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CleverShuttle zieht sich aus Hamburg, Stuttgart und Frankfurt zurück

Veröffentlicht am 14. Oktober 2019 | Lesedauer: 3 Minuten

CleverShuttle begann bereits vor fünf Jahren mit dem Aufbau seines Ride-Pooling-Dienstes und baute diesen bis heute weiter aus, sodass man zum Marktführer in diesem Bereich in Deutschland wurde. Doch nun verkündete man überraschend, dass man sich mit sofortiger Wirkung aus gleich drei Städten zurückzieht. Dabei handelt es sich um Hamburg, Frankfurt und Stuttgart. Der Grund dafür soll in bürokratischen Schwierigkeiten und der Wirtschaftlichkeit liegen.

Ein Problem mit der Wirtschaftlichkeit hat man dabei vor allem in Hamburg. So erklärte man, dass die Buchungen in der Hansestadt in letzter Zeit zurückgegangen seien und die Konkurrenz schlicht zu groß sei. Das dürfte wohl vor allem mit dem groß angelegten Markteintritt von MOIA in Hamburg zusammenhängen, die mehrere Hundert Fahrzeuge auf die Straße bringen möchten und damit Fahrgäste für sich gewinnen wollen. Dabei verfolgt man ein ähnliches Konzept wie CleverShuttle, setzt dabei jedoch speziell dafür entwickelte und recht auffällige Fahrzeuge ein. Preislich gab es zwischen CleverShuttle und MOIA jedoch kaum Unterschiede.

Allerdings starteten in Hamburg auch noch weitere Ride-Pooling-Angebote anderer Anbieter. So kamen mit Uber und dem Dienst von FreeNow gleich zwei weitere Anbieter hinzu, die ebenfalls Kunden für sich gewinnen wollten und daher zum Teil auch aggressiv die Preise drückten. Da konnte CleverShuttle offenbar nicht mithalten und verlor zahlreiche Kunden an die Konkurrenz, was sich wiederum in den Zahlen bemerkbar gemacht hat.

In Stuttgart und Frankfurt sind hingegen hauptsächlich bürokratische Hürden für die Einstellung des Dienstes verantwortlich. So wurde der Dienst in Frankfurt bisher nur geduldet, aber nicht offiziell genehmigt. In Stuttgart hat CleverShuttle zwar eine Genehmigung erhalten, doch diese sei „sehr unzufriedenstellend“. Dies ist für ein Unternehmen wie CleverShuttle keine gute Grundlage, um darauf ein Geschäftsmodell aufzubauen. Zudem gibt es offenbar zahlreiche andere Städte, wo eine bessere Entwicklung zu verzeichnen war.

Für die Mitarbeiter des Unternehmens ist der Rückzug aus den drei Städten natürlich ein herber Schlag. Doch das Unternehmen bemühe sich zusammen mit der Deutschen Bahn, die zum größten Teil hinter CleverShuttle steckt, gemeinsam Lösungen für die Mitarbeiter zu finden. So ist die Deutsche Bahn derzeit auf der Suche nach zahlreichen Mitarbeitern und könnte daher auch die ehemaligen Mitarbeiter von CleverShuttle gut gebrauchen. Dazu will man den Mitarbeitern auch Umschulungen anbieten, um den Jobwechsel zu ermöglichen.

Der Rückzug aus Hamburg, Stuttgart und Frankfurt hat jedoch keinen Einfluss auf die weiteren Standorte von CleverShuttle. So sind die grünen Fahrzeuge in Berlin, Kiel, Leipzig, Dresden und München weiterhin unterwegs und von den Kunden buchbar. Im November soll zudem noch Düsseldorf als neuer Standort hinzukommen.

Kunden aus Hamburg, Stuttgart und Frankfurt können den Dienst ab sofort nicht mehr nutzen. So ist auch die Buchung der Fahrzeuge über die App bereits  deaktiviert worden. Eventuell vorhandenes Guthaben will man den Kunden jedoch auszahlen.

Spannend dürfte nun werden, ob auch andere Anbieter in stark umkämpften Städten in der nächsten Zeit reagieren werden und sich zurückziehen werden oder an ihren Preisen drehen werden. Denn ein dauerhafter Kampf um die Kunden dürfte langfristig auch anderen Unternehmen zu schaffen machen.

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