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E-Scooter-Sharing: Bird will angeblich deutschen Anbieter Circ übernehmen

Veröffentlicht am 26. Januar 2020 | Lesedauer: 3 Minuten

In Deutschland sind mittlerweile zahlreiche E-Scooter-Anbieter auf dem Markt, die ihre Fahrzeuge den Kunden zum Leihen anbieten. Darunter sind neben einigen deutschen Unternehmen wie TIER oder Circ auch Größen wie Lime und Bird. Und letzterer will nun offenbar den deutschen Konkurrenten Circ übernehmen. Zumindest berichtet die Financial Times über entsprechende Gespräche zwischen den beiden Anbietern. Genauere Details dazu sind bisher allerdings nicht bekannt.

Mit der Übernahme könnte Bird, die in Europa bisher nicht sonderlich stark vertreten sind und auch auf dem deutschen Markt zu den Nachzüglern gehörten, zu Lime aufschließen, die den europäischen Markt derzeit anführen sollen und ebenfalls als amerikanisches Unternehmen mittlerweile in zahlreichen Ländern aktiv sind.

Für Circ könnte die Übernahme durch Bird ein guter Weg sein. Denn in den vergangenen Monaten gab es schon immer häufiger Vermutungen, dass es Circ derzeit schwer falle neues Geld von Investoren zu erhalten. So konnte Circ zwar noch im Januar des letzten Jahres rund 55 Millionen Euro einsammeln, trieb damit jedoch auch die kostspielige Expansion voran und erweiterte das eigene Geschäft in Deutschland, Österreich, Italien, Frankreich, im Nahen Osten, Osteuropa und Skandinavien. Dabei scheint dem Unternehmen allerdings die Puste ausgegangen zu sein. Denn im November kündigte man an, dass man 50 Stellen streichen werde.

Die Investoren, die bisher in den gesamten Markt bereits einige Hundert Millionen Dollar investierten, scheinen stattdessen nun langsam Druck zu machen und Gewinne zu erwarten. Durch diesen Druck führten auch TIER und Voi in den vergangenen Monaten neue Fahrzeugmodelle mit wechselbaren Akkus und einer längeren Lebensdauer ein und reagierten damit auf die Forderungen der Kapitalgeber. Im Gegensatz zu Circ erhielten TIER und Voi jedoch noch im Herbst größere Finanzspritzen.

Einige Experten sehen in diesen Verhandlungen zwischen Circ und Bird nun auch erste Anzeichen für eine Konsolidierung im Markt. Denn fest steht, dass nicht alle Anbieter in ihrer bisherigen Form auf dem Markt bestehen können. Denn bei teilweise bis zu sechs Anbietern innerhalb einer Stadt ist ein gewinnbringender Betrieb des Geschäftsmodells nur schwer möglich. Nach einer Konsolidierung am Markt würde sich dieser jedoch auf weniger Anbieter aufteilen, die dafür allerdings ein gewinnbringendes Geschäft betreiben können.

Die Verhandlungen zwischen Circ und Bird sind jedoch noch lange nicht so weit, dass es mit Sicherheit zu einer Übernahme kommen wird. Stattdessen können diese Pläne auch noch scheitern. Beide Unternehmen wollten sich bisher allerdings nicht dazu äußern. Bei einer Übernahme dürfte Bird für Circ aber deutlich weniger als den noch vor einiger Zeit angesetzten Wert von einer Milliarde Dollar zahlen müssen. Und sollte es wirklich dazu kommen, wird man das Europageschäft der beiden Marken wohl auch ziemlich schnell zusammenlegen, um dann entsprechende Synergien zu nutzen und wirtschaftlich besser dazustehen.

Spannend dürfte dann werden, ob es in Zukunft noch weitere derartige Übernahmen geben wird und welche Anbieter am Ende übrig bleiben werden. Bird und Lime scheinen sich jedoch international bereits als die beiden großen Player herauszustellen. In Europa sind allerdings Anbieter wie TIER und Voi ebenfalls sehr stark vertreten, sodass es ein spannendes Rennen werden dürfte.

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