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Uber will Free Now für über eine Milliarde Euro übernehmen

Veröffentlicht am 24. Oktober 2020 | Lesedauer: 3 Minuten

Schon seit einigen Wochen gab es immer wieder Gerüchte, dass Daimler und BMW ihren gemeinsamen Mobilitätsanbieter Free Now verkaufen wollen. Nun sind weitere Details des möglichen Deals bekanntgeworden. So will das Manager Magazin erfahren haben, dass der amerikanische Konkurrent Uber mehr als eine Milliarde Euro für die Übernahme geboten habe. Ob es aber wirklich soweit kommen wird, ist noch nicht klar.

Uber würde mit der Übernahme in jedem Fall sein deutsches Geschäft deutlich ausbauen und auf einen Schlag einen deutlich größeren Marktanteil gewinnen. Der Daimler-Chef Ola Källenius hat dem Bericht zum Gebot von Uber dabei nicht widersprochen. Der Chef von BMW ist dagegen offenbar noch unentschlossener und wäre auch bereit lediglich einen Teil an Uber abzugeben.

Erst im letzten Jahr hatten Daimler und BMW ihre Mobilitätsdienste unter der Marke Your Now zusammengeführt und die unterschiedlichen Dienste dabei namentlich angeglichen. So wurde aus dem damaligen MyTaxi dann Free Now und Car2Go und DriveNow wurden zu Share Now. Dadurch wollte man eine ganze Gruppe moderner Mobilitätsdienste formen, die in Zukunft ein wesentlicher Teil der urbanen Mobilität sein sollten. Dazu war man auch bereit eine Menge Geld in diesen Bereich zu investieren.

Mittlerweile ist man von diesem Plan aber offenbar nicht mehr sonderlich überzeugt. Denn neben dem möglichen Verkauf von Free Now hat man gerade erst Teile von Moovel, die im Rahmen der Zusammenlegung zu Reach Now wurden, an die Deutsche Bahn verkauft. Und auch für Park Now sucht man offenbar bereits einen Käufer. Zudem hat man sich bei Share Now bereits aus zahlreichen Städten zurückgezogen. Somit würde bei weiteren Verkäufen das gesamte Angebot unter dem Dach von Your Now deutlich zusammenschrumpfen und weit weniger Bereiche abdecken.

Vor allem Free Now hat sich in den letzten Monaten dabei immer stärker zu einer zentralen Plattform entwickelt, die neben den Mietwagenfahrten auch zahlreiche andere Mobilitätsdienste wie den E-Scooter-Anbieter Voi, den E-Roller-Anbieter Emmy oder den Carsharing-Anbieter Miles beinhaltete, die alle einfach und bequem über die App gebucht und bezahlt werden konnten.

Angefangen hatte das Unternehmen allerdings mit der Vermittlung von Taxi-Fahrten über die eigene App. Im letzten Jahr startete man dann unter dem Namen Free Now Ride auch die Vermittlung von Mietwagen mit Fahrern und trat damit in direkte Konkurrenz zu Uber, deren Geschäftsmodell in Deutschland ebenfalls auf der Vermittlung von Mietwagen mit Fahrern basiert.

Mit einer Übernahme von Free Now könnte Uber damit nicht nur zum klaren Marktführer im Bereich der Mietwagenvermittlung in Deutschland werden, sondern hätte gleich eine ganze Mobilitätsplattform, die unterschiedliche Dienste vereint. Damit würde man hierzulande gleich in neue Bereiche vorstoßen, die man bisher in Deutschland noch gar nicht abdecken konnte. Daher wäre die Übernahme für Uber durchaus ein interessanter Schritt. Ob sie aber letztendlich auch wirklich so kommen wird und was das für den Rest der Your Now Gruppe bedeuten würde, bleibt noch abzuwarten.

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