Hamburg: Über ein Jahr lang deutlich weniger Regionalzüge über die Elbe - drivest.de
× Home Train Bus Sharing Regional Digital Deals Tools Reviews
Hamburg

Hamburg: Über ein Jahr lang deutlich weniger Regionalzüge über die Elbe

Veröffentlicht am 23. Dezember 2022 | Lesedauer: 4 Minuten

Die Strecke zwischen dem Hamburger Hauptbahnhof und Hamburg-Harburg gehört in Hamburg zu den am stärksten genutzten Bahnstrecken. Jeden Tag nutzen diese Strecke tausende Pendler. Doch nun wurde der Fahrplan auf dieser Strecke deutlich ausgedünnt. So fahren teilweise bis zu 50 Prozent weniger Regionalzüge zwischen Hamburg-Harburg und dem Hamburger Hauptbahnhof. Und das wird auch noch eine ganze Weile so bleiben. Grund dafür sind Bauarbeiten an der Strecke, sodass weniger Kapazitäten vorhanden sind.

Konkret geht es dabei um den Austausch mehrere Brücken auf der Veddel, die über einen Seitenarm der Elbe und die Harburger Straße führen. Über diese Brücken fuhren bisher mehr als 600 Züge des Regional-, Fern-, und Güterverkehrs. Nun müssen diese Brücken aber durch Neubauten ersetzt werden. Dazu wurde die erste Brücke bereits abgerissen. Gleichzeitig sollen auch noch Weichen und die Signaltechnik erneuert werden. Das führt jedoch dazu, dass nun statt vier Gleisen nur noch drei Gleise zur Verfügung stehen, die sich der gesamte Verkehr teilen muss. Daher stehen nun weniger Kapazitäten zur Verfügung, um den gesamten Verkehr zwischen dem Hauptbahnhof und Harburg abzuwickeln.

Dies führte dazu, dass der Fahrplan im Regionalverkehr auf dieser Strecke deutlich ausgedünnt wurde. Konkret betroffen sind davon die Linien RE3  in Richtung Lüneburg und Uelzen, die RB31 nach Lüneburg, RE4 und RB41  nach Bremen und die Linie RE5 nach Cuxhaven. Normalerweise verkehrten diese Linien im Stundentakt und ergaben durch zeitversetzte Abfahrten und Verstärkerfahrten zu den Stoßzeiten einen dichten Takt zwischen Harburg und dem Hauptbahnhof. In den Hauptverkehrszeiten gab es so bis zu 12 Verbindungen pro Stunde und Richtung. Damit ist nun aber erst einmal Schluss. Denn nun verkehren je nach Tageszeit bis zu 50 Prozent weniger Züge. Die übrigen Züge enden dann in Harburg und fahren von dort aus wieder zurück.

Als Alternative wird von Start und Metronom, die die Regionalzüge betreiben, die Hamburger S-Bahn genannt. Diese ist jedoch auch ohne zusätzliche Fahrgäste häufig schon an der Kapazitätsgrenze und kann in Stoßzeiten kaum zusätzliche Fahrgeste aufnehmen. Hinzu kommt, dass gerade diese Strecke immer wieder von Störungen und Problemen betroffen ist, die schon im Normalbetrieb bei vielen Pendlern für Frust sorgen. Zuletzt sorgte ein LKW-Brand im Bereich der Elbbrücken für eine wochenlange Sperrung der S-Bahn-Strecke, die auch heute noch nicht wieder voll in Betrieb ist. Zusätzliche Fahrgäste aus dem Regionalverkehr dürften daher eher zu noch mehr Problemen und noch volleren Bahnen führen.

Andauern soll dieser Zustand nun noch mehr als ein Jahr. So werden die neuen Brücken auf der Veddel wahrscheinlich erst bis zum Sommer 2024 fertiggestellt sein. Damit werden die zusätzlichen Fahrten auch zum Fahrplanwechsel im Dezember 2023 wohl noch nicht wieder zurückkehren, sondern erst im Jahr 2024, was für die Fahrgäste nun noch über ein Jahr Einschränkungen bedeutet.

Und auch dann dürfte noch nicht wirklich Schluss sein. Denn dann stehen schon wieder die nächsten Arbeiten an der Strecke an. Denn auch die Süderelbbrücken müssen in den kommenden Jahren komplett ersetzt werden. Dazu laufen aktuell bereits die Planungen, sodass noch bis zum Ende des Jahrzehnts mit zahlreichen Einschränkungen gerechnet werden muss. Denn auch für den Neubau der Süderelbbrücken wird der Verkehr auf der Strecke wohl verringert werden müssen. Geplant ist hier aktuell ein Start der Arbeiten im Jahr 2028.

Letztendlich dürfte es durch die deutlich verringerte Anzahl von Zügen zwischen Harburg und dem Hauptbahnhof vor allem zu Stoßzeiten besonders eng in den verbleibenden Zügen werden. Zwar wird die S-Bahn immer wieder als Alternative genannt, aber diese ist bereits zu normalen Zeiten oftmals überfüllt und ist dadurch kaum in der Lage zusätzliche Fahrgäste aus Regionalzügen aufzunehmen. Im Zweifel müssen sich Fahrgäste daher im kommenden Jahr insgesamt auf eine noch angespanntere Situation auf der Strecke einstellen. Und wirkliche Besserung ist durch weitere anstehende Bauarbeiten auch noch nicht in Sicht, weshalb sich Pendler und Reisende auf der Strecke wohl über Jahre an die Einschränkungen gewöhnen müssen.

Einen Kommentar hinterlassen

Keine Kommentare vorhanden.

Schreibe den ersten Kommentar!

Keine News mehr verpassen!

Die spannensten Neuigkeiten und aktuelle Angebote direkt in dein Postfach. Mit dem Newsletter von drivest.de!

Hinweise zum Datenschutz