Deutsche Bahn: Ab Dezember kein Umbuchen von Sitzplatzreservierungen mehr möglich
Veröffentlicht am 15. Oktober 2020 | Lesedauer: 3 Minuten
Bisher konnte man bei der Deutschen Bahn gebuchte Sitzplatzreservierungen zwar nicht mehr stornieren, aber immerhin einmalig kostenfrei auf einen anderen Zug umbuchen. Wie die Deutsche Bahn nun aber auf ihrer Website mitteilt, wird es dieses Angebot ab dem Fahrplanwechsel im Dezember nicht mehr geben. Dann sind gebuchte Sitzplatzreservierungen verbindlich und nicht mehr umbuchbar.
Einen Grund für diese Umstellung nannte die Deutsche Bahn bisher allerdings nicht. Es wird jedoch davon ausgegangen, dass die Möglichkeit der Umbuchung eines Sitzplatzes in der Vergangenheit zu häufig zum Nachteil der Bahn ausgenutzt wurde und man diesem Verhalten nun einen Riegel vorschieben möchte.
So konnte man bisher gebuchte Sitzplatzreservierungen bis zum ersten Geltungstag des Tickets kostenlos auf einen anderen Zug umbuchen. Dieser konnte dabei bis zu 31 Tage in der Zukunft liegen. Voraussetzung war dabei lediglich, dass das eigentliche Ticket auch weiterhin gültig bleibt.
Hat man den Sitzplatz jedoch erst kurz vor der Abfahrt der gebuchten Verbindung umgebucht, wurde die Reservierung in vielen Fällen dennoch im Zug angezeigt. Dadurch erhielten Fahrgäste im Endeffekt zwei Reservierungen zum Preis von einer Reservierung.
Die Möglichkeit der Umbuchung einer Reservierung war jedoch gerade für Käufer eines Flexpreis-Tickets immer sehr angenehm, da man mit dem Flexpreis an keinen bestimmten Zug gebunden ist, sondern flexibel auch andere Züge auf der gebuchten Strecke nutzen kann. So konnte man, wenn man sich für eine andere Verbindung entscheiden hat, bequem auch den gebuchten Sitzplatz umbuchen und diesen dann im tatsächlich genutzten Zug auch wirklich einnehmen.
Für alle Kunden, die günstiger unterwegs sein wollen und daher mit einem Sparpreis- oder einem Super-Sparpreis-Ticket unterwegs sind, war die Option des Umbuchens dagegen auch bisher nicht wirklich interessant. Denn mit diesen Tickets ist man auf den gebuchten Zug bereits festgelegt und kann nicht ohne Weiteres andere Züge nutzen. Daher ist ein Umbuchen des Sitzplatzes in diesem Fall nicht wirklich sinnvoll.
Neben der Abschaffung der Möglichkeit zur Umbuchung von gebuchten Sitzplatzreservierungen führt die Deutsche Bahn allerdings auch eine weitere Neuerung bei den Sitzplatzreservierungen ein. So werden Reservierungen künftig automatisch umgebucht, wenn statt des gebuchten Zuges ein Ersatzzug fährt, weil der eigentliche Zug ausfällt. Die Kunden werden darüber automatisch benachrichtigt und erhalten ihren neuen Sitzplatz. Das funktioniert allerdings nur, wenn der Ausfall des Zuges rechtzeitig bekannt ist und nur bei Kunden, die ein digitales Ticket über die Website der Bahn oder den DB Navigator gebucht haben.
Letztendlich ist es für viele Fahrgäste definitiv eine Verschlechterung, dass sich gebuchte Sitzplätze künftig nicht mehr umbuchen lassen. Allerdings ist es gleichzeitig auch eine gute Sache, dass die Deutsche Bahn in einigen Fällen nun bereits selbst eine Umbuchung vornimmt. Zudem dürfte ein Großteil der Kunden ohnehin nicht von dem Wegfall der Option betroffen sein, da er für Super-Sparpreis- und Sparpreis-Tickets nicht relevant war und viele Kunden von der Möglichkeit der Umbuchung nicht einmal gewusst haben dürften. Schade ist der Wegfall der Option aber dennoch.
Autor: drivest.de
Veröffentlichung: 15. Oktober 2020
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4 Verspätungen hintereinander, 4 Wege zum Reisezentrum, um das Geld für die Sitzplatzreser vierung zurück zu bekommen. Ich (BC100) reserviere nicht mehr und mit mir zig andere BC 100 Kunden, die jetzt zusätzliche Wege und noch weniger Service haben.