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Hamburg: Bau des neuen Fernbahnhofs Diebsteich offiziell gestartet

Veröffentlicht am 11. Juli 2021 | Lesedauer: 4 Minuten

In den letzten Jahren gab es eine Menge Streit und Diskussionen rund um die Verlegung des bestehenden Fernbahnhofs Altona zur heutigen S-Bahn-Station Diebsteich und den dortigen Bau eines neuen Fernbahnhofes. Nun ist man mit dem Projekt jedoch einen wesentlichen Schritt weitergekommen und hat in dieser Woche offiziell mit dem Bau des neuen Fernbahnhofs begonnen, der für alle Reisenden in Hamburg und darüber hinaus zahlreiche Verbesserungen bringen soll.

So sollen ab 2027 – dann soll der neue Fernbahnhof fertig sein – pro Tag 380 Züge zusätzlich zu den bisher bereits dort verkehrenden S-Bahnen am neuen Bahnhof halten. Dafür wird es künftig sechs Fernbahn- und zwei S-Bahn-Gleise geben. Da es sich bei dem neuen Bahnhof außerdem um einen Durchgangsbahnhof handelt und nicht mehr um einen Kopfbahnhof wie bisher in Altona, spart sich die Deutsche Bahn zeitaufwändige Arbeiten für das Drehen der Züge und will damit auch für pünktlichere Züge sorgen.

Insgesamt lässt man sich das Großprojekt rund 550 Millionen Euro kosten. Auf dem Gelände des bisherigen Bahnhofs in Altona sollen nach dem Umzug des Bahnhofes dann 1.900 Wohnungen und großzügige Grünanlagen entstehen. Der unterirdische S-Bahnhof soll jedoch erhalten bleiben und zusätzlich ein neuer und leistungsfähiger Busbahnhof entstehen.

Auch die Autoverladung soll künftig nicht mehr am Standort des bisherigen Bahnhofes zu finden sein, sondern parallel ebenfalls verlegt werden. Sie wird jedoch nicht mit in den neuen Fernbahnhof Diebsteich integriert, sondern zieht nach Planungen der Deutschen Bahn nach Eidelstedt an die S-Bahn-Station Elbgaustraße.

Neben dem reinen Bahnhof Diebsteich sollen nach Planungen der Stadt auch zwei 58 und 76 hohe Türme direkt neben dem Bahnhof entstehen und Platz für Hotels und Büros bieten. Außerdem ist ein Parkhaus für 300 Autos und rund 600 Fahrräder geplant. Zudem sollen künftig vier Buslinien den neuen Bahnhof an das bestehende Verkehrsnetz anbinden. Im Bahnhof selbst soll es außerdem zahlreiche Geschäfte und Verpflegungsmöglichkeiten für Reisende geben. Um den Bahnhof herum soll zudem ein komplett neues Quartier entstehen. Dadurch soll sich das bisherige Umfeld des Bahnhofes noch einmal deutlich verändern und aufgewertet werden.

Zu dem Projekt gab es in den letzten Jahren immer wieder Kritik. Vor allem die Initiative Prellbock Altona kritisierte das Projekt stark und sorgte mit ihren Einsprüchen auch für die Verzögerung des Projektes. Hauptkritikpunkte waren dabei immer wieder, dass der bestehende Bahnhof deutlich zentraler liege und auch eine umfangreiche Modernisierung des bestehenden Bahnhofes möglich wäre. Insgesamt diene das Projekt aus Sicht der Initiative „lediglich den Immobilienspekulanten und der Betonmafia“. Und auch der Fahrgastverband Pro Bahn kritisierte das Projekt immer wieder. So vermisst der Verband ein schlüssiges Gesamtkonzept.

Mit dem offiziellen Baustart der Deutschen Bahn ist nun jedoch ein weiterer wichtiger Schritt auf dem Weg zum neuen Fernbahnhof am Diebsteich getan. Zwar dauert es bis zur Fertigstellung des Projektes noch einige Jahre, aber mit dem Baustart kommt man dem Endergebnis nun näher und beginnt nach vielen Jahren der Planung endlich mit der Umsetzung. Damit wird sich das Bahnnetz im Hamburger Raum in den nächsten Jahren deutlich verändern.

Dazu trägt aber nicht nur der neue Fernbahnhof bei, sondern auch weitere Großprojekte. So wurde auch mit dem Bau der neuen S-Bahn-Linie S4 in Richtung Ahrensburg und Bad Oldesloe und dem damit verbundenen Ausbau der Strecke begonnen. Hinzu kommt noch der im Raum stehende zweite S-Bahn-Tunnel durch die Innenstadt und die geplante Erweiterung des Hamburger Hauptbahnhofes. Damit bleibt es in den nächsten Jahren in Sachen Bahn-Ausbau in Hamburg weiter spannend.

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