WeShare: VW startet eigenen Car-Sharing-Dienst
Veröffentlicht am 29. Juni 2019 | Lesedauer: 3 Minuten
Lange Zeit hat sich Volkswagen aus dem Bereich der Sharing-Dienste herausgehalten und das Feld anderen Unternehmen überlassen. Das ändert sich nun jedoch schlagartig. So startet VW nun mit WeShare einen eigenen Car-Sharing-Dienst und setzt dabei ausschließlich auf Elektroautos. Gestartet wird dabei in Berlin mit 1.500 e-Golfs zu Kampfpreisen.
So kostet zum Start jede Minute nur 19 Cent. Damit liegt man nur wenige Cent über der derzeit üblichen Gebühr für das Leihen von Elektro-Rollern, die erst kürzlich in Deutschland zugelassen wurden. Außerdem entfällt zum Start die Registrierungsgebühr und die Flughafengebühr. Damit ist WeShare auf jeden Fall derzeit zusammen mit Sixt einer der günstigsten Anbieter auf dem Markt.
Ab September sollen dann aber unterschiedliche Tarife eingeführt werden und die Preise auf durchschnittlich 29 Cent pro Minute steigen. Mit diesen Preisen liegt man dann unter Car2Go und DriveNow, orientiert sich aber mehr an bereits bestehenden Car-Sharing-Anbietern und unterbietet diese nicht mehr so deutlich.
Im nächsten Jahr sollen dann außerdem auch noch 500 e-up! und die neuen ID.3-Modelle hinzukommen. Zudem will man dann auch gemeinsam mit Skoda nach Hamburg und Prag expandieren und WeShare auch dort anbieten. Zunächst startet man in Berlin jedoch mit einem etwa 150 Quadratkilometer großen Gebiet, das jedoch auch nach und nach noch vergrößert werden soll.
WeShare beruht dabei ähnlich wie auch Car2Go und DriveNow auf dem Free-Floating-Konzept. So müssen die Autos nicht an bestimmten Stationen zurückgegeben werden, sondern können überall innerhalb des Geschäftsgebietes abgestellt werden. Über die App kann man dann die verfügbaren Fahrzeuge suchen und die Miete starten.
Neben der App braucht man dabei bei WeShare eine Kreditkarte, eine Meldeadresse in Deutschland und natürlich eine seit mindestens einem Jahr geltende Fahrerlaubnis. Außerdem muss man mindestens 21 Jahre alt sein, um den Dienst nutzen zu können. Erfüllt man diese Kriterien und ist einmal angemeldet, dauert es nur noch wenige Sekunden bis man in eines der Autos von WeShare einsteigen und losfahren kann.
Die Elektroautos werden dabei ausschließlich mit Grünstrom betrieben. Zur Aufladung der Fahrzeuge soll zudem die öffentliche Ladeinfrastruktur genutzt werden. Anfangs werden jedoch Mitarbeiter von VW das Aufladen übernehmen. Später sollen Anreize für Kunden geschaffen werden, sodass diese das Aufladen der Fahrzeuge übernehmen und nicht mehr die Mitarbeiter.
Insgesamt ist WeShare allerdings ein wirklich spannendes Konzept, das vor allem zum Start durch die niedrigen Preise schnell seine Nutzer finden wird. Zudem ist die reine Elektroflotte natürlich sehr attraktiv. Abzuwarten bleibt nun wie schnell man den Dienst ausweiten wird und wie er tatsächlich von den Nutzern angenommen wird. Spannend ist WeShare auf jeden Fall und kann es definitiv auch mit etablierten Diensten wie Car2Go und DriveNow aufnehmen.
Schade ist lediglich, dass man damit wiedermal in Berlin startet. Dort bündeln sich mittlerweile zahlreiche Sharing-Dienste, sodass man kaum noch einen Überblick hat, während es in anderen Städten zum Teil eher mau aussieht und keine große Auswahl besteht.