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Hamburg: Erste digitale S-Bahn gestartet

Veröffentlicht am 17. Oktober 2021 | Lesedauer: 3 Minuten

Die Deutsche Bahn investiert derzeit kräftig in das Hamburger S-Bahn-Netz. Dazu gehört nicht nur der angelaufene Ausbau des Netzes wie durch den Neubau der S4, sondern auch die Digitalisierung. Gerade bei der Digitalisierung hat man dabei nun einen ersten Meilenstein gefeiert. So fuhr am Montag erstmals eine vollautomatische und digital gesteuerte S-Bahn auf der extra dafür ausgerüsteten Strecke zwischen den Stationen Berliner Tor und Bergedorf.

Die dafür ebenfalls speziell ausgerüsteten S-Bahnen übernehmen dabei vollständig das Anfahren, Beschleunigen, Bremsen und Halten. Der Fahrer bleibt dabei jedoch weiter an Bord und überwacht das System, um in Notfällen auch eingreifen zu können. Ab Dezember sollen dann insgesamt vier Züge auf der Strecke im Regelbetrieb vollautomatisch unterwegs sein. In Zukunft soll die Technologie jedoch schrittweise auf das übrige S-Bahn-Netz erweitert werden.

Automatische Bahnen gibt es dabei bereits seit Jahren. Ein Beispiel dafür ist die U-Bahn in Nürnberg, die bereits seit Jahren teilweise ohne Fahrer verkehrt. Neu ist allerdings der Einsatz in einem offenen System.

Das Programm ist Teil des Projektes „Digitale Schiene Deutschland“. Damit soll die Infrastruktur der Bahn ins digitale Zeitalter gebracht werden. Der hochautomatisierte Betrieb soll dabei auch zusätzliche Kapazitäten auf den Schienen schaffen, da in deutlich engeren Takten gefahren werden kann. Zudem sollen so die Betriebskosten und der Energieverbrauch gesenkt werden.

Für das Hamburger S-Bahn-Netz ist dabei vor allem die Steigerung der Kapazität eine wichtige Sache. Denn gerade auf den stark ausgelasteten Strecken nach Harburg und durch die Innenstadt sind schon heute kaum noch freie Kapazitäten vorhanden, um den Verkehr in Zukunft weiter auszubauen. Durch die Digitalisierung und einen automatisierten Betrieb könnten jedoch zusätzliche Kapazitäten geschaffen werden.

Das Projekt „Digitale S-Bahn Hamburg“ wurde zu gleichen Teilen von der Deutschen Bahn, Siemens und der Hansestadt Hamburg mit etwa 60 Millionen Euro finanziert. Die Bahn kündigte jedoch auch schon an, dass die Technologie künftig auch deutschlandweit auf immer mehr Strecken zum Einsatz kommen soll. Künftig könnten dadurch in Deutschland ein Großteil der Züge im Nah- und Fernverkehr automatisiert verkehren.

Letztendlich ist damit die erste automatisiert fahrende S-Bahn in Hamburg ein wichtiger Schritt hin zu einer stärkeren Digitalisierung der Bahn und einem automatisierten Betrieb. Die Fahrgäste könnten dabei künftig von engeren Takten, zusätzlichen Zügen und einer höheren Verlässlichkeit profitieren. Doch bis dahin ist es noch ein weiter Weg, der sicherlich noch einige Jahre in Anspruch nehmen wird.

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