FlixTrain startet neue Strecke zwischen Hamburg und Stuttgart
Veröffentlicht am 1. Februar 2020 | Lesedauer: 3 Minuten
In den letzten Jahren hat FlixTrain sein Angebot deutlich ausgeweitet und bietet mittlerweile zahlreiche Strecken innerhalb Deutschlands an. Gleichzeitig verlor das Flixbus-Angebot im letzten Jahr erstmals Kunden. Daher will man sich nun noch weiter auf FlixTrain konzentrieren und bietet ab dem Frühjahr eine weitere neue Strecke an. So verbindet FlixTrain bald auch Hamburg und Stuttgart direkt.
Unterwegs sollen die Züge dabei in Hannover, Göttingen, Kassel-Wilhelmshöhe, Fulda, Frankfurt, Darmstadt und Heidelberg halten. Ähnlich wie auch auf anderen Strecken will man dabei bis zu drei Abfahrten pro Tag und Richtung anbieten. Die Strecke wird dabei die vierte große Strecke neben den bisherigen Verbindungen Hamburg-Köln, Stuttgart-Berlin und Leipzig/Berlin–Köln/Aachen sein. Es sind jedoch noch weitere Verbindungen in der Planung, die in Zukunft folgen sollen.
Und auch von den Fahrgästen wird das Angebot offenbar angenommen. So liegt laut FlixTrain die Auslastung der Züge bei durchschnittlich 70 Prozent und auch die Zahl der verkauften Tickets soll deutlich gestiegen sein. So wurden 2018 noch 750.000 Tickets verkauft, während 2019 mindestens doppelt so viele Fahrkarten verkauft worden sein sollen. Genauere Zahlen sind jedoch nicht bekannt.
Für FlixMobility, das Unternehmen hinter FlixTrain und FlixBus, wird das Geschäft mit den Zügen zudem immer wichtiger. Denn bei FlixBus hat man im letzten Jahr ein Rückgang in den Fahrgastzahlen zu verzeichnen gehabt. Daher geht man auch zu einer Verschiebung des Geschäftes in Richtung der Schiene aus, da man sich „gegen die massive Subventionierung der Deutschen Bahn sehr schwer“ tun werde. So kritisiert das Unternehmen, dass die Mehrwertsteuer für Zugfahrten im Fernverkehr gesenkt wurde, aber nicht für Fernbusse, die nochmals umweltfreundlicher sein sollen. Dagegen will sich das Unternehmen auch rechtlich wehren und notfalls ab 2021 auch einige Strecken streichen.
Und auch die massiven Investitionen in den DB-Konzern sieht André Schwämmlein, Geschäftsführer von Flixmobility, kritisch. So könne man nicht kontrollieren, dass das Geld auch wirklich in die Infrastruktur fließe und damit allen Nutzern zugutekommen. Dadurch werde der Wettbewerb verzerrt und privatwirtschaftlichen Unternehmen der Betrieb ihrer Geschäfte erschwert.
Daher geht Schwämmlein auch davon aus, dass auch in diesem Jahr die Fahrgastzahlen bei FlixBus wieder sinken werden. Dafür ist ein weiteres Plus bei den Fahrgästen im FlixTrain geplant, sodass man insgesamt auf ein leichtes Plus kommen möchte. Dabei werde es laut Schwämmlein auch immer schwieriger wirklich profitabel zu bleiben.
Deutschland ist für FlixMobility jedoch weiterhin der wichtigste Markt. So beförderte man alleine im letzten Jahr 22 Millionen Fahrgäste in Deutschland. Weltweit waren es mehr als 60 Millionen Fahrgäste. Und auch international soll es in diesem Jahr mit FlixTrain weitergehen. So steht die Eröffnung der ersten Strecke in Schweden an. Zudem sollen auch in Frankreich künftig grüne Züge verkehren. Dadurch könnte langfristig sogar ein internationales Streckennetz entstehen.
Für FlixMobility dürfte es damit rund sieben Jahre nach der Gründung noch einmal wirklich interessant werden. So wird zumindest in Deutschland das Fernbus-Angebot immer unwichtiger für das Unternehmen, während das Zug-Angebot immer mehr an Bedeutung gewinnt. In anderen Ländern sieht die Situation hingegen anders aus, sodass dort auch das Fernbus-Angebot weiterhin Erfolg haben wird und so schnell mit keiner Einführung eines flächendeckenden Bahn-Netzes gerechnet werden darf.
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Steht schon fest, wann die Strecke Hamburg-Stuttgart (über Frankfurt am Main) starten soll? Generell dachte ich, dass es Q1 2020 bereits los gehen sollte.