrsmittel, schneiden Busse außerdem grundsätzlich recht gut ab. So hat es im Jahr 2023 laut den Daten vom Statistischen Bundesamt 6.153 Verletzte bei Verkehrsunfällen mit einem Bus gegeben. Die größte Zahl der Verletzten kommt dabei aber von Unfällen mit Linienbussen, ein kleinerer Anteil von Unfällen mit Fernbusse. Grundsätzlich werden dabei häufiger Personen in Linienbussen verletzt, aber ein Unfall mit einem Fernbus betrifft oftmals direkt mehr Personen.
Zum Vergleich: Bei der Fahrt mit PKWs kam es im Jahr 2023 zu 177.582 Verletzten und damit zu wesentlich mehr Verletzten. Bei der Bahn gab es im Jahr 2023 zudem 927 Verletzte oder getötete Personen. Damit ist aus statistischer Sicht die Fahrt mit der Bahn nochmal wesentlich sicherer als eine Fahrt mit dem Fernbus. Der Fernbus reiht sich hingegen zwischen der Bahn und den PKWs ein. Eine Fahrt mit dem Auto ist aus statistischer Sicht auf jeden Fall risikobehafteter als eine Fahrt mit dem Fernbus.
Flix liegt die Sicherheit am Herzen
Jeder Unfall ist jedoch weiterhin ein Unfall zu viel. Daher bemüht sich Flixbus auch um die Sicherheit der Reisenden und des Personals. Laut Flix gehen die Bemühungen dabei auch weit über die gesetzlichen Vorgaben hinaus. So gibt es regelmäßige Schulungen für das Personal, zwei Fahrer für Fahrten über Nacht und es werden moderne Fahrzeuge mit Fahrassistenten wie Spurhalte- und Bremsassistenten eingesetzt. Zudem investiere Flix viel Geld und Zeit in Personal und Prozesse, um eine größtmögliche Sicherheit zu gewährleisten.
Trotz moderner Fahrzeuge, geschultem Personal und eingehaltenen Ruhezeiten können Unfälle aber natürlich dennoch nicht immer vermieden werden. Denn am Ende ergeben sich im Straßenverkehr auch durch andere Verkehrsteilnehmer immer wieder gefährliche Situationen und auch die eingesetzten Fahrer sind am Ende nur Menschen, denen auch Fehler passieren können.
In den sozialen Netzwerken tauchen dabei auch immer wieder Bilder oder Videos von Fahrern auf, die während der Fahrt am Handy sind oder auf andere Arten abgelenkt sind. Solch ein Verhalten wird natürlich auch von Flixbus nicht akzeptiert und nach entsprechenden Hinweisen verfolgt. Allerdings ist es auch so, dass die Fahrer selbst nicht bei Flixbus angestellt sind, sondern bei Partnerunternehmen. Denn Flixbus selbst besitzt die Busse nicht selbst und hat keine eigenen Fahrer, sondern arbeitet dazu immer mit Partnerunternehmen zusammen. Gemeinsam mit diesen werden entsprechende Verstöße von Fahrern aber dennoch verfolgt.
Gleiches gilt auch für die Partnerunternehmen selbst. Sollten diese sich nicht an die Regeln von Flixbus halten und gesetzliche Vorgaben oder Vorgaben von Flixbus nicht einhalten, wird Flixbus dem ebenfalls nachgehen.
Gesetzliche Vorgaben
Ebenfalls immer wieder in sozialen Netzwerken zu lesen ist, dass Flixbus sich nicht an gesetzliche Vorgaben wie die Ruhezeiten halten würde. Dieser Vorwurf beruht jedoch auf keinen konkreten Zahlen. Denn die gesetzlichen Vorgaben gelten selbstverständlich auch für Flixbus und die Partnerunternehmen. Die Lenk- und Ruhezeiten werden dabei auch bei Fernbussen von Flixbus immer wieder im Rahmen von Kontrollen kontrolliert. Einen systematischen Verstoß gegen diese Vorgaben hat es dabei bisher noch nicht gegeben, was auch nicht im Interesse von Flixbus liegt. Daher wird selbstverständlich auch viel Wert auf die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben gelegt.
Das betrifft dabei auch die Geschwindigkeit. So ist immer wieder zu hören, dass die Fahrer von Fernbussen rasen würden. In der Tat ist es jedoch so, dass Fernbusse auf Autobahnen vollkommen legal 100 km/h fahren dürfen und damit schneller als LKWs oder Linienbusse unterwegs sein dürfen. Damit können langsame LKWs problemlos überholt werden. Viel schneller als die vorgegebene Höchstgeschwindigkeit können die Fernbusse allerdings auch nicht werden, da die meisten deutschen Fernbusse in der Geschwindigkeit abgeriegelt sind. So haben Fahrer bei Verspätungen zwar eventuell Zeitdruck und wollen sich beeilen, ein deutliches Überschreiten von Höchstgeschwindigkeiten und rasen passiert in der Regel aber nicht, auch wenn man von außen manchmal den Eindruck haben könnte, wenn man sieht wie ein Fernbus einen LKW auf der Autobahn überholt.
Fazit
Letztendlich kann man somit festhalten, dass es zwar immer mal wieder Unfälle gibt an denen ein Bus von Flixbus beteiligt ist, allerdings ist die Anzahl der Unfälle und vor allem die Anzahl von Unfällen mit Verletzten Personen im Vergleich zu allen Fahrten, die Flixbus jeden Tag durchführt, verschwindend gering. Die Wahrscheinlichkeit bei einer Fahrt mit dem Flixbus in einen Unfall zu geraten ist also sehr sehr gering. Und auch grundsätzlich liegt Flixbus die Sicherheit der Reisenden natürlich am Herzen. Denn nur wer sich in den grünen Fernbussen von Flixbus auch sicher fühlt, wird die Fernbusse auch künftig immer wieder nutzen.
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