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NRW: Abellio will RRX-Verkehr abgeben

Veröffentlicht am 26. September 2021 | Lesedauer: 3 Minuten

Schon seit längerem gibt es in mehreren Bundesländern in Deutschland Ärger mit der Privatbahn Abellio. Diese befindet sich seit Juni in einem Schutzschirmverfahren und stand in den letzten Monaten bereits mehrfach vor dem Aus. Doch zumindest bis Ende Januar ist der Betrieb der Züge in NRW nun erst einmal gesichert und die Züge verkehren weiter wie bisher. Nun gibt es aber offenbar neue Pläne für die Zukunft des Unternehmens. Dabei plant Abellio anscheinend die RRX-Züge und die gesamten S-Bahn-Züge im VRR abzugeben.

Konkret geht es dabei um den RRX 1, der von Aachen über Düsseldorf bis nach Hamm verkehrt, die S2 zwischen Essen und Dortmund, die S3 zwischen Oberhausen und Hattingen und die S9 zwischen Wuppertal und Haltern. Gerade diese Verbindungen sollen wohl besonders hohe Verluste einfahren, die man nicht mehr tragen möchte.

Angeblich stehen jedoch bereits andere Unternehmen bereit, die die Verkehre übernehmen wollen würden, wenn Abellio in die endgültige Insolvenz geht. Darunter soll sich auch National Express befinden, die bereits zahlreiche weitere RRX-Züge betreiben. Der betroffenen Verkehrsverbünde bereiten einen solchen Schritt angeblich auch bereits vor.

Abellio selbst ist ein Tochterunternehmen der niederländischen Staatsbahn. Diese hatte in der Vergangenheit die Verluste von Abellio getragen. Mittlerweile ist man dazu allerdings nicht mehr bereit, was zu den aktuellen Problemen mit Abellio in verschiedenen Teilen Deutschlands führte. Zumindest für die Verkehre in NRW einigten sich die betroffenen Verkehrsverbünde und Abellio darauf, dass man sich bis Ende Januar die Verluste mit der niederländischen Staatsbahn teilt. Bis Ende Januar sollen dann mit Abellio neue Verträge für eine langfristige Lösung ausgehandelt werden. Im Rahmen dieser Verhandlungen wünscht sich Abellio dann offenbar die Abgabe der RRX- und S-Bahn-Verkehre.

Der Grund für die hohen Verluste sollen in den hohen Kosten liegen, die bei Abschluss der langfristigen Verträge mit den Verkehrsverbünden nicht abzusehen gewesen seien. Das betrifft neben Abellio auch noch weitere Privatbahnen in Deutschland. Verlangt werden daher höhere Erstattungen für den Betrieb der Züge. Das wiederum kann zu Problemen führen, da die Bahnunternehmen, die sich ebenfalls für den Betrieb der Züge beworben haben und die Ausschreibung aufgrund eines höheren Preises verloren haben, dann gegen diese Entscheidung vorgehen könnten.

Im Umfeld des VRR ist zudem zu hören, dass man von der Abgabe der verlustreichen Verbindungen nicht viel halte. So sei dies laut Frank Heidenreich, Vorsitzender der CDU-Fraktion in der Verbandversammlung des VRR, ein „Rosinenpicken“. Vielmehr solle sich die niederländische Staatsbahn zu ihrem Tochterunternehmen bekennen und zu den abgeschlossenen Verträgen stehen.

Letztendlich werden die kommenden Monate dann zeigen, ob und wie es für Abellio in NRW weitergeht. Wahrscheinlich dürfte aber zumindest sein, dass man einen Teil seiner Verkehre an andere Unternehmen abgibt. Ob das aber helfen wird, um auch langfristig erfolgreich auf dem Markt bestehen zu bleiben, ist noch offen.

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