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TIER entlässt zahlreiche Mitarbeiter und will profitabler werden

Veröffentlicht am 26. August 2022 | Lesedauer: 3 Minuten

Der Sharing-Dienst Tier ist in den letzten Jahren stark gewachsen. So wurden nicht nur E-Scooter, E-Bikes und E-Mopeds in zahlreichen Städten an den Start gebracht und andere Anbieter übernommen, sondern das Team hinter dem Angebot ist auch immer weiter gewachsen. Doch nun ist damit erst einmal Schluss. Stattdessen verkündete das Unternehmen nun, dass 180 Mitarbeiter entlassen werden, was etwa jeder sechsten Stelle entspricht. Zudem soll der Fokus in Zukunft auf einer stärkeren Profitabilität liegen statt einer weiteren Expansion und weiterem teilweise verlustreichen Wachstum.

Der Grund für diese Maßnahmen soll in wirtschaftlichen Zwängen liegen. Gemeint ist damit wohl eine Zurückhaltung von Investoren bei der Finanzierung von jungen Unternehmen. In der Vergangenheit erhielten Startups dabei oftmals große Investments, um damit schnell zu wachsen, obwohl ihre Geschäfte teilweise gar nicht profitabel waren. Nun scheint aufgrund der schwierigeren Lage auch bei der Finanzierung ein stärkerer Fokus auf der Profitabilität zu liegen. Daher ist TIER auch nicht das erste Unternehmen, das in letzter Zeit das eigene Personal reduzierte. So gingen alleine im direkten Wettbewerb auch Bird und Voi bereits ähnliche Schritte.

Konkret sollen aber bei TIER auch sämtliche Projekte gestoppt werden, die nicht auf einem eindeutigen Weg zu einem profitablen Ergebnis sind. Dazu dürfte auch die Expansion in weitere Regionen gehören. Denn bisher fokussierte sich TIER vor allem auf Europa und den mittleren Osten. Mit der Übernahme der Ford-Tochter Spin wurde man dann auch in Nordamerika aktiv, wo man eigentlich auch weiter wachsen wollte.

Wie es im Detail mit dem Unternehmen weitergehen soll, sollen die Mitarbeitenden in den kommenden Wochen erfahren. Ein großer Teil der wegfallenden Stellen soll sich jedoch in der Zentrale in Berlin befinden. Durch die stärkere Fokussierung auf Profitabilität ist aber auch nicht auszuschließen, dass sich TIER in den kommenden Wochen oder Monaten aus einzelnen Städten wieder zurückziehen wird, wo kein profitabler Betrieb für TIER möglich ist.

Letztendlich könnte die aktuelle Finanzsituation damit auch zu einer gewissen Bereinigung im Sharing-Markt führen, die bereits seit einigen Jahren erwartet wird. Denn langfristig können je nach Stadt nur ein bis zwei Sharing-Anbieter profitabel arbeiten. Heute sind in einigen Städten jedoch noch deutlich mehr Anbieter aktiv, die sich gegenseitig versuchen die Kunden abzuwerben. Experten rechnen daher schon länger damit, dass sich Anbieter aus einzelnen Regionen zurückziehen, von der Konkurrenz übernommen werden oder sich mit einem Konkurrenten zusammenschließen.

Für die Kunden haben die nun angekündigten Pläne aber erst einmal keine Auswirkungen. So kann man weiterhin problemlos die E-Scooter, E-Bikes und E-Mopeds von TIER ausleihen. Und auch wie Wartung, Reparatur und Ladung der Fahrzeuge erfolgt weiter wie gewohnt.

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