Coup stellt Betrieb ein
Veröffentlicht am 27. November 2019 | Lesedauer: 2 Minuten
Seit rund drei Jahren können in einigen Städten die türkis-schwarzen Elektroroller von Coup bequem per App ausgeliehen und genutzt werden. Doch damit wird bald endgültig Schluss sein. Das teilte das Unternehmen nun mit. So sei der Betrieb im hart umkämpften Sharing-Markt und den damit verbundenen hohen Kosten nicht wirtschaftlich realisierbar. Daher wird man den Dienst in Berlin und Tübingen Mitte Dezember einstellen und die Elektroroller dann wieder einsammeln.
Neben Berlin und Tübingen werden aber auch die Standorte Paris und Madrid geschlossen, sodass Coup komplett vom Markt verschwindet. Europaweit hatte man bisher 5.000 Fahrzeuge auf der Straße, die von zahlreichen Mitarbeitern regelmäßig geladen und gewartet wurden. Coup selbst ist ein Tochterunternehmen von Bosch, die nach drei Jahren nun offenbar den Geldhahn zugedreht haben und keine Zukunft mehr in dem Angebot sehen.
Die eingesammelten Elektroroller sollen zunächst eingelagert und anschließend ein Konzept zur Weiternutzung erarbeitet werden. An Endkunden wird man die Roller der Marke Gogoro in Europa jedoch nicht verkaufen, da es hier im Gegensatz zu Regionen wie Taiwan keine passende Ladeinfrastruktur für die Roller gibt, um diese als Endkunde aufladen zu können.
Als einziger übergreifender Anbieter für Elektroroller-Sharing bleibt nun nur noch Emmy übrig, die bereits mit 2.000 Fahrzeugen in Berlin, Hamburg, München, Düsseldorf und Wien aktiv sind. Emmy dürfte sich damit in Berlin in Zukunft über zahlreiche neue Kunden und eine stärkere Nutzung freuen, wenn die ehemaligen Kunden von Coup weiterhin Elektroroller mieten möchten und nur noch Emmy zur Auswahl steht.
Der Abschied von Coup aus dem Markt wurde von zahlreichen Seiten sehr überrascht und traurig aufgenommen. So verabschiedeten sich viele Kunden in den sozialen Netzwerken und trauerten. Zwar erhalten sie ihre eventuell bereits bezahlten Minutenpakete zurückerstattet, können Coup in Zukunft aber eben nicht mehr nutzen. Aufgrund der wirtschaftlichen Lage ist der Schritt allerdings nachvollziehbar. Abzuwarten bleibt nun, ob Emmy in Zukunft das selbe Schicksal ereilen wird oder ob man dort den Schritt zur Wirtschaftlichkeit schafft und den Dienst so auch langfristig anbieten kann.