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Mobility Inside: Gemeinsame App für öffentlichen Verkehr soll kommen

Veröffentlicht am 24. Januar 2022 | Lesedauer: 4 Minuten

Bisher hat neben der Deutschen Bahn so gut wie jeder Verkehrsverbund und zusätzlich viele Verkehrsunternehmen eigene Apps für die Reiseplanung und den Ticket-Kauf für öffentliche Verkehrsmittel. In Zukunft soll sich dies ändern. Denn mit Mobility Inside soll es ab März eine neue und einheitliche Plattform für die Buchung von Tickets für den öffentlichen Nah- und Fernverkehr geben. Zusätzlich zum Nah- und Fernverkehr sollen auch verschiedene Sharing-Dienste in das Angebot integriert und über die einheitliche App genutzt werden können.

Im März soll die neue App in den Stores erscheinen und von Reisenden genutzt werden können. Zum Start sind die Deutsche Bahn und mehrere Verkehrsverbünde, vorwiegend aus dem Süden und Westen von Deutschland, mit an Bord. Über die neue App Mobility Inside sollen Reisende dann ihre Reise mit verschiedenen Verkehrsmitteln planen und entsprechende Tickets direkt kaufen können.

Derzeit sollen mit der neuen Plattform rund 40 Prozent der Reisenden erreicht werden. Man befinde sich im Hintergrund jedoch weiter in Gesprächen mit weiteren Verkehrsverbünden und Mobilitätsdiensten, um das Angebot zu erweitern und noch mehr Reisende abzudecken. Derzeit mit an Bord sind dabei neben der Deutschen Bahn der Aktiv Bus Flensburg, die Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG), die Bentheimer Eisenbahn, die Bochum Gelsenkirchener Straßenbahnen (BOGESTRA), die Dortmunder Stadtwerke (DSW 21), die Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB), die Mainzer Verkehrsgesellschaft (Mainzer Mobilität), der Nordhessische Verkehrsverbund (NVV), Rhein-Neckar Verkehr (rnv), der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV), die Stadtwerke München (SWM) und die Verkehrs-Aktiengesellschaft Nürnberg (VAG).

Gestartet war das Projekt im Herbst 2019. Auf die Gründung folgte eine einjährige Testphase mit rund 2.000 Testnutzern. Seitdem wurde die Plattform weiterentwickelt und das Angebot verbessert. Die Entwicklung der Plattform teilen sich dabei verschiedene Partner. So bringt die Deutsche Bahn ihre Erfahrung in der Entwicklung von Schnittstellen und Oberflächen mit ein, während die Stadtwerke München die Routenplanung und der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) die Abwicklung der Fahrkartenkäufe und deren Abrechnung übernimmt.

Letztendlich ist der Ansatz einer einheitlichen Plattform für den Nah- und Fernverkehr in Kombination mit verschiedenen Sharing-Diensten durchaus sinnvoll und kann für die Reisenden einen echten Mehrwert bieten. Zudem könnte dadurch das Chaos an verschiedenen Apps für verschiedene Städte, die grundsätzlich alle die selbe Funktionalität nur für andere Regionen bieten, ein wenig beseitigt werden. Bei einem Blick auf die Partner wird allerdings schnell klar, dass sich noch einige weitere große Verbünde und Partner an dem Projekt beteiligen müssten, um dieses auch wirklich erfolgreich zu machen. Denn bisher fehlen große Verbünde wie der VRR, der VRS, NAH.SH, der HVV oder der VBB komplett, sodass auch die neue und einheitlichere Plattform noch weit von einem flächendeckenden Angebot entfernt ist.

Hinzu kommt, dass die Deutsche Bahn mit dem DB Navigator bereits eine weitgehend zentrale Plattform anbietet. So können über den DB Navigator für fast alle Nah- und Fernverkehrszüge in Deutschland bereits Fahrkarten gekauft und Fahrten geplant werden. Außerdem entwickeln derzeit immer mehr Verkehrsverbünde und Mobilitätsanbieter zusätzliche digitale Angebote, die über den reinen Fahrkartenverkauf hinausgehen und meist in eigenen Apps angeboten werden. Für die Nutzung dieser Angebote würde dann also weiterhin noch eine zusätzliche regionale App benötigt werden, was das Konzept wieder unsinnig erscheinen lässt. Zudem ist durch die Einführung von Mobility Inside nicht geplant, dass die regionalen Apps der Partner abgeschaltet werden. Vielmehr ist Mobility Inside ein zusätzliches Angebot, was für Reisende und Pendler sicherlich schwierig zu vermitteln sein dürfte. Zumal diese erst wirklich von den Vorteilen profitieren, wenn sie ihren Wohnort verlassen und in anderen Teilen Deutschlands unterwegs sein möchten. Die Idee einer einheitlichen App ist somit durchaus gut und hat eine Menge Potential. Ob man mit dieser Herangehensweise aber wirklich viel Erfolg haben wird, bleibt zunächst noch abzuwarten.

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