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Spin: E-Scooter-Anbieter zieht sich aus Deutschland zurück

Veröffentlicht am 20. Februar 2022 | Lesedauer: 3 Minuten

In den letzten Jahren sind in Deutschland immer mehr E-Scooter-Anbieter an den Start gegangen und haben ihre E-Scooter in zahlreichen Städten aufgestellt und versucht die Kunden von sich zu überzeugen. Dazu gehörte auch der Anbieter Spin, der im Jahr 2018 von Ford übernommen wurde und hierzulande beispielsweise in Köln, Berlin, Mülheim an der Ruhr und Brühl aktiv war. Nun hat Spin jedoch überraschend seinen Rückzug verkündet und stellt sein Geschäft in Deutschland daher ein und wird künftig hierzulande keine E-Scooter mehr anbieten.

Doch Spin zieht sich offenbar nicht nur aus Deutschland zurück, sondern auch aus zahlreichen anderen Märkten. So will man auch in Portugal, Spanien und in einigen Regionen in den USA künftig keine E-Scooter mehr verleihen. Der Grund dafür sollen anhaltende Verluste von Spin und ein hart umkämpfter Markt sein. Durch den Rückzug wird rund ein Viertel der Belegschaft das Unternehmen verlassen.

Konzentrieren will sich Spin hingegen zukünftig auf Städte mit einer eingeschränkten Anzahl an erlaubten E-Scooter-Verleihern. Denn in diesen Städten erwirtschafte man etwa das Doppelte der Einnahmen im Vergleich zu einer Stadt mit einem offenen Wettbewerb und mehreren Anbietern, die sich gegenseitig die Kunden abwerben möchten.

Solche Modelle gibt es in Deutschland bisher noch nicht wirklich. Verbreiteter ist dies allerdings in Ländern wie Frankreich und dem Vereinigten Königreich. Spin möchte sich daher künftig vor allem auf derartige Standorte in den USA, dem Vereinigten Königreich und Kanada konzentrieren. Damit will man sich auch nicht weiter am Preiskampf und dem Kampf um die größte und modernste Flotte beteiligen. Vielmehr will man für einen hochwertigen Service stehen und diesen unter regulierten und klaren Bedingungen anbieten.

Die Einführung eines solchen regulierten und kontrollierten Systems wurde auch hierzulande immer mal wieder diskutiert. Stattdessen gab es bisher aber hauptsächlich Vereinbarungen zwischen den Städten und den Anbietern zur Begrenzung von Geschäftsgebieten, um zu verhindern, dass die E-Scooter in Flüsse und Seen geschmissen werden, und speziell ausgewiesene Abstellflächen für E-Scooter. Zudem verpflichteten sich die Anbieter zu speziellen Service-Zeiten, sodass falsch abgestellte E-Scooter innerhalb weniger Stunden entfernt werden.

Letztendlich gibt es damit nun einen E-Scooter-Anbieter weniger in Deutschland. Für Kunden wird dies aber wohl keine großen Einschränkungen bedeuten. Denn es gibt noch immer eine Reihe weiterer Anbieter, die die Lücke von Spin schnell auffüllen werden, sodass die bisherigen Kunden von Spin dann einfach zu den E-Scootern anderer Anbieter greifen können. Spannend dürfte jedoch werden, wie sich der Markt in Zukunft weiter entwickelt. Denn so langsam scheint es schwieriger zu werden für die Anbieter und auch eine Konsolidierung wird schon länger erwartet.

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