Hamburg: HVV erhöht Preise um durchschnittlich 3,2 Prozent
Veröffentlicht am 2. November 2022 | Lesedauer: 3 Minuten
Aktuell steigen in vielen Bereichen des Lebens die Kosten immer weiter. Und das wirkt sich auch auf die Preise im Regional- und Nahverkehr aus. So haben bereits viele Verkehrsverbünde entsprechende Preiserhöhungen angekündigt. Dazu gehört nun auch der Hamburger Verkehrsverbund (hvv). So hat der hvv nun eine Preiserhöhung um durchschnittlich 3,2 Prozent angekündigt. Dabei betont man, dass dieser Preisanstieg deutlich unter der aktuellen Inflationsrate liege und die besonders stark gestiegenen Kosten für Energie nur zu einem kleinen Teil an die Fahrgäste weitergegeben werden.
Angepasst werden dabei zum 1. Januar 2023 die Preise für nahezu alle Tickets. Lediglich die Kinder- und die Seniorentickets bleiben preislich unverändert. Dafür ist das Seniorenticket künftig erst ab 65 Jahren erhältlich statt wie bisher ab 63 Jahren. Für alle Bestandskunden solle sich dadurch aber nichts ändern.
Ansonsten kostet ein Ticket für eine Kurstrecke künftig 1,90 Euro statt 1,80 Euro, für den Nahbereich 2,50 Euro statt 2,40 Euro und eine 9-Uhr-Tageskarte kostet künftig 7,10 Euro statt wie bisher 6,90 Euro. Wer seine Tickets jedoch direkt online kauft, bekommt auch weiterhin sieben Prozent Rabatt und kann dadurch ein wenig Geld sparen.
Im Rahmen der Ankündigung der Preiserhöhung positionierte sich der hvv jedoch auch noch einmal klar zu dem geplanten 49-Euro-Ticket. So wolle man sich weiter für die Einführung des Tickets einsetzen. Gerade das 49-Euro-Ticket hätte dabei einen großen Einfluss auf die künftige Tarifgestaltung des hvv. Denn der größte Teil der Zeitkarteninhaber würde dadurch deutlich entlastet werden und müsste deutlich weniger zahlen als bisher. Diese Kunden würden bei einer Einführung dann auch automatisch auf das neue Ticket umgestellt. Betroffen wären dabei auch der größte Teil der ProfiTicket-Besitzer, die ihre Tickets über den Arbeitgeber erhalten, der die Tickets wiederum bezuschusst. Denn diese Tickets sind meist dennoch teurer als das geplante 49-Euro-Ticket.
Hinzu kommt, dass viele Fahrgäste, die sich bisher regelmäßig Einzeltickets oder Tagestickets gekauft haben, wohl auch auf ein 49-Euro-Ticket umsteigen würden, um von der Flexibilität zu profitieren. Zumal sich das 49-Euro-Ticket bei den neuen Ticketpreisen bereits ab sieben Tageskarten im Monat rechnen würde. Dadurch wird der hvv wie viele andere Verkehrsverbünde seine Ticketstruktur jedoch auch deutlich überarbeiten müssen. Denn viele der Wochen- oder Monatskarten wären dann im Vergleich zum 49-Euro-Ticket zu unattraktiv und müssten dann wegfallen.
Doch ob und wann genau das 49-Euro-Ticket am Ende wirklich kommen wird, steht bisher noch gar nicht sicher fest. Fest steht hingegen erst einmal die angekündigte Preiserhöhung zum neuen Jahr, die die Tickets für die Fahrgäste noch einmal teurer machen wird. Für die Fahrgäste ist dies natürlich nicht sonderlich erfreulich, aber aufgrund der steigenden Preise in vielen Bereichen bereits absehbar gewesen.
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