Mönchengladbach: Rheydter Hauptbahnhof bekommt vorerst keine Aufzüge
Veröffentlicht am 28. November 2021 | Lesedauer: 3 Minuten
Der Rheydter Hauptbahnhof galt lange Zeit als vollkommen veraltet und heruntergekommen. Doch seit einigen Wochen laufen nun die Arbeiten zum Abriss des Bahnhofsgebäudes, das im Anschluss an den Abriss durch einen Neubau ersetzt wird. Eigentlich sollten mit dem Abriss aber noch weitere Arbeiten am Bahnhof beginnen. So sollten endlich Aufzüge einen barrierefreien Zugang ermöglichen. Doch daraus wird nun erst einmal nichts. Denn die Deutsche Bahn hat die Arbeiten dafür verschoben.
Der Grund dafür sei laut einem Sprecher der Deutschen Bahn, dass die Strecke nach Rheydt nach den Unwetterschäden im Sommer als Umleitung genutzt werde. Für den Einbau der Fahrstühle müsse der Bahnhof jedoch teilweise aus dem Fahrplan genommen werden. Das sei derzeit aber eben nicht möglich. Die Deutsche Bahn müsse daher nun sehen, wann die Arbeiten neu eingetaktet werden können. Einen konkreteren Zeitplan gibt es dafür bisher allerdings noch nicht.
Damit verschiebt sich der Einbau der Fahrstühle abermals. Denn eigentlich ist der Einbau bereits seit rund 14 Jahren vorgesehen. Das Geld dafür ist auch vorhanden. Allerdings waren zuletzt zwei Ausschreibungsverfahren fehlgeschlagen, nachdem keine Angebote von Bauunternehmen abgegeben wurden. Erst im dritten Anlauf fand man dann ein Bauunternehmen, das den Einbau übernehmen wollte. Geplant sind dabei zwei Aufzüge an den Bahnsteigen 2/3 und 4.
Eigentlich müssten diese bis zum Jahresende auch bereitstehen. Denn das Personenbeförderungsgesetz schreibt seit einiger Zeit vor, dass entsprechende Stationen im öffentlichen Nahverkehr barrierefrei zugänglich sein müssen. Das ist in Rheydt bisher nicht der Fall und wird sich durch die erneuten Verzögerungen wohl auch noch eine Weile weiter verzögern.
Dafür tut sich nun aber immerhin etwas am Bahnhofsgebäude, das die städtische Entwicklungsgesellschaft der Deutschen Bahn abkaufte und nun durch einen Neubau ersetzen möchte. Das alte Gebäude ist mittlerweile nahezu restlos verschwunden, sodass wie geplant Anfang nächsten Jahres mit dem Neubau begonnen werden kann. Ende 2023 soll das neue Bahnhofsgebäude dann fertig sein und als moderner und nachhaltiger Mobilitätshub daherkommen. Im Bahnhof wird es dann auch genug Platz für Gastronomie, Handel und Büronutzung geben. Und auch die Polizei wird dann ein neues Revier im Bahnhof beziehen.
Letztendlich ist die erneute Verzögerung beim Einbau der Aufzüge für die Fahrgäste keine sonderlich gute Nachricht. Da der Bahnhof aber derzeit eine Baustelle ist und ohnehin nicht auf normalem Wege erreicht werden kann, dürfte das Problem zumindest während der Bauarbeiten nicht allzu groß sein. Wünschenswert wäre aber sicherlich, dass spätestens mit der Fertigstellung des neuen Bahnhofsgebäudes dann auch endlich Fahrstühle bereitstehen, sodass die Gleise barrierefrei erreicht werden können.
Autor: drivest.de
Veröffentlichung: 28. November 2021
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Typisch DB! Dabei sind zwei von drei Bahnsteigen eigentlich nicht auf Aufzüge angewiesen, Rampen, wie im Bf. Minden/Westf. (zwischen den Gleiisen 11 und 12/13) stellen eine Alternative dar und sind auch noch dann nutzbar, wenn ein Aufzug einmal ausfällt. Für die Gleise 2 und 3 ist wegen des überbreiten Inselbahnsteigs die Anlage einer solchen Rampe kein Problem, der nicht berücksichtige Bahnsteig an Gleis 1 kann von der Wickrather Str. aus mit einer Rampe erreicht werden, so dass nur der Bahnsteig an Gleis 4 eines Aufzugs bedarf.. Aber an diese Alternative hat ja bisher keiner gedacht.