Bolt: Weiterer E-Scooter-Anbieter geht an den Start
Veröffentlicht am 19. Mai 2021 | Lesedauer: 3 Minuten
In zahlreichen deutschen Städten gibt es mittlerweile E-Scooter zum einfachen Ausleihen von verschiedenen Anbietern wie TIER, Voi oder Lime. Nun kommt jedoch mit dem estnischen Anbieter Bolt noch ein weiterer Anbieter hinzu, der nun mit 15.000 E-Scootern in neun deutschen Städten an den Start geht und mit besonders günstigen Preisen die Kunden für sich gewinnen möchte.
So bezahlt man bei Bolt keine Gebühr für die Anmeldung und die Entsperrung der E-Scooter. Abgerechnet wird ausschließlich nach Minuten. Und dabei unterbietet man alle anderen Anbieter. Denn pro Minute zahlt man bei Bolt anfangs lediglich fünf Cent. Alle anderen Anbieter liegen hingegen im Schnitt bei Preisen von 15 bis 25 Cent. Will man hingegen günstiger fahren, muss man oft Tages- oder Monatspakete buchen.
Starten wird Bolt in Deutschland neben Berlin, Hamburg, München und Köln auch noch in Frankfurt, Stuttgart, Nürnberg, Potsdam und Fürth. Eingesetzt wird dabei der eigene Bolt-4-Roller, der sich besonders gut reparieren und recyceln lassen soll. Zudem verfügt er über einen austauschbaren Akku, sodass die E-Scooter zum Laden nicht eingesammelt werden müssen, sondern direkt vor Ort der Akku getauscht werden kann.
Bolt selbst hat erst kürzlich in einer Finanzierungsrunde rund 150 Millionen Euro eingesammelt. Dieses Geld soll zu zwei Dritteln in neue Standorte in Europa investiert werden. Damit will Bolt zu einem der größten Mobilitätsanbieter in Europa werden und macht den bisherigen Größen TIER, Voi, Lime und Bird Konkurrenz, die jedoch ebenfalls immer wieder Millionenbeträge von Investoren einsammeln können.
Ohnehin ist zu erwarten, dass sich der Markt in den nächsten Jahren noch verändern wird. Denn in einigen Städten sind mittlerweile so viele Anbieter vertreten, dass ein wirtschaftlicher Betrieb des Angebotes kaum machbar ist. Hinzu kommt, dass derzeit an einer gesetzlichen Lösung gearbeitet wird, sodass Städte das Aufstellen von Sharing-Fahrzeugen ausschreiben können und dafür Gebühren verlangen können. Damit dürfte die Zahl an Anbietern und Fahrzeugen pro Stadt begrenzt werden.
Erstmal gibt es nun aber einen weiteren großen Anbieter für E-Scooter in Deutschland, der den bisherigen Anbietern Konkurrenz machen will. Ob dieser Plan jedoch auch gelingt und wie gut das neue Angebot in den Städten angenommen wird, bleibt erst einmal abzuwarten. Langfristig wird man die günstigen Preise jedoch sicher nicht halten können und sich preislich der Konkurrenz annähern.