HVV-Garantie: Geld zurück erhalten bei Verspätungen
Veröffentlicht am 19. August 2019 | Lesedauer: 4 Minuten
Im HVV haben zahlreiche Verkehrsmittel immer wieder mit großen Verspätungen zu kämpfen. Das kann die S-Bahn sein, aber auch verschiedene Bus-Linien oder Regional-Bahnen. Um die Kunden für diese Verspätungen zu entschädigen, hat der HVV die HVV-Garantie eingeführt. So erhalten Kunden ab einer Verspätung von 20 Minuten einen Teil ihres Geldes wieder zurück. Wie genau man das Geld für seine Fahrkarte aber zurückerhält und welche Bedingungen dafür erfüllt sein müssen, wird im folgenden Text genauer erklärt.
Die HVV-Garantie selbst gibt es mittlerweile bereits seit ein paar Jahren. Seitdem sind die Zahlen stetig angestiegen, sodass immer mehr Kunden Anträge auf Rückerstattungen stellen. So wurden im letzten Jahr insgesamt 108.114 Anträge auf die Erstattung gestellt. Und auch in diesem Jahr sind bis Mai bereits 47.660 Anträge beim HVV eingegangen.
Wie viel Geld erhält man zurück?
Grundsätzlich erhält man bei der HVV-Garantie ab einer Verspätung von 20 Minuten 50 Prozent seines Fahrpreises wieder zurück. Dies bezieht sich jedoch nur auf Einzelfahrten. Hat man eine Tages- oder Zeitkarte, wird der Fahrpreis nur anteilig zurückerstattet. Der Anteil für eine verspätete Fahrt ergibt sich dabei aus der durchschnittlichen Nutzung einer Fahrkarte. Bei Beträgen unter einem Euro wird jedoch immer aufgerundet, sodass man als Fahrgast immer mindestens einen Euro zurückerstattet bekommt, wenn man auf seiner Fahrt mindestens 20 Minuten Verspätung hat.
Wie erhalte ich mein Geld zurück?
Um nach einer Verspätung Geld für seine Fahrt zurückzubekommen, muss man mehrere Schritte durchlaufen. Im ersten Schritt muss online ein Antrag auf Rückerstattung gestellt werden. Dazu wird auch die entsprechende Fahrkarte benötigt. Dabei wird abgefragt welche Strecke man wann gefahren ist und welches Verkehrsmittel für die Verspätung verantwortlich ist. Dieser Antrag kann dabei nur innerhalb von drei Tagen nach der jeweiligen Fahrt gestellt werden.
Im nächsten Schritt erhält man dann nach spätestens drei Tagen eine Bestätigung vom HVV, dass die entsprechende Fahrt geprüft wurde und eine Rückerstattung genehmigt wurde. Diese Bestätigung muss anschließend zusammen mit der jeweiligen Fahrkarte in einer HVV-Servicestelle vorgezeigt werden. Dafür haben Kunden insgesamt drei Monate Zeit. In der Servicestelle erhält man die Rückerstattung dann bar ausgezahlt. Eine Überweisung auf das Bankkonto ist hingegen nicht möglich. Auch eine Alternative zum Vorzeigen der Bestätigung in der Servicestelle gibt es derzeit nicht.
Daher lohnt es sich oftmals die Bestätigungen der Rückerstattungen zu sammeln und alle paar Monate gebündelt in einer Servicestelle abzugeben und dann direkt mehrere Rückerstattungen auszahlen zu lassen. Dadurch erspart man sich Wartezeiten und die Wege in die Servicestellen des HVVs.
Grundsätzlich ist die HVV-Garantie für Fahrgäste jedoch eine nette Möglichkeit, um bei großen Verspätungen oder Ausfällen zumindest einen Teil des Geldes zurückzubekommen. Zwar sind die wenigen Euro, die man dabei erhält, kein wirklicher Ausgleich zu dem Stress, der durch Verspätungen entstehen kann, aber dennoch kann sich dies für einige Kunden lohnen. Denn gerade die Pendler auf den Strecken nach Harburg und Bergedorf dürfen immer wieder größere Verspätungen erleben und können sich auf diesem Wege einen größeren Teil ihrer Fahrpreise wieder zurückholen.
Gleichzeitig dürfte es dem HVV auch zu denken geben, wenn immer mehr Einnahmen an Kunden zurückgezahlt werden, weil das eigene Angebot unzuverlässig ist und Kunden ihr Geld zurück wollen. Daher ist die HVV-Garantie zwar ein nettes Angebot, aber dennoch bleibt langfristig zu hoffen, dass die Verspätungen für die Kunden zurückgehen und das Angebot des HVVs so zuverlässig wird, dass möglichst wenig Anträge auf Rückerstattung gestellt werden müssen.
Autor: drivest.de
Veröffentlichung: 19. August 2019
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