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Roadjet stellt Betrieb vorübergehend ein

Veröffentlicht am 21. November 2021 | Lesedauer: 3 Minuten

Erst vor wenigen Wochen erweiterte Roadjet sein Streckennetz und verlängerte die Linie zwischen Stuttgart und Berlin bis nach Hamburg. Damit erweiterte man erstmals das eigene Streckennetz und trat in direkte Konkurrenz zu zahlreichen anderen Anbieter, die zwischen Hamburg und Berlin verkehren. Doch nun hat dies erst einmal ein Ende. Denn wie das Unternehmen nun ankündigte, wird man den Betrieb vorübergehend einstellen. Man plane jedoch im nächsten Jahr wieder zurückzukommen.

Grund für die vorübergehende Einstellung des Angebotes sei die anhaltende Corona-Pandemie. Daher beende man nun die Testphase, in der man sich seit dem Start vor knappen eineinhalb Jahren befinde. In dieser Zeit habe das Unternehmen zahlreiche Erfahrungen sammeln können und einige Dinge gelernt, die man für die Zukunft mitnehmen wolle. Im zweiten Quartal 2022 will Roadjet dann wieder zurückkehren und mit mehr Bussen noch mehr Strecken bedienen.

Gestartet war Roadjet dabei vor rund eineinhalb Jahren mit einem neuen Premium-Ansatz, um sich von Konkurrenten wie dem Marktführer Flixbus abzuheben. So wurden die Fernbusse von Roadjet mit Massagesesseln mit besonders großem Sitzabstand, Highspeed-Internet, einem großen Wasch- und Umkleideraum, einem Entertainment-Angebot und Möglichkeiten zur Verpflegung ausgestattet. Damit verkehrte man zunächst zwischen Stuttgart und Berlin mit Zwischenstopps in Leipzig und Nürnberg.

Mit der Zeit konnte Roadjet mit diesem Konzept auch einige Kunden von sich überzeugen. Im Vergleich zu den Kundenbewertungen zu Flixbus fiel das Feedback der Kunden von Roadjet dabei auch durchaus positiv aus. Wirklich voll bekam Roadjet die Busse bisher allerdings nicht. So waren bei mehreren Stichproben die Busse nur mit wenigen Reisenden besetzt. Damit dürfte ein langfristig profitabler Betrieb kaum möglich sein. Zu erwarten ist daher durchaus, dass man das Konzept zum Neustart im nächsten Jahr noch ein wenig anpassen wird, um die Busse voller zu bekommen und das Angebot so auch nachhaltig betreiben zu können.

Letztendlich verschwindet damit vorübergehend aber einer der komfortabelsten Fernbus-Anbieter vom Markt, der zwar nur eine Strecke bediente und nicht sonderlich häufig verkehrte, aber zumindest in Sachen Qualität neue Maßstäbe auf dem deutschen Markt setzte. Wirklich viele Kunden dürften davon zwar nicht betroffen sein, aber schade ist dies dennoch, da Roadjet zumindest im letzten Winter noch lange gefahren ist, während Flixbus und BlaBlaCar Bus ihre Angebote bereits eingestellt hatten. Zu hoffen bleibt daher, dass der Neustart im nächsten Frühjahr gelingt und mit Roadjet dann wieder ein attraktives Fernbus-Angebot zurückkommt.

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