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Carsharing: Miles übernimmt WeShare

Veröffentlicht am 1. November 2022 | Lesedauer: 3 Minuten

Vor rund drei Jahren startete Volkswagen mit WeShare einen eigenen Carsharing-Dienst und setzte dabei bereits früh auf eine Flotte aus reinen Elektroautos. Verkündet wurden dabei auch große Pläne wie die Expansion in zahlreiche Städte. Doch nun scheint Volkswagen das Interesse an dem Carsharing-Dienst verloren zu haben. So verkauft Volkswagen das Unternehmen an den bisherigen Konkurrenten Miles. Beide Unternehmen planen für die Zukunft jedoch eine weitere Zusammenarbeit.

WeShare war dabei bisher lediglich in Berlin und Hamburg vertreten und betreibt dort eine Flotte von rund 2.000 VW ID.3 und VW ID.4. Miles hingegen ist bereits in deutlich mehr Städten vertreten. So ist man aktuell in Berlin, Bonn, Düsseldorf, Duisburg, Hamburg, Köln, München und Potsdam. Im Herbst kamen zudem auch noch Brüssel und Gent hinzu. Insgesamt betreibt man damit eine Flotte von rund 9.000 Fahrzeugen. Bisher setzte Miles jedoch noch stark auf Verbrenner, die durch einige VW Id.3 und einige Tesla Model 3 ergänzt wurden. Laut Miles soll jedoch rund 70 Prozent der eigenen Flotte aus dem Volkswagen-Konzern stammen.

In Zukunft soll sich die Flotte von Miles dann entlang der Elektrifizierung von Volkswagen weiterentwickeln. So habe Miles im Rahmen der Übernahme und der damit vereinbarten Kooperation rund 10.000 neue Elektroautos verschiedener Marken aus dem Volkswagen-Konzern bestellt, die ab dem kommenden Jahr ausgeliefert werden sollen.

Volkswagen selbst verabschiedet sich jedoch nicht vollkommen aus dem Geschäft. So hatte man erst vor wenigen Monaten den Autovermieter Europcar zurückgekauft, der in der Vergangenheit bereits einmal zum Konzern gehörte. Europcar soll in Zukunft zu einer Mobilitätsplattform weiterentwickelt werden. Dabei soll Europcar neben der klassischen Autovermietung auch Leasing, Auto-Abos und Carsharing anbieten. Über diese Plattform sollen dann auch die Fahrzeuge von Miles angemietet werden können. Damit geht Volkswagen einen ähnlichen Weg wie Sixt, die ebenfalls in den letzten Jahren eine solche Plattform aufgebaut haben und darüber verschiedene Dienste anbieten.

Dadurch bleibt Volkswagen auch trotz dem Verkauf von WeShare weiterhin im Markt aktiv, konzentriert sich dann aber eben verstärkt auf den Aufbau der eigenen Mobilitätsplattform. Mit MOIA betreibt Volkswagen in Hamburg und Hannover zudem noch ein weiteres Mobilitätsangebot in Form eines Ridesharing-Dienstes, der ebenfalls auf eine vollelektrische Flotte setzt. Auch dieser wird weiterhin fortgeführt und soll in Hamburg im nächsten Jahr sogar weiter ausgebaut und enger mit dem Nahverkehr verknüpft werden.

Letztendlich wird durch die Übernahme von WeShare der Carsharing-Markt in Hamburg und Berlin aber ein wenig bereinigt, was sich auch die übrigen Anbieter durchaus auswirken dürfte. Denn der Carsharing-Markt ist für viele Anbieter weiterhin ein schwieriges Geschäft, weshalb sich auch Mercedes und BMW durch den Verkauf von ShareNow bereits aus dem Geschäfts zurückzogen und auch Sixt bereits verlauten lies, dass man aktuell an keine großflächige Expansion des Carsharing-Dienstes glaube.

Spannend dürfte im Rahmen der Übernahme aber auch noch die Integration von WeShare in das bestehende Miles-Angebot werden. Denn die bisherigen Angebote der beiden Angebote unterscheiden sich mit ihren Abrechnungsmodalitäten und buchbaren Paketen doch recht deutlich voneinander, sodass es für bisherige WeShare-Nutzer zu einer deutlichen Umstellung kommen könnte.

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