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CleverShuttle stellt eigenwirtschaftliches Angebot in Leipzig ein

Veröffentlicht am 18. Dezember 2021 | Lesedauer: 4 Minuten

In den vergangenen Jahren startete CleverShuttle als Tochterunternehmen der Deutschen Bahn in mehreren deutschen Städten ein eigenes Ridepooling-Angebot. Nach und nach zog man sich jedoch aus vielen Städten wieder zurück und stellte das Angebot ein. Übrig blieb nur noch Leipzig als Standort mit einem eigenwirtschaftlichen Angebot. Im letzten Jahr fand dann aber eine weitere Umorientierung statt, sodass man künftig vor allem Mobilitätspartner für die öffentliche Hand sein möchte. Daher verkündete man nun, dass man auch in Leipzig das letzte eigenwirtschaftliche Angebot im Januar 2o22 einstellen werde.

In Leipzig startete CleverShuttle bereits 2016 sein Ridepooling-Angebot und war mit bis zu 64 Elektrofahrzeugen in der Stadt unterwegs. Insgesamt haben dabei über eine Millionen Kunden den Dienst genutzt. Doch in den vergangenen Monaten sind die Fahrgastzahlen durch die anhaltende Pandemie stark zurückgegangen. So lagen die Fahrgastzahlen teilweise rund 70 Prozent unter denen der Vorkrisenzeit. Gleichzeitig arbeitete CleverShuttle immer mehr mit kommunalen Nahverkehrsunternehmen und Gemeinden zusammen, um gemeinsam mit diesen On-Demand-Angebote zu schaffen, die direkt in den ÖPNV integriert sind. Beide Entwicklungen trugen dazu bei, dass man sich zur Einstellung des eigenwirtschaftlichen Angebots in Leipzig entschied.

Die Einstellung des Angebotes in Leipzig ist dabei noch einmal ein besonderer Schritt, da Leipzig neben München zu den ersten Standorten überhaupt von CleverShuttle gehörte. CleverShuttle bleibt jedoch weiterhin in Leipzig vertreten. Denn im Auftrag der Leipziger Verkehrsbetriebe betreibt CleverShuttle das On-Demand-Angebot Flexa. Dieses ist direkt in den MDV-Tarif und ermöglicht Leipzigern im Norden und Südosten der Stadt bequem an ihr Wunschziel zu kommen. Der Dienst kann dabei per Telefon oder per App gebucht werden.

Insgesamt betreibt CleverShuttle mittlerweile acht solcher lokaler On-Demand-Angebote. Im Frühjahr des kommenden Jahres sollen dann noch vier weitere Angebote hinzukommen. Diese On-Demand-Angebote eigenen sich für die Städte und Gemeinden dabei vor allem für Verkehre in Randzeiten oder in Gebieten, wo die Nachfrage nach öffentlichem Nahverkehr einen Ausbau des Bus- und Bahn-Angebotes nicht rechtfertigt, da die Nachfrage dann doch zu gering für einen derartigen und teuren Angebotsausbau ist. Die Dienste basieren dabei auf dem Ridepooling-Prinzip von CleverShuttle, das das Unternehmen auch schon eigenwirtschaftlich versuchte anzubieten. So können die Nutzer meist per App oder Telefon eine Fahrt buchen und werden dann an einem vereinbarten Punkt von einem Fahrzeug abgeholt und zu ihrem Wunschziel gebracht. Die gebuchten Strecken der Nutzer werden dabei, sofern es möglich ist, kombiniert, sodass auf dem Weg weitere Fahrgäste eingesammelt oder abgesetzt werden, die ein ähnliches Ziel haben. Dadurch teilen sich mehrere Nutzer das Fahrzeug, sodass die Fahrt im Vergleich zu einem Taxi zwar ein wenig länger dauern kann, aber dafür günstiger wird und weniger Fahrzeuge unterwegs sein müssen.

Von der Einstellung des Dienstes in Leipzig sind derzeit rund 170 Mitarbeitende betroffen, die bereits frühzeitig informiert wurden. Für die Mitarbeitenden sucht CleverShuttle zusammen mit der Deutschen Bahn und lokalen Partnerunternehmen derzeit nach Alternativen. Ein Teil der Mitarbeitenden kann aber auch für den Shuttledienst Flexa übernommen werden, der von CleverShuttle im Auftrag der Leipziger Verkehrsbetriebe betrieben wird. Zudem will man den Standort in Leipzig zu einem Regional-Hub ausbauen und von dort aus künftig seine On-Demand-Verkehre in Ostdeutschland steuern, die man dann zusammen mit lokalen Nahverkehrsunternehmen und Gemeinden anbieten möchte.

Letztendlich ist die Einstellung des Angebotes in Leipzig für die regelmäßigen Nutzer sicherlich keine sonderlich erfreuliche Nachricht. Jedoch ist die Entscheidung durch die geringeren Fahrgastzahlen durchaus nachvollziehbar und kommt nach der Einstellung der Angebote in anderen Städten auch nicht sonderlich überraschend. Durch die Fokussierung auf On-Demand-Verkehre zusammen mit Gemeinden und lokalen Unternehmen kann CleverShuttle aber in Zukunft sogar in noch mehr Städten zu einem attraktiveren Nahverkehr beitragen, was sich offensichtlich als das tragfähigere Geschäftsmodell abzeichnete.

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