Stuttgart 21 wird noch mal eine Milliarde Euro teurer
Veröffentlicht am 5. Februar 2022 | Lesedauer: 2 Minuten
Bereits seit einigen Jahren laufen die Bauarbeiten an dem umstrittenen neuen Hauptbahnhof von Stuttgart. Das Projekt, das unter dem Namen Stuttgart 21 bekannt ist, schreitet dabei auch immer weiter voran und mittlerweile sind bereits erste Streckenabschnitte des Projektes weitgehend fertig und auch der neue Hauptbahnhof lässt sich an einigen Stellen bereits gut erkennen. 2025 soll das Projekt dann fertig sein. Nun wurde jedoch bekannt, dass die Kosten für das Projekt weiter steigen und nochmals rund eine Milliarde Euro mehr benötigt werden.
Bislang war dabei von Kosten von rund 8,2 Milliarden Euro ausgegangen worden. Laut einem neuen Gutachten ist jetzt jedoch mit etwa 9,2 Milliarden Euro zu rechnen. Der Grund für diese Kostensteigerung soll in den stetig steigenden Baupreisen liegen. Zudem soll in der neuen Summe ein weiterer Puffer eingeplant sein, um weitere Steigerungen abfangen zu können und nicht in einigen Monaten bei weiter steigenden Kosten erneut Geld zuschießen zu müssen. Die Deutsche Bahn äußerte sich dazu bisher allerdings noch nicht.
Ganz überraschend kommt diese Kostensteigerung allerdings nicht. Denn sie ist auch nicht die erste Kostensteigerung. Ursprünglich waren für das Projekt nämlich lediglich rund 2,6 Milliarden Euro eingeplant. Dann steigen die Kosten auf etwa 4 Milliarden und zuletzt waren 8,2 Milliarden Euro geplant. Und auch diese Summe scheint nun eben nicht auszureichen. Doch bereits 2019 warnte der Bundesrechnungshof in einem Bericht schon vor weiteren Kostensteigerungen und den Auswirkungen auf den Bundeshaushalt und weitere Infrastrukturprojekte.
Eine wirkliche Wahl haben die Verantwortlichen jedoch nicht. Denn das Projekt ist immerhin mitten im Bau und kann nicht mehr einfach gestoppt oder großartig umgeplant werden. Offen ist jedoch noch, aus welchen Mitteln die zusätzlichen Kosten letztendlich getragen werden. Dazu forderte Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann bereits letzten Monat, dass sich der Bund an den Mehrkosten stärker beteiligen müsse.
Letztendlich ist die weitere Steigerung der Kosten für das Stuttgarter Großprojekt somit nicht sonderlich überraschend und eine wirkliche Alternative gibt es nicht. Zu hoffen bleibt, dass bei den hohen Kosten zumindest der aktuelle Zeitplan eingehalten werden kann und der neue Hauptbahnhof dann im Jahre 2025 fertiggestellt wird. Bisher sieht es zumindest dabei recht gut aus und der Bau schreitet Stück für Stück voran.
Autor: drivest.de
Veröffentlichung: 5. Februar 2022
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