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Flixbus übernimmt Greyhound

Veröffentlicht am 24. Oktober 2021 | Lesedauer: 3 Minuten

Der amerikanische Fernbus-Anbieter Greyhound ist wohl einer der bekanntesten Anbieter überhaupt und beherrscht zu einem großen Teil den amerikanischen Fernbus-Markt. Im Jahr 2018 stieg dann aber Flixbus in den US-Markt ein und startete die ersten eigenen Fernbus-Verbindungen in den USA. Dabei verkündete man bereits zum Start große Pläne. Nun verkündete man, dass der über 100 Jahre alte Anbieter Greyhound von Flixbus übernommen wird. Damit sichert sich Flixbus auf einen Schlag einen großen Teil des US-Marktes.

So zahlt FlixMobility, das Unternehmen hinter Flixbus und Flixtrain, bis zu 172 Millionen Dollar an den bisherigen Eigentümer FirstGroup. Die FirstGroup übernimmt dabei allerdings die Staatszuschüsse in Höhe von 108 Millionen Dollar, die Greyhound zum Ausgleichen von pandemiebedingten Verlusten vom Staat bekommen hat. Unter dem Strich zahlt FlixMobility damit lediglich 46 Millionen Dollar für Greyhound.

Mit der Übernahme von Greyhound übernimmt Flixbus auch die Busse und Mitarbeiter von Greyhound, was eigentlich nicht zur Strategie von Flixbus passt. Denn wie auch in Deutschland betriebt Flixbus die Busse normalerweise nicht selbst, sondern arbeitet dafür mit Partnerunternehmen zusammen, die die Busse und Mitarbeiter stellen und damit die Fernbus-Linien betreiben. Flixbus kümmert sich dafür um Marketing, Vertrieb, Verwaltung und die IT-Plattform.

Allerdings ist dies nicht die erste Übernahme, die auch Busse und Mitarbeiter beinhaltet. So hatte Flixbus 2019 bereits den türkischen Anbieter Kamil Koç mitsamt seiner Busse und Mitarbeiter übernommen und in das eigene Netzwerk integriert. Dies wird wohl zunächst auch mit Greyhound passieren. Ob Greyhound dabei als Marke erhalten bleibt, ist aktuell noch nicht bekannt.

Greyhound selbst steht allerdings nicht sonderlich gut dar. So beförderte das Unternehmen im Jahr 2019 lediglich 16 Millionen Passagiere. Im Jahr 2006 waren es noch 19 Millionen und in den 80er und 90er Jahren sogar bis zu 40 Millionen Passagiere. Greyhound strich in den vergangenen Jahren sein Streckennetz daher auch immer weiter zusammen und zog sich in Kanada sogar ganz aus dem Markt zurück.

Genutzt werden die Busse von Greyhound mittlerweile vor allem von Jenen, die sich kein eigenes Auto leisten können und nicht auf das schlecht ausgebaute Bahnnetz zurückgreifen möchten. Für die breite Masse scheint das Angebot von Greyhound hingegen nicht mehr sonderlich attraktiv zu sein. Flixbus dürfte damit nun die große Aufgabe vor sich haben diese Entwicklung umzukehren und wieder mehr Passagiere für sich zu gewinnen. Zumindest in Europa ist Flixbus dies aber immerhin schon durch ein modernes, aber günstiges Angebot gelungen. Ob Flixbus dies auch in den USA schafft, wird sich wohl erst in den kommenden Jahren zeigen.

Die Übernahme von Greyhound ist für Flixbus allerdings ein wichtiger und großer Schritt hin zum globalen Marktführer im Fernbus-Bereich. So wächst man durch die Übernahme auf einen Schlag deutlich und kann sich große Marktanteile im wichtigen US-Markt sichern. Künftig will man dadurch auch in den USA noch deutlich weiter wachsen und neue attraktive Verbindungen anbieten und neue Kunden von sich überzeugen. FlixMobility sagte aber auch, dass man sich auch weiterhin nach weiteren Zukäufen und Kooperationen umsehe, da dies ein wichtiger Teil der Wachstumsstrategie sei, um die globale Präsenz weiter auszubauen.

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