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Bahn-Verspätung: Ab wann bekommt man Geld zurück?

Veröffentlicht am 30. März 2021 | Lesedauer: 5 Minuten

Einer der größten Kritikpunkte bei der Deutschen Bahn ist immer wieder, dass es ständig Verspätungen gibt und man viel zu spät an seinem Ziel ankommt. Das mag in einigen Fällen auch durchaus so sein. Gerade zu starken Reisezeiten kann es immer wieder zu Verspätungen kommen. Doch als Fahrgast bekommt man ab einer gewissen Verspätung auch einen Teil seines Geldes wieder. Aber ab wann bekommt man sein Geld zurück? Und wie viel Geld bekommt man zurück?

Diese Frage lässt sich recht schnell beantworten. So bekommt man ab einer Verspätung von einer Stunde am Zielort insgesamt 25 Prozent seines Fahrpreises zurückerstattet. Bei einer Verspätung von mehr als 120 Minuten sind es dann 50 Prozent des Fahrpreises. Dabei ist es auch egal wodurch die Verspätung verursacht wurde. So bekommt man sein Geld bei Sturmschäden, Oberleitungsstörungen und Suiziden genauso zurück wie bei den ominösen „Verzögerungen im Betriebsablauf“.

Verspätung Erstattung
Ab 60 Minuten Verspätung 25 Prozent des Fahrpreises
Ab 120 Minuten Verspätung 50 Prozent des Fahrpreises

Wichtig ist allerdings, dass man sein Geld nicht automatisch zurückbekommt. Stattdessen muss man nach der Fahrt selbst aktiv werden und sich an das Servicecenter Fahrgastrechte der Deutschen Bahn wenden. Dazu kann man sich auf der Website der Deutschen Bahn ein Formular herunterladen, das man im Anschluss ausgefüllt zusammen mit dem Ticket oder einer Kopie des Online-Tickets an die folgende Adresse senden muss: DB Dialog, Servicecenter Fahrgastrechte, 60647 Frankfurt am Main.

Alternativ kann man das Formular auch per Mail an kundendialog@bahn.de schicken. Offiziell wird diese Möglichkeit zwar nicht angeboten, allerdings werden die Anfragen an dieser Stelle dennoch bearbeitet und an das Servicecenter Fahrgastrechte weitergeleitet. Eine offizielle Möglichkeit den Prozess online zu durchlaufen gibt es aktuell noch nicht. Die Deutsche Bahn arbeitet jedoch daran dies ab Sommer anzubieten. Ausgezahlt werden die Entschädigungen aber in jedem Fall erst ab einem Betrag von 4 Euro.

Zusätzlich zur Erstattung seines Fahrpreises gibt es auch noch weitere Möglichkeiten, wenn man aufgrund einer Verspätung in der Nacht an einem Bahnhof strandet. So trägt die Deutsche Bahn dann die Weiterfahrt mit einem anderen Transportmittel wie dem Taxi bis zu einer Höhe von 80 Euro. Im Extremfall, wenn die Weiterfahrt am selben Tag nicht mehr möglich oder zumutbar ist, wird auch eine Hotelübernachtung für bis zu 80 Euro inklusive der An- und Abreise bezahlt.

Möglich ist dies, wenn der gebuchte Zug planmäßig zwischen Mitternacht und 5 Uhr morgens ankommen sollte und mehr als eine Stunde Verspätung hat oder wenn die letzte Verbindung des Tages komplett ausfällt und der Zielbahnhof damit nicht mehr erreicht werden kann. Zudem darf durch die Bahn keine Alternative wie ein Ersatzverkehr mit Bussen zur Verfügung gestellt werden.

Ist eine Weiterfahrt nicht möglich oder nicht zumutbar, zählt ein bereitgestellter Hotel-Zug allerdings nicht als Alternative zu einem Hotel. So hat man in diesem Fall trotz eines Hotel-Zuges Anspruch auf eine Hotel-Übernachtung für bis zu 80 Euro. Bei einer Hotel-Übernachtung oder Taxi-Fahrt sollte man alle Rechnungen und Belege im Übrigen gut aufbewahren und entsprechend einreichen. Zudem empfiehlt sich zuvor ein Besuch im Reisezentrum oder einem Service-Point der Deutschen Bahn, wenn sie am entsprechenden Bahnhof denn noch geöffnet sind. Denn dort kann man dann auch Gutscheine für das Taxi oder Hotel erhalten und muss diese nicht selbst zahlen und sich das Geld später von der Bahn wiederholen.

Eine Bescheinigung zur Verspätung braucht man allerdings nicht, um seine Ansprüche einzureichen. Zwar hilft dies immer und ist auch bis zu fünf Tage nach der Fahrt noch in einem Reisezentrum ausstellbar, aber die Deutsche Bahn speichert die Ankünfte und Abfahrten ihrer Züge ohnehin und kann daher bei einer eingereichten Verspätung auch selbst nachvollziehen, ob der entsprechende Zug wirklich zu spät war.

Letztendlich lässt sich somit sagen, dass man bei größeren Verspätungen bei der Deutschen Bahn zumindest einen Teil seines Geldes zurückbekommt. Damit sind Verspätungen, gerade in den späten Abendstunden, zwar noch immer sehr ärgerlich, aber immerhin wird man auf diesem Wege zumindest zu einem Teil entschädigt und die Deutsche Bahn sorgt dafür, dass man dennoch an sein Ziel kommt. Besser wäre aber natürlich, wenn die Züge pünktlicher unterwegs wären.

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