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Hamburg: Sanierung des S-Bahnhofs Harburg verzögert sich

Veröffentlicht am 16. Januar 2020 | Lesedauer: 4 Minuten

Immer wieder kommen Beschwerden der Fahrgäste über den S-Bahnhof in Harburg auf. Und das ist bei seinem Zustand auch mehr als verständlich. Denn der S-Bahnhof ist mittlerweile ziemlich heruntergekommen und zu einer Art Dauerbaustelle mit vielen Provisorien verkommen. Da kam bei Fahrgästen bereits Freude auf als die Bahn vor wenigen Tagen verriet was es mit den Metall-Gerüsten über den Treppen auf sich hat und dass ab März die Decke der Zwischenebene weiter saniert werden soll. Doch nun gibt es eine schlechte Nachricht.

So sind bei der Sanierung des S-Bahnhofes Probleme mit der Elektrik aufgetreten. Konkret bereitet dabei die Erdung Probleme, sodass die Brandmeldeanlage nicht eingebaut werden kann. Denn im Raum Harburg gibt es drei unterschiedliche Strom-Netze, die voneinander getrennt werden müssen. Und dabei stellte die Bahn offenbar im Laufe der Arbeiten fest, dass dazu mehr Arbeiten nötig sind als ursprünglich geplant. Nun sollen allerdings bereits die „klügsten Köpfe der Bahn mit Hochdruck“ an diesem Problem arbeiten.

Solange die Brandmeldeanlage allerdings nicht komplett eingebaut werden kann, kann auch die weitere Sanierung der Bahnhöfe nicht weitergehen. Denn von dem Problem ist nicht nur der Bahnhof Harburg, sondern auch die S-Bahnhöfe Harburg Rathaus und Heimfeld betroffen, die im Rahmen eines Sanierungsprogrammes der Bahn komplett modernisiert werden sollen, aber ebenfalls seit Jahren eine Dauerbaustelle sind, während sichtbare Fortschritte ausbleiben.

Laut der Deutschen Bahn kann es mit der Sanierung durch die Probleme mit der Elektrik frühestens im Juni mit der Sanierung weitergehen. Eine Fertigstellung der Sanierung ist somit vor 2021 ausgeschlossen. In Heimfeld ist sogar mit einer frühesten Fertigstellung im Jahr 2022 zu rechnen. Dort will man immerhin die seit Jahren defekte Rolltreppe in diesem Frühjahr austauschen.

Für alle Fahrgäste aus dem Raum Harburg ist diese Entwicklung mehr als ärgerlich. Und das kommt auch schon in der Politik an. So verglich Frank Richter, Fraktionsvorsitzender der SPD in der Harburger Bezirksversammlung, das Projekt bereits mit dem BER. Und auch Bezirksamtsleiterin Sophie Fredenhagen wird bereits „angst und bange“, wenn sie an die kommenden Projekte in Harburg denke und dabei den Fortschritt der Sanierung sehe.

Denn im Bereich des Harburger Bahnhofes sind noch deutlich umfangreichere Arbeiten geplant, die noch deutlich mehr in die Infrastruktur eingreifen. So soll einerseits ein neues Fahrradparkhaus und ein neuer Busbahnhof entstehen. Andererseits soll noch eine neue Doppelkreuzung der Hannoverschen Straße und zusätzliche unterirdische Bahnsteige für die Fernbahn gebaut werden. Hinzu kommt auch noch die Digitalisierung der Leit- und Sicherungstechnik der S-Bahn, sodass deutlich mehr Züge auf der Strecke zwischen dem Hauptbahnhof und Harburg fahren können. Und auch die Bahn-Brücke über die Süderelbe direkt hinter dem Bahnhof in Harburg muss noch komplett ersetzt werden.

Damit kommen auf die Harburger Fahrgäste noch einige Großprojekte im Bereich des Harburger Bahnhofes zu. Und bei dem sichtbaren Fortschritt der bisherigen Arbeiten müssen die Fahrgäste wohl noch einige Jahre mit einer Dauerbaustelle leben, die auf Besucher wahrlich keinen guten Eindruck macht. Denn auch Arbeiten, die auch ohne die Fertigstellung der Brandmeldeanlage angegangen werden könnten, werden nicht ausgeführt. So sind im ganzen Harburger Bahnhof überall unverkleidete Gipskartonwände und sanierungsbedürftige Bodenbeläge zu finden. Diese Probleme in der Zwischenebene könnten ohne Beeinflussung des Bahnbetriebs und ohne Fertigstellung der Elektronik angegangen werden.

Stattdessen weist die Bahn allerdings darauf hin, dass derzeit viele Arbeiten in den Technikräumen der Bahnhöfe durchgeführt werden, die für die Fahrgäste lediglich nicht sichtbar wären. Dies ist jedoch schon seit einiger Zeit zu hören, während die Fahrgäste täglich durch eine Dauerbaustelle laufen müssen. Daher ist zu hoffen, dass spätestens ab Juni dann die Arbeiten schnell vorangehen und Ergebnisse auch für Fahrgäste sichtbar werden. Denn im Vergleich zu den S-Bahnhöfen im City-Tunnel der Innenstadt hinken die S-Bahnhöfe im Bereich Harburg bei den Arbeiten mittlerweile deutlich hinterher.

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Petra Weinstein · Am 20. Februar 2022 um 14:26 Uhr

Es ist jetzt 2022 und groß anders sieht es da nicht aus. Ich glaube es liegt daran, dass sich in den Süden von HH kaum Touristen „verirren“. Für die wird alles schnell picobello gemacht, aber hier wohnen ja nur die Bürger…………

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