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Deutsche Bahn: Fahrkarten könnten bald deutlich teurer werden

Veröffentlicht am 31. Juli 2022 | Lesedauer: 4 Minuten

In den letzten Monaten sind die Preise in vielen Bereichen sehr stark gestiegen. Das haben Verbraucher an vielen Stellen bereits zu spüren bekommen. Besonders betroffen war auch der Energiemarkt, wo die Strompreise deutlich gestiegen sind. Das wirkt sich auch auf die Deutsche Bahn als einen der größten Stromverbraucher in Deutschland aus. Daher könnten die Preise für die Fahrkarten der Deutschen Bahn bald deutlich steigen.

In diesem Jahr konnte die Deutsche Bahn die Auswirkungen der höheren Strompreise noch im Rahmen halten. So konnte man sich die Preise durch Verträge längerfristig sichern. Lediglich im Bereich des Güterverkehrs bemerken die Kunden schon jetzt die höheren Energiepreise. Im Personenverkehr mussten die Kunden bisher allerdings noch nicht mehr zahlen. Für das kommende Jahr kommen aber auch im Personenverkehr höhere Kosten auf die Deutsche Bahn zu. Daher könnten die Ticketpreise zum Fahrplanwechsel im Dezember erhöht werden.

Beschlossen ist dies jedoch noch nicht. Die endgültige Entscheidung für eine Preiserhöhung muss nämlich der Aufsichtsrat der Deutschen Bahn im September treffen. Erst dann würde sich auch entscheiden, wie stark die Preiserhöhung am Ende wirklich ausfällt.

In den vergangenen Jahren hatte die Deutsche Bahn hingegen auf Preiserhöhungen verzichtet. Stattdessen wurden die Preise eher gesenkt. Dazu trug auch eine Anpassung der Mehrwertsteuer bei, sodass Fahrkarten im Fernverkehr weniger besteuert wurden, was ebenfalls zu günstigeren Ticketpreisen führte. Damit wollte man auch mehr Reisende für sich gewinnen mit dem Ziel die Fahrgastzahlen deutlich zu steigern. Mit einer Preiserhöhung im Dezember würde es hingegen somit erstmals seit einigen Jahren wieder deutlich preislich nach oben gehen.

Die erste Preiserhöhung wäre es allerdings auch nicht. So passte die Deutsche Bahn schon in den letzten Monaten die Preise für einige Zusatzleistungen wie die Sitzplatzreservierungen an und erhöhte schon im letzten Jahr minimal die Preise. Insgesamt blieben die Preise dadurch aber dennoch weiter niedrig und an vielen Stellen unter den Preisen von vor der Anpassung der Mehrwertsteuer. Mit der Preiserhöhung im Dezember könnte sich dies dann aber eben ändern und die Preise auch spürbar nach oben angepasst werden.

Die Reisenden dürfte dies sicherlich nicht sonderlich erfreuen. Jedoch müssen auch die höheren Kosten der Deutschen Bahn auf irgendeinem Weg gedeckt werden, sodass die Deutsche Bahn bei den gestiegenen Energiekosten nicht wirklich eine Alternative hat als diese Kosten weiterzureichen. Hinzu kommt, dass nicht nur die Energiekosten stark gestiegen sind, sondern die Deutsche Bahn in den nächsten Jahren noch vor weiteren großen Investitionen steht. So ist das Streckennetz an vielen Stellen modernisierungsbedürftig, sodass in den nächsten Jahren auch eine Menge Geld in die Modernisierung und den Ausbau der Infrastruktur fließen müssen, um das Streckennetz fit für die Zukunft zu machen und einen zuverlässigen und sicheren Verkehr sicherzustellen. Auch diese Kosten müssen irgendwie gestemmt werden.

Am Ende steht die Deutsche Bahn damit durch gestiegene Preise und hohe Investitionen in den nächsten Jahren vor einigen Kosten. Da ist es nicht verwunderlich, wenn die Preise für die Fahrkarten im Dezember wieder steigen. Abzuwarten bleibt jedoch, wie stark die Preise dann am Ende steigen werden. Zu hoffen bleibt dabei, dass die Preiserhöhung möglichst moderat ausfallen wird, um auch weiterhin mehr Reisende von der Bahn zu überzeugen. Denn schon heute sind die Preise oftmals ein Kritikpunkt, der die Deutsche Bahn für viele Reisende auf den ersten Blick unattraktiv macht.

Die Deutsche Bahn steht mit dieser Herausforderung allerdings auch nicht alleine da. Denn die verschiedenen Verkehrsverbünde in Deutschland stehen vor einem ähnlichen Problem und haben ebenfalls mit höheren Kosten zu kämpfen. Daher haben einige Verkehrsverbünde auch schon jetzt eine Preiserhöhung angekündigt, sodass zumindest im Regional- und Nahverkehr schon jetzt in vielen Regionen feststeht, dass es spätestens zum Jahreswechsel teurer werden wird.

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