Mönchengladbach: E-Busse sollen im Herbst starten
Veröffentlicht am 15. Februar 2021 | Lesedauer: 3 Minuten
Eigentlich sollten in Mönchengladbach bereits seit einiger Zeit die ersten Elektrobusse unterwegs sein. Doch bisher kam es immer zu Verzögerungen, sodass die NEW, die in Mönchengladbach für den Busverkehr verantwortlich ist, bis heute keine der geplanten Elektrobusse erhalten hat. Das soll sich aber in diesem Jahr ändern. Denn im Herbst sollen die ersten vier Elektrobusse von Daimler geliefert werden, die dann auf der Linie 33 zum Einsatz kommen sollen.
Zuvor hatte es Probleme gegeben, da die Bestellung der Elektrobusse neu ausgeschrieben werden musste, nachdem der ursprüngliche Lieferant Sileo nicht pünktlich liefern konnte. Bei der erneuten Ausschreibung hat nun aber Daimler gewonnen. Dabei hatte die NEW auch einige Zugeständnisse gemacht und die Bedingungen der Ausschreibungen im Vergleich zur ursprünglichen Ausschreibung angepasst. So war ursprünglich geplant, dass die Busse nur nachts im Depot laden sollten und daher eine Reichweite von mehr als 200 Kilometern haben sollten, um über den Tag normal im Linienverkehr eingesetzt werden zu können. Dieses Kriterium wurde mit der erneuten Ausschreibung allerdings gestrichen.
Damit die neuen Elektrobusse aber dennoch ausreichend Strom haben, um den Tag über im Linienverkehr eingesetzt werden zu können, wird nun stattdessen an der Haltestelle Künkelstraße in Eicken eine Ladestation für die Busse gebaut. Dazu dockt der Bus über einen Pantograph ähnlich wie eine Straßenbahn oder ein Zug an die Ladestation an und erhält somit über das Dach seinen Strom. Über Markierungen auf dem Boden soll dabei sichergestellt werden, dass der Bus auch richtig steht, um geladen werden zu können. Solange kein Bus an der Ladestation lädt, ist die Station zudem spannungslos und stellt keine Gefahr für Passanten dar. Die genaue Position an der Haltestelle Künkelstraße wird derzeit allerdings noch abgestimmt. Geliefert wird die Ladestation dann von Siemens.
Insgesamt sollen zunächst vier Elektrobusse geliefert werden. Zusammen mit der neuen Ladestation beträgt das Investitionsvolumen damit rund 3,7 Millionen Euro. Dazu gehören dann auch die Werkstattausrüstung auf dem Betriebshof der NEW und die Planungskosten. Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr übernimmt dabei etwa zwei Millionen Euro der Kosten. Damit muss die NEW lediglich 1,7 Millionen Euro der Kosten tragen, was in etwa dem Preis für die Beschaffung von vier Dieselbussen entspricht, sodass der Aufpreis für den Elektroantrieb durch Fördergelder komplett ausgeglichen wird.
In Mönchengladbach wird damit die Linie 33 zwischen Venn und Eicken die erste teilweise elektrisch betriebene Linie und soll zum Sammeln von Erfahrungen dienen. Denn die NEW hat bisher zwar Hybrid-Fahrzeuge im Einsatz, aber noch keine vollelektrischen Busse. In Zukunft soll der Anteil der Elektrobusse in der Stadt jedoch weiter steigen. Daher dürfte es spannend werden wie der Betrieb in Mönchengladbach anläuft. In anderen Städten sind die Erfahrungen jedoch durchaus positiv. So sind in Städten wie Hamburg, Berlin oder auch Lübeck bereits Elektrobusse von Daimler im täglichen Einsatz und bringen die Fahrgäste lokal emissionsfrei an ihr Ziel.
Autor: drivest.de
Veröffentlichung: 15. Februar 2021
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