Deutsche Bahn plant Kauf komplett neuer ICE-Züge
Veröffentlicht am 31. Juli 2022 | Lesedauer: 3 Minuten
Die Deutsche Bahn hat in den letzten Jahren bereits eine Menge Geld in die Modernisierung und den Ausbau der eigenen ICE-Flotte gesteckt. Dazu gehörte nicht nur der ICE 4, sondern auch die Bestellung des ICE 3 Neo und des ICE L. Um der steigenden Nachfrage nach schnellen und komfortablen Bahnverbindungen Rechnung zu tragen und die eigene Flotte zukunftssicher zu gestalten, plant die Deutsche Bahn nun aber die eigene ICE-Flotte noch weiter auszubauen und weitere ICE-Züge zu bestellen.
Bei diesen neuen Zügen soll es sich allerdings nicht um eine Nachbestellung vorhandener Züge handeln, sondern um ein neues Zugmodell. Dieses soll zu Beginn der 2030er Jahre die bisherige Hochgeschwindigkeitsflotte ergänzen. Bei den neuen Zügen soll es sich somit auch um Hochgeschwindigkeitszüge handeln, die dann mit mindestens 300 km/h durch das Land fahren sollen, während man beim ICE 4 eher auf Geschwindigkeit verzichtete.
Zunächst sollen nun zwei Unternehmen mit der Erstellung eines entsprechenden Fahrzeugkonzeptes beauftragt werden. Die eigentliche Ausschreibung und Bestellung der Züge soll dann erst später erfolgen, wenn die entsprechenden Konzepte vorliegen. Die Züge sollen dann bis zu 400 Meter lang werden und einstöckig gebaut sein. Im Zug sollen dann mindestens 944 Sitzplätze untergebracht werden und der Zug soll einen Fahrtrichtungswechsel in nur drei Minuten ermöglichen.
Was die Kapazitäten angeht soll der neue ICE damit auf einem ähnlichen Niveau wie der ICE 4 in seiner langen Form mit 13 Wagen sein. Dafür soll er aber eben mit mindestens 300 km/h deutlich schneller unterwegs sein und einen schnelleren Fahrtrichtungswechsel ermöglichen. Dass auf eine doppelstöckige Konstruktion verzichtet wird, ist hingegen wenig verwunderlich. Denn gerade bei dichterer Folge von Halten wie in NRW kann dies schnell zu Verzögerungen führen. Hinzu kommen Einschränkungen bei der Barrierefreiheit und mit den doppelstöckigen InterCity 2 von Bombardier machte die Deutsche Bahn auch nicht gerade die besten Erfahrungen.
Bis es aber erste Eindrücke des neuen ICE-Zuges geben wird, wird wohl noch einige Zeit vergehen. Mit der Entwicklung eines komplett neuen ICE-Zuges sorgt man jedoch insgesamt schon jetzt für ein attraktives Fernverkehrsangebot in den 2030er Jahren und erhält dann auch mehr Kapazitäten, um die Reisenden schnellstmöglich und bequem an ihr Ziel zu bringen. Gerade mit der höheren Höchstgeschwindigkeit als bei den letzten neuen Zügen können dadurch schnelle Verbindungen angeboten werden und, wo infrastrukturell möglich, auch Verspätungen besser wieder reduziert werden.
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